Kegeln Eine Weltmeisterin für Sportkegler

Kleve · Die Klever Kegelsportgemeinschaft ist in die NRW-Liga aufgestiegen und hat sich dort mit Martina Zimmer und der Weltklasse-Keglerin Melanie Mertsch von Samo Remscheid verstärkt. Ziel ist trotzdem lediglich der Klassenerhalt.

 von links: Gabi Schmitt, Birgit Wilkes, Ingeborg Reintjes, Norbert Thissen, Stephanie Post-Görtz, Peter Boekestijn, Sandra van Bebber, Martina Zimmer, Udo Swoboda, Silke Thissen, Melanie Mertsch und Cees van der Staart.

von links: Gabi Schmitt, Birgit Wilkes, Ingeborg Reintjes, Norbert Thissen, Stephanie Post-Görtz, Peter Boekestijn, Sandra van Bebber, Martina Zimmer, Udo Swoboda, Silke Thissen, Melanie Mertsch und Cees van der Staart.

Foto: G. Evers

Melanine Mertsch rollt die Kugel. "Holz", rufen die Zuschauer hinter ihr bei fast jedem ihrer Würfe. Das wird immer gerufen, wenn Mertsch gerade alle Neune beim Kegeln abgeräumt hat. Bei ihr passiert das bei mehr als jedem zweiten Wurf. Nach dem erstem Durchgang hat sie im Durchschnitt acht Kegel gefällt.

Den Schnitt sieht man hier im Kreis Kleve nur ganz selten - zumindest bei allen Hobbykeglern. Die Spielerinnen der Klever Kegelsportgemeinschaft kommen da schon öfter ran. Sie sind in der vergangenen Saison von der Regionalliga in die NRW-Liga - die im Damen-Kegeln die zweite Bundesliga bedeutet - aufgestiegen. Mertsch und ihre Mutter Martina Zimmer verstärken das Team seit dem 1. Juli. "In der Bundesliga brauchen wir sechs Spieler, in der Regionalliga waren es nur vier", begründet Silke Thissen. Auch sie gehört zum Kegel-Team und ihr gehört obendrein das Haus Ida an der Nimwegerstraße, wo die Spiele der Damen stattfinden und wo sie trainieren. "Aber nur einmal die Woche", erklärt Thissen. Viel geht beim Kegeln eben über die Konzentration und den Kopf.

Aber auch die Kraft spielt eine wichtige Rolle. Ein Spiel im Kegeln dauert doppelt so lange wie eines im Fußball. "Rund drei Stunden gehen die Matches", berichtet Thissen. 120 Mal lässt jede Spielerin die Kugel über die Bahn rollen. Immer mit der gleichen Bewegung. "Das vordere Bein, auf das wir uns aufstützen, wird besonders belastet. Und das bei jedem Wurf", so Thissen. Unvorbereitet darf man daher nicht ganz in die Saison gehen. Für ein individuelles Training ist aber jede Sportlerin selbst verantwortlich.

Das Team um Stephanie Post-Görtz, Sandra van Bebber, Gabi Schmitt, Birgit Wilkes, Ingeborg Reintjes und Thissen ist seit dem vergangenen Jahr ziemlich erfolgsverwöhnt. Schon nach einer Saisonhälfte konnten die Damen damit rechnen, dass es für sie in die B-Bundesliga hochgeht. Am vorletzten Spieltag wurde der Aufstieg dann perfekt gemacht. Doch diesen hätten sie ohne die beiden Neuzugänge, das Mutter-Tochter-Gespann Mertsch und Zimmer, nicht realisieren können. "Als sie zugesagt haben, wussten wir, dass wir aufsteigen können", erklärt Thissen.

Mertsch und Zimmer kommen beide vom Bundesligisten Samo Remscheid, wo sie längere Jahre aktiv waren. Zimmer wollte eigentlich mit dem Sportkegeln aufhören, konnte aber doch noch von den Klevern überredet werden, zumindest noch ein Jahr dran zu hängen und ihrer Tochter Melanie zu folgen.

Mertsch wollte nämlich den Verein wechseln, um den Kegelsport stressfreier auszuüben. "In der Bundesliga spielt man jeden Samstag. Und die Strecken sind viel weiter", erklärt die Kamp-Lintforterin, die sogar mehrfache Welt- und Europameisterin ist. Auf Fahrten von zwei oder drei Stunden muss sie sich trotzdem gefasst machen. Denn die Reise in der zweiten Bundesliga führt die Damen unter anderem nach Siegen und Bielefeld. Dafür bekommen sie aber einen Bus von der Auto-Firma Burke + Willimzig aus Bedburg-Hau. Einen Fahrer haben sie für hoffentlich erholsame Fahrten auch schon gefunden

Ihr Saisonziel ist dagegen als Neuling ein eher bescheidenes.

Nur der Klassenerhalt soll es in der acht Teams starken NRW-Liga sein.

(pets)
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