Fußball 1. FC Kleve ist weiter vom Pech verfolgt

Kleve · Der Oberligist muss den langfristigen Ausfall von vier Leistungsträgern kompensieren. Für Trainer Umut Akpinar ist das mit einem dünnem Kader eine schwierige Aufgabe. An diesem Sonntag geht es auswärts gegen den TSV Meerbusch.

 Umut Akpinar (links) und sein Assistent Lars van Rens müssen die Startelf des 1. FC Kleve verletzungsbedingt immer wieder umbauen.

Umut Akpinar (links) und sein Assistent Lars van Rens müssen die Startelf des 1. FC Kleve verletzungsbedingt immer wieder umbauen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Was schwere Verletzungen anbelangt, ist der Fußball-Oberligist 1. FC Kleve schon seit Jahren ein gebranntes Kind. 2018 fielen unter anderem Fatih Duran und Niklas Klein-Wiele lange aus, im vergangenen Jahr musste Trainer Umut Akpinar monatelang auf Andre Trienenjost und Abdullo Saidov verzichten. Doch das Pech der Rot-Blauen hält auch im Corona-Jahr 2020 an.

Aktuell müssen Torwart Ahmet Taner, Innenverteidiger Sebastian van Brakel, Außenverteidiger Kai Robin Schneider und Andre Trienenjost mit schweren Blessuren pausieren. „Wir haben es häufig mit stumpfen Verletzungen zu tun, die nicht auf die Trainingssteuerung zurückzuführen sind“, sagt Akpinar. Am Sonntag, 15 Uhr, trifft der 1. FC Kleve auswärts auf den TSV Meerbusch.

Seit einem Jahr ist der 31-jährige Trienenjost mittlerweile außen vor. Im Training hatte er sich damals eine Verletzung am Innenmeniskus im rechten Knie zugezogen. Im Mai musste er zum zweiten Mal unters Messer, da die Operationsnaht gerissen war. Dabei wurde ein Teil des Innenmeniskus entfernt. Der Stürmer hatte gehofft, im Anschluss schnell wieder ins Mannschaftstraining zurückzukehren. Daraus aber wurde nichts. Aktuell befindet sich Trienenjost in ambulanter Krankengymnastik-Behandlung. „Die Maßnahme geht über vier Wochen und läuft bis Ende September. Dann gibt es einen Abschlusstest, um zu schauen, ob und wie sich die Muskulatur verbessert hat“, sagt Trienenjost.

Er hoffe, danach wieder ins Teamtraining zurückkehren zu können. „Und zwar ohne, dass das Knie großartig reagiert und dick wird“, sagt der 31-Jährige, der im Sommer 2019 als Königstransfer vom Landesligisten SV Sonsbeck an den Klever Bresserberg gewechselt war.

Ähnlich kompliziert ist die Situation bei Sebastian van Brakel. Er riss sich im Februar beim Aufeinandertreffen mit dem VfB Hilden die Patellasehne. Sogleich wurde der 31-Jährige operiert, im April startete van Brakel erste Gehversuche. Nun aber ist er erneut auf Krücken unterwegs. In der vergangenen Woche wurde der Innenverteidiger abermals operiert. Die Schrauben und der Draht wurden dabei aus dem Knie entfernt. „Zuvor hatte ich immer wieder Probleme damit und auch Schmerzen nach Belastungen. Aktuell muss ich mein Knie noch schonen. Ich merke aber schon jetzt, dass die Schmerzen deutlich nachgelassen haben“, sagt van Brakel. Daher sei er guter Dinge, in den nächsten Wochen mit intensiverem Aufbautraining beginnen zu können.

Die Klever Fans werden ihn 2020 wohl aber nicht im Liga-Duell wiedersehen. Für den Neuseeländer Michael James den Heijer, der als Ersatz verpflichtet wurde, fehlte bis zum Redaktionsschluss noch immer die Spielgenehmigung.

Seit der vergangenen Woche fällt nun auch noch Schlussmann Ahmet Taner aus. Er hatte in der Partie gegen TuRU Düsseldorf, die der 1. FC Kleve durchaus verdient mit 1:0 gewann, einen Tritt einstecken müssen. Dabei brach er sich das Handgelenk – und fällt nun mehrere Wochen aus. „Die langfristigen Verletzungen sind sehr ärgerlich, da jeder Spieler wichtig ist. Doch es handelt sich um Blessuren, die aus dem Nichts kommen und auf die wir mit der Trainingssteuerung oder der Ernährung keinen Einfluss nehmen können“, sagt Umut Akpinar.

Es sei auffällig, dass die Klever Spieler praktisch nie wegen leichter Verletzungen ausfallen. „Wir haben uns nach der Corona-Pause lange Gedanken darüber gemacht, wie wir die Intensität steuern können, damit keine muskulären Verletzungen auftreten. Davon sind wir daher auch verschont geblieben“, sagt Akpinar, der am Sonntag auch auf Kai Robin Schneider (Pfeiffersches Drüsenfieber) und Luca Plum (Gelb-Rot-Sperre) verzichten muss.

Dabei bräuchte der Trainer ein starkes Aufgebot, um auf dem Kunstrasen des TSV Meerbusch zu bestehen. „Sie haben einen richtig guten Kader, der im Sommer mit Spielern wie Patrick Ellguth verstärkt wurde“, sagt Umut Akpinar. Der morgige Gastgeber sei in der Oberliga als eingespielte, erfahrene und gut organisierte Mannschaft bekannt. „Das wird also eine sehr große Aufgabe für uns“, sagt Trainer Umut Akpinar.

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