Lokalsport Fehlstart: Glücklos, ratlos, kopflos

Lokalsport · Die Gocher Viktoria bezieht gegen den 1. FC Bocholt eine überraschende 0:2-Auftaktniederlage und lässt sich dabei vom Rückstand kurz vor der Pause völlig aus der Bahn werfen. Coach Manfred Tebeck fehlen die Worte.

 Goch Hajo Peters und Tim Janz (von links) hatten nicht nur in dieser Szene das Nachsehen.

Goch Hajo Peters und Tim Janz (von links) hatten nicht nur in dieser Szene das Nachsehen.

Foto: G. Evers

Konträrer hätten die Generalproben im Verbandspokal am letzten Wochenende kaum ausfallen können. Vor diesem Hintergrund mutet der 2:0-Auswärtserfolg des Niederrheinliga-Absteigers 1. FC Bocholt bei der Gocher Viktoria zumindest als faustdicke Überraschung an. Einmal mehr wurde gestern im Gocher Hubert-Houben-Stadion demonstriert, dass Vorbereitungserfolge letztlich Muster ohne Wert sind. Neben der Niederlage war für die Gastgeber vor allem die Art und Weise enttäuschend wie diese zustande kam. Erst glücklos, dann ratlos und kopflos und völlig von der Rolle präsentierten sich die Schwarz-Roten gegen kampfstarke Gäste. Entsprechend bedient rang Coach Manfred Tebeck nach Worten: "Für diese Leistung fehlt mir jegliches Verständnis. Das war katastrophal in allen Belangen. Da muss sich jeder mal an die eigene Nase fassen."

Die Gäste aus Bocholt konnten ihr Glück kaum fassen und wären wohl schon mit einem Zähler zufrieden gewesen, zumindest gingen sie die Partie so an und überließen den Gastgebern das Feld, auch wenn sie die erste Torgefahr heraufbeschworen. Christian Gurny, der zum stärksten Akteur auf dem Feld avancieren sollte, setzte seinen Flachschuss nur knapp vorbei (12.). Nach verunglücktem Querschläger von Levon Kurikciyan fälschte Tim Janz dann aber fast zur Führung für die Gastgeber ab (18.). Dieses Zufallsprodukt sollte die Drangperiode der Gocher einläuten. In den nächsten zehn Minuten erarbeiteten sich die Weberstädter etliche Standardsituationen und näherten sich immer mehr einer vermeintlichen Führung. Den Kopfball von Hajo Peters kratzten die Bocholter noch mit vereinten Kräften von der Linie (21.). Bei Dennis Hommers´ fulminantem Freistoß aus 20 Metern glänzte Gäste-Keeper Ladermann (22.), wie auch drei Minuten später gegen den einschussbereiten Hajo Peters, der allerdings unter Beweis stellte, dass er Abwehrspieler und kein Goalgetter ist und die hundertprozentige Torchance kläglich vergab. Pierre Wetzels´ Kopfball klatschte nach Hommers-Ecke auf die Latte (26.). Die Führung lag in der Luft, fiel aber auf der anderen Seite. Der gestern indisponierte Stefan Osman-Reinkens lud Gurny mit einem schlimmen Ballverlust ein und der nutzte die Gunst des Momentes zum 0:1 (38.). Dieser Gegentreffer verursachte einen völligen Bruch im Gocher Spiel.

Nach dem Wechsel gelangen den Gastgebern ausnahmslos die einfachsten Dinge nicht mehr. Ein wahres Fehlpassfestival machte es den Gästen leicht ihre Führung zu verwalten. Außer einer Halbchance von Konstantin Nagel hatten die Gocher offensiv nichts mehr anzubieten (59.). Bocholt beschränkte sich auf das Nötigste und das reichte. Gurny zielte bei einem gefälligen Konter noch knapp vorbei (76.), den K.O. setzte die Brouwer-Elf dann in der Schlussminute durch das 0:2 durch den Ex-Gocher Milan Dehnen.

(RP)
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