Fußball Erst nach der Pause überzeugt Rot-Blau

Kleve · Fußball-Landesliga: Auch im siebten Spiel bleibt der 1. FC Kleve ohne Niederlage. Als Gast des SV Burgaltendorf gab es einen 2:1 (0:1)-Sieg.

 Niklas Klein-Wiele erzielte in Burgaltendorf den ersten Treffer für die Klever Farben selber, den zweiten bereitete er mit einem Zuckerpass vor.

Niklas Klein-Wiele erzielte in Burgaltendorf den ersten Treffer für die Klever Farben selber, den zweiten bereitete er mit einem Zuckerpass vor.

Foto: Jürgen Venn

Fußball-Landesligist 1. FC Kleve bleibt auch im siebten Spiel der laufenden Saison in der Erfolgsspur. Gestern räumte er in Hattingen den beeindruckend stark in die neue Liga-Umgebung gestarteten Aufsteiger SV Burgaltendorf aus dem Weg. Nach einer allerdings verkorksten ersten Halbzeit, die den Ansprüchen der Rot-Blauen und deren fußballerischem Können nicht genügte, legte die Mannschaft von Trainer Umut Akpinar in der zweiten Spielhälfte den Hebel um, erzielte zwei schnelle Tore und brachte die Partie schließlich mit 2:1 nach Hause.

Bei aller Freude über den Sieg musste der Klever Trainer nach Spielschluss erst einmal durchpusten. "Das war heute nicht nur ein dickes Brett, das war ein richtig dicker Balken, den uns Burgaltendorf da vorgesetzt hatte und den wir durchbohren mussten", sagte Akpinar, der im Vorfeld der Begegnung seine Mannschaft vor der Stärke des Aufsteigers gewarnt hatte. Akpinar hatte auch darauf verwiesen, dass es schon Gründe gehabt haben musste, dass die Blau-Weißen auf heimischen Gelände noch nicht einen Punkt abgegeben hatten. Darunter immerhin namhafte Gegner wie Oberliga-Absteiger FC Kray und der ambitionierte SV Sonsbeck.

Die Klever Spieler waren demnach ausreichend gewarnt. Doch kaum hatte Akpinar auf der Trainerbank Platz genommen, da kannte er seine Mannschaft kaum wieder. "Wir haben nur reagiert, kamen teilweise ein bis zwei Schritte zu spät in die Zweikämpfe und überließen die zweiten Bälle dem Gegner", sagte Akpinar. Infolgedessen musste er mitansehen, wie sich die Hausherren einen Vorteil nach dem anderen erspielten. Auch in der Entstehung des Führungstreffers ging nach einem Angriff über die Außenbahn der Klever Abwehrspieler nicht konsequent zum Ball, unterband so die Flanke nicht, die schließlich bei Denis Naoumov landete, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz das Spielgerät über die Torlinie zu drücken. "Die Führung von Burgaltendorf ging in Ordnung", fand Akpinar, "es hätte sich bei uns auch keiner beschweren dürfen, wenn es noch einmal mehr eingeschlagen hätte." Doch dies wusste FC-Keeper Raven Olschewski mit zwei exzellenten Reaktionen zu verhindern. Einen Ball fischte er aus dem Winkel, den anderen parierte er mit dem Fuß. Akpinar: "Raven hat uns im Spiel gehalten."

Während der Halbzeitpause brauchte der Klever Trainer nicht laut zu werden. "Dass wir eine richtig schlechte erste Halbzeit gespielt hatten, war allen klar", verriet Akpinar, dem nach Wiederbeginn des Spiels vor Stolz auf seine Mannschaft die Brust anschwoll. Er fand lobende Worte, wie seine Spieler gedanklich den Deckel auf den ersten Durchgang machten, sich ihrer fußballerischen Stärken besannen und nach 90 Minuten und ein bisschen Extrazeit mit einem breiten Strahlen im Gesicht den Platz verließen.

Mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit war Kleve präsent, setzte alles das um, was man sich zuvor in der Kabine in die Hand versprochen hatte. Jetzt lief es. Nach einem Einwurf von Fabio Forster kam in der 47. Spielminute der Ball über Pascal Hühner auf Niklas Klein-Wiele - und der ließ mit seinem feinen Schuss dem gegnerischen Torwart keine Abwehrchance. Aus Klever Sicht war damit der erste Teil erfolgreich abgeschlossen. Der zweite folgte drei Minuten später. Nach Balleroberung im Mittelfeld schickte Klein-Wiele mit einem Zuckerpass in die Schnittstelle der SVB-Abwehr Hühner auf die Reise, der bediente mit einem lehrbuchhaften Querpass den in der Mitte mitgelaufenen Levon Kürkciyan - und es hieß 2:1 für den Tabellenführer.

Auch danach ließ der 1. FC Kleve an gefährlichen Aktionen des Gegners nichts zu. Musste allerdings stets hellwach sein, dass nicht "doch mal ein Ball durchrutschte, was immer passieren kann", wie Akpinar weiß. Der FC-Coach war am Ende glücklich darüber, dass seine Elf nach einer deutlichen Steigerung in der zweiten Halbzeit die schwierige Hürde in Hattingen erfolgreich genommen hatte.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort