Ein neuer Adler im Anflug

Der 13-jährige Klever Domenic Dreßler spielt in der Jugendabteilung von NEC Nimwegen. Dem Torwart winkt ein Platz in der deutschen U15-Nationalmannschaft.

Fußball ist sein Leben und der Ball ist sein Freund. Er träumt von einer großen Karriere und ist auf dem besten Wege dorthin. Der 13-jährige Domenic Dreßler aus Kleve spielt in der Jugendabteilung von NEC Nimwegen und ist Torwart. Sein Entdecker: Kein Geringerer als Ruud Makaay, Vater des berühmten Roy, der unter anderem bei Bayern München den Gegnern das Fürchten gelehrt hat.

Entdecker Makaay

Es war vor zwei Jahren: Makaay senior, als Scout europaweit tätig, schaute sich ein Spiel der E-Jugend des 1. FC Kleve an. Aufgefallen ist ihm sofort dieser junge Bursche zwischen den Pfosten. Als wenig später das Telefon bei den Dreßlers klingelte, war das erste Probetraining bei NEC Nimwegen unter Dach und Fach. Normalerweise sind drei Einheiten angesagt, bevor die Entscheidung ansteht, ob ein Spieler übernommen wird. "Ich habe mir dann leider die Zehe gebrochen", sagt Domenic, "aber mein jetztger Trainer Iddo Roscher wollte mich sofort haben." Vater Thomas und Mutter Michaela gaben ihren Sohn dann genug Zeit, um zu überlegen. "Denn klar war: Domenic musste sich über die Vor- und Nachteile bewusst sein", sagt Thomas Dreßler, "aber er hat nicht lange gezögert, sondern war voll von der Sache überzeugt."

So hat sich in den vergangenen beiden Jahren im Alltag von Domenic einiges verändert. Morgens wird er von einem Chauffeur abgeholt und in Nimwegen zur Schule gebracht. Jeden Tag steht auch eine Trainingseinheit auf dem Programm. Selbst einen Ernährungsplan hat jeder Spieler bekommen - also echte Profibedingungen. "Das klappt aber alles sehr gut, weil die Schule sehr eng mit NEC kooperiert und beides aufeinander abgestimmt wird", erzählt Domenic, der mittlerweile auch perfekt Niederländisch spricht. Denn dort heißt es: Die Ausbildung ist genauso wichtig wie der Leistungssport. "Das ist auch richtig so, denn der Verein würde auch sofort reagieren, wenn die Noten dramatisch schlechter werden würden", erklärt Mutter Michaela. Meistens ist Domenic dann erst spät abends zu Hause, doch wenn es nötig ist, holt er noch Lernstoff für die Schule nach. Sein extremer Ehrgeiz und seine Begeisterung für den Fußball treiben ihn immer wieder an, den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere zu machen. In Nimwegen spielt er derzeit bei den D1-Junioren.

In den Niederlanden wird bereits in der Jugend ein festes System gespielt, der Torwart muss hier nicht nur den Kasten sauber halten, sondern soll als eine Art Libero die Spieleröffnung gestalten. Genauso wie seine Vorbilder Manuel Neuer und Rene Adler also. Mit dem Keeper von Bayer Leverkusen ist Domenic übrigens 2006 schon einmal bei einem U20-Länderspiel am Bresserberg eingelaufen, hat Torwarthandschuhe und ein Autogramm von ihm.

Bei Schalke spielen

Domenics Traum aber ist ein ganz anderer: "Irgendwann will ich bei meinem Lieblingsverein Schalke 04 im Tor spielen." Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. "Ich denke, es ist erstmal besser in Nimwegen zu bleiben, denn dort kann er sich weiterentwickeln", betont Vater Thomas, "hier hat er die besten Chancen".

Immerhin soll der 13-Jährige schon beim 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach auf der Liste stehen.

(RP)
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