Radsport Favoritensieg für Scholz

Ronny Scholz vom Team Milram feierte bei der elften Auflage des "Rennen rund ums Tönnissen Center" einen Sieg im Elite-Rennen.Der Profi distanzierte erst in der letzten Runde seine Konkurrenz.

Grischa Niermann hatte eine Vorahnung, als er seinen Rabobank-Flitzer an die Startlinie schob. "Es wird sehr schwer, hier zu gewinnen. Die Amateure sind über die kurze Distanz harte Konkurrenten." Niermann, siebenmaliger Teilnehmer der Tour de France, sollte Recht behalten- zumindest, was seine Person betrifft. Denn mit Ronny Scholz vom Team Milram siegte dann doch ein Profi im Elite-Rennen bei der elften Auflage des "Radrennen ums Tönnissen Center". Der Aufstand der Amateure scheiterte, allerdings erst in der letzten Runde.

Ausreißer ohne Erfolg

Eben Grischa Niermann führte das Feld durch die ersten Runden des zwei Kilometer langen Kurses durch die Klever Oberstadt. Und das, obwohl er vorher noch unkte: "Der größte Sprinter bin ich nicht." Die Gruppe entzerrte sich rasch, doch schon wenige Runden später wurden die fünf Ausreißer wieder vom Hauptfeld geschluckt. Die Ruhe vor dem Sturm setzte ein, schließlich wollte keiner der Fahrer zu früh sein Pulver verschießen. Einige mussten jedoch schon früher als erhofft ihr Stahlross parken. Die Diagnose: ein platter Reifen. Das Fahrerfeld belauerte sich indes und nutzte die Windstille im Schatten des Vordermannes. Doch 16 Runden vor Schluss setzte sich ein Trio um Milram-Fahrer Ronny Scholz vom Hauptfeld ab. Scholz, im Team ein Malocher für Kapitän Linus Gerdemann, spielte schnell die erste Geige und schlug sich weitaus tapferer als Mannschaftskollege Matthias Ruß. Denn der erst im Mai von einer Schlüsselbein-Operation genesene Ruß erkannte: "Es war sehr schwer, meine Stärken auszuspielen." An der Spitze tummelte sich weiterhin das Dreigestirn um Ronny Scholz, Grischa Niermann und Patrick Bercz. Besonders Bercz überzeugte mit herzhaften Attacken gegen seine namhaften Kontrahenten. Allerdings war es wie so oft an diesem Tage: Die Lebensdauer für Ausreißer beschränkte sich auf wenige Runden, dann fanden sie sich wieder im Hauptfeld vor.

Scholz mit Husarenritt

Umso überraschender war, dass sich wenige Runden vor Schluss dann doch fünf Fahrer absetzen konnten. Wieder mit von der Partie war Scholz, der neue Kraft getankt hatte. Die Fahrer duellierten bis zur letzten Runde auf Augenhöhe, ehe sich der Favorit mit einem wahren Husarenritt absetzte und gewann. "Hatte der Rest einen Unfall?", fragte sich ein Zuschauer. Nein, denn schon bald kamen Frank Lüttes als Zweiter und Alexander Gottfried als Dritter ins Ziel. Und Grischa Niermann? Der erhielt nach Rennende einen Fernseher, weil er die meisten Runden an der Spitze verbrachte. Wenn das kein Trost ist...

(RP)
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