Fußball-Bezirksliga Top-Favorit Viktoria Goch kommt nicht in Tritt

Goch · Die Mannschaft, vor dem Start als Titelanwärter Nummer eins gehandelt, läuft ihrer Form noch hinterher. Das überrascht Trainer Daniel Beine einerseits. Andererseits gibt es für ihn auch gute Gründe dafür.

 Lukas Ernesti (l.) wird schmerzhaft vermisst. Der Kapitän und Abwehrchef fällt wegen einer Knieverletzung noch länger aus.

Lukas Ernesti (l.) wird schmerzhaft vermisst. Der Kapitän und Abwehrchef fällt wegen einer Knieverletzung noch länger aus.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Daniel Beine fühlt sich nach gut der Hälfte der Vorrunde in der Fußball-Bezirksliga in seiner Sicht der Dinge bestätigt. Der Trainer von Viktoria Goch hatte vor dem Saisonstart zwar klipp und klar gesagt, dass das Ziel für sein Team nur der Titelgewinn sein könne. Doch Beine hatte damals eben auch eindringlich davor gewarnt, nach einer guten Vorbereitung mit Erfolgen in Testspielen gegen höherklassige Gegner zu meinen, dass der Weg hinauf in die Landesliga ein Selbstläufer werde. „Wir wollen Meister werden. Doch das kann man nur schaffen, wenn man das nötige Glück hat, ständig an seinem Leistungslimit spielt und keine großen Verletzungssorgen hat“, hatte Beine kurz vor dem Auftakt gesagt.

Und eben an diesen Dingen hapert es bei der Viktoria, die am Freitag beim 1:2 in der Heimpartie gegen den FC Aldekerk im sechsten Spiel bereits die zweite Niederlage hinnehmen musste. Dass der Titelanwärter Nummer eins als Tabellenfünfter jetzt fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SV Budberg, der eine Partie mehr ausgetragen hat, aufweist, führt der Übungsleiter auf zwei Dinge zurück. Zum einen ruft die Mannschaft ihr Potenzial nicht ab. Zum anderen müssen wichtige Akteure verletzt passen, was für den Coach ein entscheidender Grund dafür ist, dass sein Team noch nicht in Tritt gekommen ist.

Lukas Ernesti, Kapitän und Abwehrchef, wird die komplette Hinrunde fehlen, nachdem er sich in der Vorbereitung in einem Testspiel schwer am Knie verletzt hat. Daniel Vogel plagt seit geraumer Zeit eine Muskelverletzung. Gegen Aldekerk musste der 32-Jährige, der im defensiven Mittelfeld oder der Innenverteidigung gesetzt ist, schon nach acht Minuten ausgewechselt werden, weil es wieder im Muskel zwickte. „Damit fehlen uns zwei Akteure, die nicht nur als Stabilisatoren der Defensive enorm wichtig sind, sondern auch für den Spielaufbau. Ich hätte nicht gedacht, dass der Ausfall dieser Führungsspieler uns solche Probleme bereiten würde. Doch wir sind halt noch nicht so weit, wie ich es gehofft hatte“, sagt Beine.

Dass dies der Fall ist, führt der Coach darauf zurück, dass seine Mannschaft derzeit nicht alle Tugenden an den Tag legt, die nötig sind, um der Favoritenrolle gerecht zu werden. Beine bemängelt, dass zu wenige Spieler bereit seien, Verantwortung zu übernehmen, und die Viktoria als Team nicht mit der nötigen Konsequenz ihre Defensivaufgaben verrichte. „Und deshalb ist der Aufstieg für mich im Moment erst einmal kein Thema, auch wenn der Rückstand auf Platz eins nicht allzu groß ist“, sagt der 33-Jährige.

Vorrangiges Ziel ist für den Trainer jetzt, dass die Viktoria als Mannschaft funktioniert. „Und ich werde genau hinsehen, wie sich jeder einzelne Spieler verhält. Und wenn es sein muss, werden wir in der Winterpause oder im kommenden Sommer die nötigen Konsequenzen ziehen“, sagt Beine. Der Trainer hat aber noch alles Vertrauen in das aktuelle Personal: „Wir sind sicherlich nicht die Übermannschaft, als die wir von der Konkurrenz in der Liga angesehen worden sind. Zumal wir auch einige jüngere Akteure im Kader haben. Doch wir haben ein gutes Team, dass das Zeug zu einem Spitzenplatz hat.“ Nur hat die Viktoria das noch nicht hinlänglich unter Beweis gestellt – auch beim 1:2 gegen Aldekerk. Daniel Beine: „Da habe ich den unbedingten Willen, das Spiel gewinnen zu wollen, vermisst.“

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