Fußball Meisterschaft — die Früchte einer Fusion

Kleve-Rindern · Fußball-Bezirksliga: Mit einem 4:1-Erfolg in Rindern holt sich die SGE Bedburg-Hau vorzeitig den Titel und steigt in die Landesliga auf.

 So jubelt ein Meister: Vier Spieltage vor dem Saisonende hat sich die SGE Bedburg-Hau den Titel gesichert.

So jubelt ein Meister: Vier Spieltage vor dem Saisonende hat sich die SGE Bedburg-Hau den Titel gesichert.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Es klingt fast wie ein Märchen: Ein Fusionsklub aus den beiden Vereinen Eintracht Schneppenbaum und SG Hasselt, der erst im Jahr 2005 gegründet wurde, spielt ab der kommenden Saison in der Fußball-Landesliga. Als Schiedsrichter Jan Christian Behnisch gestern um 16.49 Uhr die Partie an der Rinderner Wasserburgallee abpfiff, schrieb die SGE Bedburg-Hau Kreis Klever Fußball-Geschichte. Gerade eben hatten die Grün-Schwarzen die heimischen Zebras mit 4:1 geschlagen und sich den Meistertitel vorzeitig gesichert. Trainer Sebastian Kaul ließ sich im Rausche des Erfolges zu seinen ersten Worten hinreißen: „Das war einfach ein überragendes Jahr, das wir jetzt gekrönt haben. Auch der Sieg heute geht völlig in Ordnung.“

Auch wenn die 05er als klarer Favorit ins Lokalderby starteten, wollte der abstiegsbedrohte SV Rindern nicht freiwillig den roten Teppich zu einer möglichen Meisterfeier der Gäste ausrollen. Das merkte man den Schützlingen von SV-Trainer Joris Ernst auch an. Während Bedburg-Hau anfangs nervös war, setzte Kosovar Demiri nach neun Minuten den ersten Warnschuss ab. Einen gefährlichen Freistoß von Cihan Ezer konnte SGE-Keeper Jason Olschewski gerade noch per Fußabwehr entschärfen (18.). Nach 20 Minuten lag dann aber der Ligaprimus in Führung, als Frederic Wensing SV-Keeper Jendrik Ferdenherdt mit einem strammen Schuss düpierte. Jetzt wurde die Kaul-Elf ihrer Favoritenrolle gerecht. Weitere gute Chancen vergaben Deckers (21.) und Islam Akrab (25.). Doch die nächste Szene nutzten die 05er zum nun längst überfälligen 2:0: Über Deckers und Falko Kersten landete der Ball bei Akrab, der das Leder ins linke untere Ecke zirkelte (29.). In der 35. Minute hatte Deckers dann sogar noch Pech, als er mit einem Versuch am Pfosten scheiterte.

Nach dem Seitenwechsel wurden die Zebras dann wieder mutiger und profitierten von einer Slapstick-Einlage des sonst souverän spielenden SGE-Kapitäns Martin Lindau, der Daniel Beine unfreiwillig den Ball servierte und dieser auf 1:2 verkürzte (50.). So wäre Rindern in der 64. Minute beinahe zum Ausgleich gekommen, doch Fabian Hildebrandt zielte fünf Meter vor dem Hasselter Kasten über die Latte. Noch größer war die Gelegenheit für Beine, der in einer Eins-gegen-eins-Situation an Olschewski scheiterte (66.). Nach einem Foul von Chima Ukaegbu an Deckers im SV-Strafraum sah dieser folgerichtig die Ampelkarte, doch der kurz zuvor eingewechselte Kaul vergab den zu schwach geschossenen Elfmeter, den Ferdenherdt ohne Probleme parierte (69.). Deckers sorgte dann spät mit einem fabelhaft getretenen Freistoß aus gut 30 Metern für die Entscheidung (87.). Erneut „Trekkers“ markierte in der 90. Minute auch den 4:1-Endstand.

 SGE-Tormaschiene Falko Kersten (links) verpasst Betreuer Günter Freikamp in dieser Szene eine Sektdusche.

SGE-Tormaschiene Falko Kersten (links) verpasst Betreuer Günter Freikamp in dieser Szene eine Sektdusche.

Foto: Markus van Offern (mvo)

SGE-Kapitän Martin Lindau sagte nach dem Titelgewinn: „Wir wollten von Beginn an oben mitspielen. Irgendwann haben wir uns dann nach den Patzern von TuB Bocholt gedacht: „Wenn nicht jetzt wann dann?“ Wir haben es dann als Mannschaft überragend durchgezogen.“ Auch Offensivwucht Robin Deckers verwies auf den Teamgeist: „Man darf niemanden herausheben. Wir haben gemeinsam eine bisher überragende Saison gekrönt und jetzt können wir den Moment genießen.“ Christian Klunder hielt fest: „Wir haben irgendwann gemerkt, da geht noch viel mehr. Haben uns aber auf jede Partie aufs Neue fokussiert und uns dann nach und nach von den Bocholtern abgesetzt. Jetzt haben wir dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufgesetzt.“ Goalgetter Falko Kersten fehlten zunächst die Worte: „Ich bin gerade eben etwas sprachlos, was soll man groß sagen? Einfach ein überragendes Gefühl.“ Auch Rinderns Coach Joris Ernst gratulierte: „Die haben es verdient, aufzusteigen. Wir haben uns mit allen Mitteln gewährt, aber deren Klasse war dann doch zu gut für uns.“

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