Trabrennen Eine Hommage an den Trabsport

Bedburg-Hau · Beim Niederrhein-Renntag auf dem Heisterfeldshof zelebrierten Gastgeber Uwe Zevens und Kollegen über zwei Tage hinweg Spitzensport. Im Bürgermeisterduell besiegt Josef Gietemann Amtskollege Peter Driessen.

 Auf dem Heisterfeldshof boten am Wochenende an zwei gut besuchten Tagen knapp hundert Elite-Trabrennen unter der Führung von Uwe Zevens Spitzensport

Auf dem Heisterfeldshof boten am Wochenende an zwei gut besuchten Tagen knapp hundert Elite-Trabrennen unter der Führung von Uwe Zevens Spitzensport

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Es ist Jahr für Jahr ein bemerkenswert buntes Bild, das der Niederrhein-Renntag auf dem Heisterfeldshof kreiert. Tausende Besucher tummeln sich in Bedburg-Hau, um Rennluft zu schnuppern. Dieser aber kommen mit völlig unterschiedlichen Zielen: Einige schielen auf das große Geld bei Wetten, andere kommen bloß ob des Sports, auch das Rahmenprogramm gilt seit Jahren als attraktiv. „Wir können mit der diesjährigen Auflage sehr zufrieden sein“, sagt Uwe Zevens, Veranstalter und Geschäftsführer des Gestüts. Dabei setzten er und seine Kollegen in diesem Jahr auf ein neues Konzept: Erstmals erstreckte sich die Sportgroßveranstaltung über zwei Tage. „Unser verändertes Angebot wurde sehr gut angenommen. Am Samstag setzten wir vorrangig auf die Trabrennen sowie den Auftritt von Lukas Kepser, am Sonntag war die Kombination aus Sport und Unterhaltung dann noch ausgeglichener“, sagt Zevens weiter.

Sportlicher Höhepunkt auf dem 997 Meter langen Sandkurs war am Samstag der „Große Preis der Firma Pferdewetten.de“ auf der Niederrheinmeile. Der Grund: Dieser war mit stattlichen 5.000 Euro dotiert. Den Wettbewerb wusste Michael Nimczyk auf seinem Pferd „Out of the Slums“ für sich zu entscheiden. Ihm folgten der Niederländer Stefan Schoonhoven und Manfred Walter ins Ziel. „Das sportliche Niveau war wirklich bemerkenswert hoch. Ich erkenne da sogar noch eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr“, sagt Uwe Zevens. Zum Fixpunkt des Rahmenprogramms abseits der insgesamt acht Trabrennstarts avancierte der Auftritt von Lukas Kepser. Der zu Beginn des Jahres durch den TV-Talentwettbewerb „Deutschland sucht den Superstar“ auf ein bundesweites Medienecho gestoßene Kranenburger präsentierte nicht nur sechs Lieder und die geforderte Zugabe, sondern nahm sich auch die Zeit für Autogramme und Selfies. In sozialen Netzwerken hatte er im Vorfeld gar angekündigt, sich bei den Sportwetten ausprobieren zu wollen.

In diese finanzstarke Szene tauchten viele Besucher am Wochenende erstmals ein. So auch der 21-jährige Jannis Van der Herten: „Sportwetten haben ja einen nicht allzu positiven Ruf. Wenn ich mir das aber hier ansehe, kann ich behaupten: Dieses Image hat der Trabrennsport völlig zu Unrecht.“ Es sei etwas ganz Besonderes, das Pferd live verfolgen zu können, auf das man im Vorfeld gewettet habe. Erfolgreich aber war er bei seinem Abenteuer nicht: Von den investierten 50 Euro hielt er nach zweieinhalb Stunden Rennvergnügen nur 23 Euro über. „Da braucht man wohl ein wenig mehr Erfahrung. Aber ich bin hier ja auch nicht angetreten, um das ganz große Geld zu machen“, sagt der Klever.

Acht weitere Rennen folgten am Sonntagnachmittag. Der Höchstdotierteste war der „Große Preis des Pflegezentrums Clivia“ sowie der „Pokal der Elterninitiative Kinderkrebsklinik“ mit einem Preisgeld von 10.000 Euro. Den Marathon-Wettbewerb über 3000 Meter entschied schlussendlich der Niederländer Rob T. de Vlieger auf seinem Wallach General Lee für sich. Spannender für die Zuschauer aber war das Duell der Bürgermeister der Gemeinde Bedburg-Hau sowie der Stadt Kleve. Für die Schwanenstadt vertrat der stellvertretende Bürgermeister Josef Gietemann Sonja Northing, er stieg gegen Peter Driessen in den Tandem-Sulky. Das Ergebnis: Auf den letzten Metern setzte sich Sozialdemokrat Gietemann ab und ließ sich im Ziel von den Zuschauern feiern. „Wir haben in diesem Jahr mit dem Doppeltag ein Experiment gewagt. Damit war ein riesiger Aufwand verbunden. Ob wir den Renntag 2020 nochmals in diesem Wochenendrahmen stattfinden lassen, ist nun noch völlig offen“, sagt Uwe Zevens.

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