Fußball Folarin Williams will beim 1. FC Kleve hoch hinaus

Kleve · Der Verteidiger ist vom TV Jahn Hiesfeld zum Oberligisten gewechselt. Seine größte Stärke ist das Zweikampfverhalten, an der Kommunikation will er noch arbeiten. Der 20-Jährige sieht das Team in der Spitzengruppe.

 Folarin Williams möchte beim 1. FC Kleve überzeugen. Die Routiniers könnten seine Lehrmeister werden.

Folarin Williams möchte beim 1. FC Kleve überzeugen. Die Routiniers könnten seine Lehrmeister werden.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Folarin Williams, Neuzugang des Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve, hat in der vergangenen Saison beim TV Jahn Hiesfeld ein wahres Abenteuer erlebt. Die jüngste Mannschaft der Spielklasse sorgte für mächtig Furore und schaffte bereits frühzeitig den Klassenerhalt. Dennoch zog die Klubspitze in Dinslaken durchaus überraschend den Stecker. Weil der Aufwand für den Oberliga-Spielbetrieb zu hoch sei, startet der Verein mit dem Team in der Bezirksliga neu – eine Zäsur für die „Veilchen“.

Folarin Ibigoni Williams musste sich daher nach einem neuen Klub am unteren Niederrhein umsehen. „Was wir im vergangenen Jahr hatten, war schon besonders. Niemand war älter als 23 Jahre. Das heißt, dass wir alle auf einer Wellenlänge waren und gewissermaßen den gleichen, positiven Schaden hatten. Dass die Reise dort ein Ende gefunden hat, war daher wirklich bitter“, sagt Williams, der in der Saison 2021/2022 zu den stärksten Akteuren des TV Jahn zählte.

Der 20-Jährige Duisburger wurde beim 1. FC Köln, Viktoria Köln, dem VfL Bochum, der Sport- und Spielvereinigung Velbert sowie beim MSV Duisburg ausgebildet. Für die Klubs spielte der Rechtsfuß bisweilen sogar in den Junioren-Bundesligen. Als Jungsenior stand Folarin Williams dann bei der SpVg Schonnebeck unter Vertrag, ehe es im vergangenen Sommer zum TV Jahn Hiesfeld ging.

Beim 1. FC Kleve, der die vergangene Saison auf Platz sieben abgeschlossen hat und vor wenigen Tagen in die Sommervorbereitung startete, würde er sich bereits sehr wohlfühlen. „Ich habe nun in meiner Laufbahn schon bei einigen Mannschaften gespielt. Aber ehrlich gesagt habe ich noch nie so einen Teamgeist erlebt wie in Kleve. Viele Jungs spielen schon lange zusammen und alle verstehen sich extrem gut. Das ist eine besondere Erfahrung“, sagt er, der nun Teil der Fahrgemeinschaft des 1. FC Kleve ist. Sie startet in Düsseldorf mit Kapitän Fabio Forster, der auf dem Weg in die Kreisstadt entlang der Autobahn 57 bis zu ein Dutzend Spieler einsammelt.

Künftig wird der Youngster in der Innenverteidigung an der Seite des 37-jährigen Nedzad Dragovic auflaufen. „Von ihm werde ich mir eine Menge abschauen können“, sagt Williams, dessen größte Stärke das Zweikampfverhalten ist. Angreifer können sich an dem Talent regelrecht die Zähne ausbeißen. Auch die Spieleröffnung ist bereits weit entwickelt.

Allerdings hat er auch noch Luft nach oben. „Ich will daran arbeiten, noch mehr zu sprechen und meine Mitspieler zu coachen. Als Innenverteidiger habe ich das gesamte Spiel vor mir. Daher sehe ich eine Menge. Das muss ich nutzen, um meinen Kollegen zu helfen, sodass sie noch ruhiger am Ball sein können“, so Williams. Tatsächlich hat er mit Nedzad Dragovic künftig einen starken Lehrmeister an seiner Seite. Während Fabio Foster als Kapitän der Lautsprecher des 1. FC Kleve ist, gibt der 37-Jährige nur sporadisch Anweisungen. Doch diese Hinweise haben mächtig Gewicht: Dragovic ist unangefochtener Chef des Defensivverbunds. „Beim 1. FC Kleve gibt es viele erfahrene Spieler, die teils seit 20 Jahren im Fußball-Geschäft unterwegs sind. Da liegt es auf der Hand, dass man sich unterordnet, aber damit habe ich überhaupt kein Problem“, sagt Folarin Williams. Vor der Saison hatte er mehrere Angebote von Klubs aus der fünfthöchsten deutschen Spielklasse, doch das Gesamtpaket beim 1. FC Kleve überzeugte restlos. Unter Trainer Umut Akpinar will der 20-Jährige weiter reifen.

In diesen Wochen gilt es, in der Sommervorbereitung Eindruck zu hinterlassen – und fit zu werden. Am Sonntag, 7. August, wartet dann der Saisonauftakt gegen TuRU Düsseldorf. Folarin Williams ist optimistisch. „Ich bin der Überzeugung, dass wir unter die besten vier Teams gehören. Das sollte unser Anspruch sein und daran will ich mich auch messen lassen“, so der Verteidiger, der auch auf der rechten Außenbahn spielen kann. „Der Regionalliga-Aufstieg wäre natürlich ein echter Traum, aber soweit sind wir nicht. Klar ist aber, dass dieser Verein nach oben gehört.“

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