Fußball Ein Brüder-Trio verlässt die SV Hö.-Nie.

Niederrhein · Die Xantener Ribene Nguanguata (25 Jahre), Prince (21) und Christopher Kimbakidila (20) brechen ihre Zelte beim Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter ab. Einen neuen Verein haben sie noch nicht gefunden.

 Prince Kimbakidila (links) erzielte einen Treffer für die SV Hönnepel-Niedermörmter.

Prince Kimbakidila (links) erzielte einen Treffer für die SV Hönnepel-Niedermörmter.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Die drei Xantener Brüder Ribene Nguanguata (25 Jahre), Prince (21) und Christopher Kimbakidila (20) sind auf Vereinssuche. Alle drei trugen zuletzt das Trikot des Fußball-Landesligisten SV Hönnepel-Niedermörmter, der nach dem so gut wie beschlossenen Abbruch der Saison 2019/2020 auch in der kommenden Saison in der Klasse auflaufen wird. Der Weg geht jetzt für das Trio bei der SV Hö.-Nie. nicht weiter. „Das Kapitel ist für uns definitiv beendet. Erst hat sich niemand vom Verein mit uns unterhalten, obwohl ich Kapitän der Mannschaft bin. Als unsere Entscheidung zum Wechsel gefallen ist, war es zu spät“, sagt Ribene Nguanguata Kimbakidila, der in dieser Saison zum ersten Mal mit seinen beiden Brüdern zusammen auf dem Platz gestanden hat.

Trainer Sven Schützek überrascht der Wechsel der drei Brüder. „Wir haben mit Ribene schon einmal gesprochen und wollten uns mit allen drei noch unterhalten. Doch zuletzt haben wir überhaupt keine Verhandlungen mit Spielern mehr geführt, weil wegen der Corona-Krise alles in der Schwebe war und teilweise auch noch ist“, sagt Schützek.

Wie es jetzt für die drei Brüder sportlich weitergeht, das ist die Frage. „Wir hatten schon ein paar Anfragen aus der Ober- und Landesliga. Aber eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen“, so der 25-jährige Ribene Kimbakidila, der in Essen Lehramt für Sport und Französisch studiert. Prince studiert Psychologie an der Fernuniversität Hagen, Christopher macht sein Sportabitur in Kleve. Ribene, der im Kongo geboren ist, kam mit seiner Familie im Alter von drei Jahren nach Xanten. Seine beiden Brüder sind in der Domstadt geboren.

 Ribene Kimbakidila war Kapitän des Teams.

Ribene Kimbakidila war Kapitän des Teams.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Die Anfänge des Fußballs machten sie auf der Straße, ehe sie beim TuS Xanten das Vereinsleben kennenlernten. Bis zur C-Jugend trugen sie alle das Trikot des TuS, bevor sie sich über die Kreis- und Niederrheinauswahl in die Notizbücher der Scouts spielten. Alle drei machten den Weg in der U 15 in die Nachwuchsleistungszentren. Ribene wechselte zu Rot-Weiss Essen, für Christopher sowie Prince ging es zum MSV Duisburg. Aber auch die beiden jüngeren Brüder trugen später noch das Trikot von Rot-Weiss Essen in der Jugend-Bundesliga.

„In Essen hatten wir eine schöne und lehrreiche Zeit. Ich erinnere mich an viele tolle Momente zurück“, so Ribene, der mit der U17 ein Jugendturnier in Dallas gewann gegen Mannschaften wie Paris St. Germain oder Manchester United. „Ein weiteres Highlight war die Stadion­eröffnung an der Hafenstraße wo wir vor 10.000 Zuschauern mit 3:1 gegen Borussia Dortmund gewonnen haben. Aber auch die Pokalduelle mit ETB Essen gegen RWE waren immer brisant“, erinnert sich Ribene.

 Christopher Kimbakidila bestritt neun Partien für die SV Hö.-Nie.

Christopher Kimbakidila bestritt neun Partien für die SV Hö.-Nie.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Stade, Klaus-Dieter (kds)

Er lief nach seiner Jugendzeit insgesamt vier Jahre für den Lokalrivalen ETB Schwarz-Weiß Essen auf. Dabei kam er auf 103 Oberliga-Einsätze. „Mit Oliver Steurer hat ein sehr guter Freund den Sprung in den Profifußball geschafft. Aktuell spielt er für Preußen Münster in der Dritten Liga. Er war aber auch schon beim 1. FC Heidenheim in der Zweiten Bundesliga aktiv. Wir haben immer noch viel Kontakt. An unserer Freundschaft hat sein Weg in das Profigeschäft nichts geändert. Ich muss aber für mich selber sagen, dass ich meinen Traum gelebt habe. Und jetzt wird es Zeit, mein Leben zu leben. Deswegen habe ich mich entschieden den Traum Fußball-Profi beiseitezuschieben“, so Ribene, der sich nun hauptsächlich auf seinen beruflichen Weg konzentriert.

Das für ihn schönste Hobby der Welt möchte er ab nicht aufgeben. „Es muss eine gesunde Mischung sein. Bei dem neuen Club muss das Berufliche einfach auch passen.“ Für seine beiden Brüder gilt das auch. „Christopher lebt den Moment. Und Prince, ist der Beweis, was man mit harter Arbeit alles erreichen kann“, sagt Ribene. Prince musste aufgrund einer Herzmuskelentzündung ein Jahr mit dem Sport pausieren.

Der neue oder die neuen Vereine können sich auf motivierte, ehrgeizige und gut ausgebildete Fußballer freuen. Alle drei haben ihre Stärken in der Geschwindigkeit, heben sich aber auch mit einer guten Technik und Dribbelstärke ab. Prince und Christopher sind in der Offensive auf allen Positionen zu Hause. Ribene ist gelernter rechter Verteidiger, ist aber auch offensiv auf den Flügeln oder im defensiven Mittelfeld einsetzbar.

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