Fußball Euphorie im Abstiegskampf

Bezirksligist BV DJK Kellen überwintert auf dem letzten Platz. Kein Grund zur Freude für das neue Trainergespann – aber auch kein Grund zum Verzweifeln: Alles ist noch möglich, die Mannschaft ist euphorisch und motiviert.

Bezirksligist BV DJK Kellen überwintert auf dem letzten Platz. Kein Grund zur Freude für das neue Trainergespann — aber auch kein Grund zum Verzweifeln: Alles ist noch möglich, die Mannschaft ist euphorisch und motiviert.

Mit neuem Trainergespann und einer jungen Truppe startete BV DJK Kellen in die Bezirksliga-Saison 2010/2011. Zum Auftakt stand ein Heimspiel gegen SV Bislich auf dem Plan: Mit 2:1 konnte die Elf von Peter Franke und Frank Bleisteiner das erste Saisonspiel für sich entscheiden — es sollte der letzte Punktgewinn für einen Monat bleiben. Was folgte, waren vier Niederlagen in Folge, dann ein deutlicher 3:0-Sieg gegen Rees und schließlich wieder eine fünf Spiele andauernde Durststrecke voller Niederlagen und Remis, bevor die Kellener überraschend den Tabellenzweiten SV Krechting mit 3:1 schlagen konnten.

Auf den ersten Blick sieht die Halbzeitbilanz wenig rosig aus: BV DJK Kellen musste auf dem letzten Tabellenplatz überwintern. Jedoch: Bis zum rettenden Ufer sind es nur zwei Punkte, Kellen hat außerdem noch ein Spiel mehr auf dem Plan als die anderen Abstiegsaspiranten. Rein rechnerisch gesehen haben es die Kellener also noch selbst in der Hand. Was in der Tabelle nicht zu sehen ist: Der jungen Elf von Peter Franke klebte das Pech in der Hinrunde teilweise sprichwörtlich am Schuh, sie hatte viele Ausfälle zu verkraften und verschenkte etliche Punkte durch individuelle Patzer. Hinzu kommt, dass das Trainergespann in dieser Saison das 4-2-3-1-System einführte — eine Umstellung, die Zeit braucht.

Spielertrainer Peter Franke zieht folgende Halbzeitbilanz: "Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich finde, dass wir besser sind, als es im Moment in der Tabelle aussieht. Zu viele individuelle Fehler haben uns zu viele Punkte gekostet. Man sollte sowas aber immer positiv sehen. Man kann sowohl als Trainer oder Co-Trainer, als auch als Spieler daraus lernen. In solchen Situationen ist der Lernprozess besonders groß. Man kann dann natürlich resignieren, aber ich erlebe die Mannschaft in der Vorbereitung für die Rückrunde, die bei uns bereits seit über einer Woche läuft, als sehr euphorisch — alle sind gewillt, da unten rauszukommen. Natürlich sind viele Fehler im Spiel passiert, die sicher auch auf das System zurückzuführen sind. Das ist Teil eines Gewöhnungsprozesses, der immer noch im Gange ist."

Erschwerend war für das Trainergespann, dass neun Spieler aufgrund von Arbeit, Studium oder Wehrdienst nur einmal wöchentlich trainieren konnten. Darunter leidet die Kondition, aber auch Automatisierungsprozesse im Spielablauf. Eine Tatsache, die sich in der Rückrunde geringfügig verbessern wird, denn dann sind nur noch sieben statt neun Akteure betroffen.

Franke abschließend: "Wir wollen die Jungs in der laufenden Vorbereitung topfit für die Rückrunde machen. Das Saisonziel lautet Überlebenskampf — wir wollen unbedingt die Klasse halten und ich bin fest davon überzeugt, dass wir das auch schaffen."

(RP)
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