Fußball-Bezirksliga Ein neuer Leitwolf für Viktoria Goch

Goch · Für die Mannschaft wäre mehr drin gewesen als Platz zwei. Trainer Daniel Beine weiß, was der Meister SF Broekhuysen seinem Team voraus hatte. Eine Konsequenz daraus ist die Verpflichtung von Routinier Jan-Paul Hahn.

 Innenverteidiger Jan-Paul Hahn (37), zuletzt beim TuS Xanten und davor lange beim SV Sonsbeck aktiv, soll eine Führungsrolle bei der Viktoria übernahmen.

Innenverteidiger Jan-Paul Hahn (37), zuletzt beim TuS Xanten und davor lange beim SV Sonsbeck aktiv, soll eine Führungsrolle bei der Viktoria übernahmen.

Foto: Ostermann, Olaf (oo)

Viktoria Goch muss die Saison sicherlich nicht als Enttäuschung abhaken, weil der ganz große Wurf nicht gelungen ist. Ein Erfolg war sie freilich auch nicht, selbst wenn Platz zwei in der Gruppe fünf der Fußball-Bezirksliga selbstverständlich ein richtig respektables Ergebnis ist. Denn Trainer Daniel Beine hat mit seiner Mannschaft eben das nicht geschafft, was ihr vor der Saison von den Konkurrenten in der Liga und bestimmt auch vielen Personen im Umfeld des Traditionsklubs zugetraut worden war. Die Rückkehr in die Landesliga, die erklärtes Ziel der Viktoria ist, wurde nicht geschafft.

„Es war mehr für uns möglich“, sagt Daniel Beine dann auch beim Blick zurück auf eine Saison, in der seine Mannschaft nie zu der Konstanz gefunden hat, die nötig ist, wenn man hinauf in die höhere Klasse will. Die Sportfreunde Broek­huysen, die am vorletzten Spieltag ihr Meisterstück machten, hatten der Viktoria eben das voraus. „­Broekhuysen hat regelmäßig seine Leistung auf den Platz gebracht und ist deshalb verdient Meister geworden. Die Sportfreunde waren mannschaftlich geschlossener und hatten die notwendige Struktur in ihrem Team. Man hat halt gemerkt, dass diese Mannschaft über Jahre zusammengewachsen ist“, sagt Beine.

Die Komplimente des Gocher Trainers für den in der Endabrechnung sechs Punkte besseren Konkurrenten im Titelrennen legen zugleich den Finger in die Wunde der Viktoria. Daniel Beine weiß genau, woran es gelegen hat, dass die Rückkehr in die Landesliga erst einmal aufgeschoben werden musste. Die Viktoria hat zwar eine fußballerisch durchaus begabte Mannschaft beieinander. Aber das alleine reicht eben nicht. „Wir hatten zu wenig Führungsspieler, die Verantwortung übernommen haben, wenn es mal nicht so gut in einer Partie gelaufen ist. Die Kommunikation auf dem Platz muss auch besser werden. Daran arbeiten wir“, sagt Daniel Beine.

Die Viktoria will die Lehren aus der vergangenen Spielzeit ziehen. Und das fängt damit an, dass zumindest der Trainer die Ansprüche herunterschraubt. Natürlich möchte Daniel Beine auch in der kommenden Saison mit seinem Team in der Klasse wieder eine gute Rolle spielen und einen Spitzenplatz erreichen. Und er weiß auch, dass der Verein den Aufstieg eigentlich spätestens für das kommende Jahr geplant hat. „Die Landesliga wird ein Thema bleiben. Aber man darf nichts über das Knie brechen. Wir müssen jetzt sehen, dass die Mannschaft den nächsten Schritt macht, geschlossener auftritt und stabiler in ihren Leistungen wird“, sagt Beine.

Eine Neuverpflichtung soll dazu beitragen, dass dies gelingt. Der 37-jährige Jan-Paul Hahn, der zuletzt beim Ligarivalen TuS Xanten aktiv war, soll eine Führungsrolle in der Gocher Mannschaft übernehmen. Der Innenverteidiger hat für den SV Sonsbeck mehr als 80 Partien in der Oberliga bestritten. Beine und Hahn haben einst beim SV Sonsbeck zusammen in der damaligen Niederrheinliga in einem Team gestanden. „Jan-Paul ist ein erfahrener Akteur, der auf dem Platz klare Kommandos gibt“, sagt Beine über Hahn, der nun ein Leitwolf bei der Viktoria werden soll.

Zwei weitere Neuzugänge stehen zudem fest. Verteidiger Jovan Bozan (18) kommt von der U 19 des 1. FC Kleve, die in der Niederrheinliga gespielt hat. Vom bisherigen Ligarivalen Uedemer SV wechselt Torhüter Daniel Graffmann (21) ins Hubert-Houben-Stadion. Zwei weitere junge Akteure sollen noch verpflichtet werden. „Wir wollen weiter den Weg gehen, auch auf junge Spieler zu setzen“, sagt Beine.

Drei Akteure haben das Team verlassen, wovon zwei künftig in der Klasse auflaufen werden, in der die Viktoria in näherer Zukunft wieder spielen möchte. Jonathan Brilski (SV Hönnepel-Niedermörmter) und Luca Schwermas (SF Broekhuysen) wechselten zu Landesligisten. Torhüter Dominik Weigl schloss sich dem GSV Moers an, der sich enorm verstärkt hat. „Es ist ja noch unklar, wie die Bezirksliga-Gruppen künftig zusammengesetzt sein werden. Aber wenn wir mit dem GSV Moers in einer Klasse sein sollten, dann steht der Titelanwärter Nummer eins für mich fest“, sagt Beine.

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