Fußball "Eine interessante Herausforderung"

Kleve · Der 49-jährige Niederländer trainiert nach sechs Jahren zum ersten Mal wieder eine Mannschaft im Kleverland. Mit dem Absteiger Viktoria Goch hat sich Kilkens keine einfache Aufgabe ausgesucht.

 Jan Kilkens, der neue Coach des Landesliga-Absteigers Viktoria Goch, hat sich mit großem Engagement in die neue Aufgabe gekniet. Bis zum Saisonstart am Sonntag hatte er schon viel Freude mit seiner Mannschaft.

Jan Kilkens, der neue Coach des Landesliga-Absteigers Viktoria Goch, hat sich mit großem Engagement in die neue Aufgabe gekniet. Bis zum Saisonstart am Sonntag hatte er schon viel Freude mit seiner Mannschaft.

Foto: Gottfried Evers

Mit dem 49-jährigen Niederländer Jan Kilkens hat die Gocher Viktoria nach dem Landesliga-Abstieg einen neuen Steuermann verpflichtet, der den Neuaufbau begleiten und maßgeblich mit prägen soll. Der Niederländer tritt damit nach seinem Abgang beim SV Hö.-Nie. im März 2010 wieder als Trainer im Kleverland auf den Plan. Kilkens durchlief als Aktiver die Auswahlmannschaften der Niederlande von der U 14 bis zur U 19. Nach dem Debüt in der Ehrendivision für NEC Nimwegen folgten unter anderem als Spieler die Stationen SC Kleve 63, Royal Antwerpen und SC Heracles. Danach stieg Kilkens ins Trainergeschäft ein.

Herr Kilkens, Sie können bereits erfolgreiche Engagements als Trainer im Kreis Kleve vorweisen...

Jan Kilkens Ja, nach meiner Tätigkeit als A-Junioren-Trainer in Kleve war ich zwei Jahre für den SC Kleve 63 II und dann vier Jahre für den 1. FC Kleve II tätig. In dieser Zeit bin ich zweimal aufgestiegen. Danach ging es zum SV Hö./Nie., mit dem mir auch zwei Aufstiege bis in die Verbandsliga/Niederrheinliga gelungen sind. Als der Verein dann Georg Mewes als Sportlichen Leiter verpflichtet hat, passten einfach die Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung nicht mehr zueinander, so dass es zur Trennung kam.

Nach einer neunmonatigen Tätigkeit in der vierten niederländischen Liga folgte im Anschluss eine mehrjährige Pause. Warum nun Viktoria Goch?

Kilkens Es gab immer wieder Kontakte und Angebote, aber es passte nie so richtig. Ich brauche ein gutes Gefühl und möchte gern etwas aufbauen und entwickeln können. In Goch hatte ich im Gespräch mit den Verantwortlichen sofort ein gutes Gefühl. Zudem passt Goch auch prima, da ich in Nimwegen wohne und sich das gut mit Beruf und Familie vereinbaren lässt.

Als Sie in Goch zugesagt haben, drohte der Abstieg in die Bezirksliga , der dann ja auch eingetreten ist.

Kilkens Das spielte für mich keine so große Rolle. Ich sehe bei der Viktoria trotzdem gute Voraussetzungen. Jeder Trainer möchte gerne höher trainieren, aber oft muss man dafür auch weitere Wege in Kauf nehmen oder Anspruch und Wirklichkeit beim Verein passen nicht zueinander. Natürlich muss in Goch vieles neu strukturiert und aufgebaut werden, und das wird auch eine gewisse Zeit brauchen. Wir haben einen offenen Vertrag abgeschlossen. Meine Tätigkeit ist auf eine längere Zeit ausgelegt.

Wie lautet die Zielsetzung für die erste Bezirksligasaison?

Kilkens Wir fokussieren uns auf einen Neuaufbau mit jungen Spielern aus dem lokalen Umfeld, was man auch an unserem Kader sehen kann. In erster Linie wollen wir zunächst ein vernünftiges Bezirksligajahr hinlegen, guten Fußball spielen und Freude daran nach außen tragen sowie einen guten Trainingsbetrieb anbieten. Es soll sichtbar werden, dass Viktoria Goch für junge Talente eine Perspektive bietet. Das sollte dann unsere Arbeit für die Zukunft erleichtern. Langfristig soll unser Projekt wieder in die Landesliga führen.

Wie sieht die Lage vor dem Heimspiel am Sonntag gegen Neuling SV Haldern (Anstoß: 15 Uhr) aus?

Kilkens Nachdem wir die Testspiele mit jeweils wechselnden Kadern angehen mussten, sieht es personell jetzt ganz erfreulich aus. Bis auf Nils Konstanczak, der urlaubsbedingt noch fehlt, werde ich wohl zum ersten Mal auf alle Spieler zurückgreifen können. Natürlich wissen wir nicht so genau, wo wir stehen und müssen uns noch einspielen. Aber ich denke, die Mannschaft ist stark genug, um das Spiel zu gewinnen. Und so wollen wir es auch angehen.

Allerdings muss man bei einem Aufsteiger, der noch vom Titelgewinn zehrt, höllisch aufpassen.

KILKENS Die Mannschaften, die als Meister aus der Kreisliga A aufgestiegen sind, sind mit Sicherheit nicht schlecht und kommen zudem mit einer gewissen Aufstiegseuphorie. Darauf stellen wir uns ein.

FRANK GIPMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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