Fußball-Oberliga Die 100-Tage-Bilanz beim 1. FC Kleve

Analyse | Kleve · Die Mannschaft hat einen guten Start in die Saison hingelegt. In manchen Bereichen aber gibt es noch Luft nach oben. Welche Spieler überzeugen, welche enttäuschen? Wir geben einen Überblick. An diesem Sonntag spielt das Team bei Teutonia St. Tönis.

 FC-Trainer Umut Akpinar hat eine gute Mannschaft geformt. Aktuell stehen die Klever mit zwölf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Am Sonntag peilt das Team den vierten Saisonsieg an.

FC-Trainer Umut Akpinar hat eine gute Mannschaft geformt. Aktuell stehen die Klever mit zwölf Punkten auf dem neunten Tabellenplatz. Am Sonntag peilt das Team den vierten Saisonsieg an.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die Stimmung im Verein ist gut, die Getec-Arena regelmäßig voll und auch die sportlichen Leistungen sind zufriedenstellend. Der Fußball-Oberligist 1. FC Kleve hat einen starken Saisonstart mit zwölf Punkten aus sieben Begegnungen hingelegt. 100 Tage sind seit dem Trainingsauftakt nach der monatelangen Corona-Pause mittlerweile vergangenen. Es ist Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Am Sonntag geht es dann ab 15.30 Uhr gegen Teutonia St. Tönis.

Was läuft beim 1. FC Kleve bereits gut? Offensiv gibt es bei den Klevern eigentlich nicht viel zu meckern – wäre da nicht die Torausbeute. Elf Treffer hat der 1. FC Kleve bislang erzielt. Doch es hätten deutlich mehr sein können, immerhin spielen die Rot-Blauen eine Vielzahl von Großchancen heraus. Im Angriff zeigen sie sich bislang kreativ, insbesondere gegen hochstehende Abwehrreihen. Auch die Moral des Teams ist durchaus bemerkenswert. So treffen die Klever Akteure – auch dank der von Trainer Umut Akpinar eingeforderten Fitness – gerne auch in den Schlussminuten. Gegen ETB Schwarz-Weiß Essen oder den FC Essen-Kray retteten sie so kurz vor Ende noch wichtige Punkte.

Woran muss noch gefeilt werden? Die Leistungen gegen den TVD Velbert (0:1) und den FC Essen-Kray (4:4) haben gezeigt, dass Fabio Forster, Mike Terfloth und Kollegen noch konstanter spielen müssen, um ganz oben in der Tabelle mitzuspielen. Insbesondere in der Defensive leisten Klever bisweilen folgenschwere Abstimmungsprobleme und Unkonzentriertheiten.

Wie schlugen die Neuzugänge ein? Bislang agieren die neuen Spieler durchaus zufriedenstellend. Kisolo Deo Biskup ist sofort zu einem Stützpfeiler der Mannschaft geworden. Angreifer Danny Rankl, vom Regionalligisten VfB Homberg gekommen, ist zumindest schon Stammspieler. Doch ein Tor gelang dem Routinier, der die ewige Torjägerliste der Oberliga anführt, noch nicht. Es zeigt sich, dass der 32-Jährige nach seiner Verletzungspause Zeit benötigt. Younes Mouadden und Maxwell Bimpeh sind wichtige Ergänzungen.

Welche Akteure sind Leistungsträger, welche enttäuschen bislang? Einer der Gewinner des Saisonstarts ist der 22-jährige Außenverteidiger Calvin Top. Er hat den Durchbruch geschafft. Nedzad Dragovic, Fabio Forster, Mike Terfloth, Kai Robin Schneider oder Ahmet Taner sind wie in den vergangenen Jahren Garanten des Erfolgs. Der auffälligste Akteur war bislang aber Niklas Klein-Wiele, der bereits vier Treffer erzielt hat. Spieler, die in einem krassen Leistungstief sind, gibt es beim 1. FC Kleve aktuell nicht. Sezai Kezer aber gibt Rätsel auf. Das Eigengewächs, das in der Saison 2019/2020 zum Stammspieler aufgestiegen war, hat bislang noch keine Minute für die erste Mannschaft absolviert. Der 21-jährige Außenverteidiger sammelt in diesen Wochen bei der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga Spielpraxis.

Wie entwickeln sich die Zuschauerzahlen? Bemerkenswert gut. Vor der Corona-Krise kamen im Durchschnitt 200 Fans ins Stadion am Bresserberg, nun sind es doppelt so viele. Sogar am vergangenen Wochenende, als es streckenweise in Strömen regnete, war die Haupttribüne voll. Die Zuschauer honorieren die ansprechenden Leistungen der Oberliga-Kicker. Und all jene, die zuletzt beim 4:4-Spektakel dabei waren, dürften auch in der nächsten Woche beim Heimspiel mit von der Partie sein.

Wie geht es nun weiter? Der 1. FC Kleve hat bereits gegen mehrere Klubs gespielt, die um den Aufstieg in die Regionalliga mitspielen wollen – darunter der 1. FC Bocholt oder die Velberter Sport- und Spielvereinigung. In den kommenden Wochen könnten also noch einige Punkte gegen auf dem Papier schwächere Aufgebote folgen. Am Mittwochabend um 19.30 Uhr geht es in der zweiten Runde des Niederrheinpokals aber erst noch gegen den Landesligisten ESC Essen-Rellinghausen.

Was wartet am Sonntag auf den Fusionsklub? Teutonia St. Tönis steht aktuell auf dem 14. Tabellenplatz und empfängt die Klever ab 15.30 Uhr. FC-Trainer Umut Akpinar sagt: „St. Tönis ist ein sehr eingespieltes Team mit erfahrenen Jungs. Vom Tabellenstand lassen wir uns nicht blenden, die können richtig was.“ Er war in der vergangenen Woche unzufrieden, da sein Team auch nach der zwischenzeitlichen Führung keine Ruhe ins Spiel bringen konnte. „Da waren wir nicht konzentriert genug. Das haben wir am Dienstag aber sehr ausführlich aufgearbeitet, nun wollen wir es besser machen“, sagt Umut Akpinar, der nun ausschließlich auf den verletzten Mittelfeldspieler Luca Plum verzichten muss.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort