Aus den Vereinen Die DJK Ho/Ha baut an ihrer Zukunft

Goch · Der 950 Mitglieder zählende Verein setzt auf seiner Anlage an der Bahnstraße mit viel Eigenleistung einige Projekte um. Das Land unterstützt die Arbeiten, die im Herbst abgeschlossen sein sollen, mit einem Zuschuss von 81.000 Euro.

 Die DJK Ho/Ha modernisiert ihre Anlage und kann dabei auf das Engagement ihrer Mitglieder setzen.

Die DJK Ho/Ha modernisiert ihre Anlage und kann dabei auf das Engagement ihrer Mitglieder setzen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wer sich sich derzeit samstags dem Sportplatz der DJK SG Hommersum-Hassum nähert, bekommt harte Arbeit zu sehen. Einige Mitglieder graben, meißeln, verputzen und schaufeln mit hochgekrempelten Ärmeln – freiwillig und mit bester Laune. Antreiber bei den Bauarbeiten ist Andre Giesen, seit 2014 Vorsitzender des Vereins. „Wir haben uns hier mächtig etwas vorgenommen. Dieses Projekt wird uns einige Samstage kosten“, sagt er. Das Ziel von Giesen und seinen Mitstreitern ist die Barrierefreiheit der Anlage an der Bahnstraße.

Im Herbst des vergangenen Jahres hörten die Verantwortlichen der DJK Ho/Ha vom Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“ der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Mit diesem will die Politik die Modernisierung von Sportstätten vorantreiben. „Das hat den Stein ins Rollen gebracht. Wir haben uns mit unserem Projekt beworben und dann einige Monate lang gehofft und gebangt“, sagt Giesen. Anfang Juni lag der Förderbescheid im Briefkasten.

Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt, teilte der DJK mit, dass sich das Land mit 81.000 Euro an der Anhebung der knapp 1000 Quadratmeter großen Fläche im Bereich des Sporthauses beteilige, um diese unfallsicher zu gestalten. 9000 Euro steuert der Verein bei. „Unter unseren 950 Mitgliedern sind auch viele ältere, für die die Stufen hier ein Hindernis darstellen. Es kam regelmäßig vor, dass Menschen vor unserem Sporthaus gestolpert sind“, sagt Giesen.

Auch das Vereinshaus selbst war bisher nur über eine kleine Treppe erreichbar. Ein Umstand, der kaum mehr länger hinnehmbar gewesen sei. Doch die DJK dachte noch größer und nahm sich vier weiterer Vorhaben an. „Wenn wir ohnehin damit beschäftigt sind, hier zu bauen, können wir Synergieeffekte nutzen und gleich auch andere Projekte umsetzen, die uns schon lange vorschweben“, sagt der Vorsitzende.

So bauen die Ehrenamtler aktuell auf dem Hauptplatz zwei gemauerte Spielerkabinen, wie es sie auf dem benachbarten Rasenplatz bereits gibt. Außerdem entsteht auf der Platzanlage ein Boule-Feld. „Unser Vereinsgelände ist für alle zugänglich. Daher wird auch die Boule-Bahn künftig allen offen stehen“, sagt Andre Giesen. Zudem errichten die Freiwilligen im Zentrum des Sportplatzes ein, so schwebt es ihnen vor, „XXL-DJK-Denkmal“.

Die Vereinsbuchstaben sollen in eine zweieinhalb Meter hohe Skulptur überführt werden, die auf einem massiven Fundament steht und in den Abendstunden von Licht angestrahlt wird. „Als Vorbild haben uns die Lichtinstallationen des Parookaville-Festivals in Weeze gedient“, sagt Giesen. Das vierte Projektist der Bau eines Abdachs auf der Terrasse vor dem Klubhaus, damit Zuschauer bei Regen nicht nass werden. Auch der Parkplatz wird saniert, zwei Behinderten-Stellplätze und neue Fahrradständer sollen eingerichtet werden.

Das Gesamtprojekt dürfte, so die Schätzung von Vereins-Chef Giesen, knapp 130.000 Euro kosten. Da der Klub finanziell gut aufgestellt sei, könne man jene Mittel, die über die Fördersumme des Landes hinausgehen, stemmen. „Dieses ganze Projekt wäre aber nicht möglich, wenn sich nicht so viele Mitglieder bereit erklärt hätten, bei den Arbeiten anzupacken. Wenn wir nur Fremdfirmen beauftragen müssten, sähe die Welt ganz anders aus“, sagt Giesen, der in zwei Jahren zur Feier des 75. Geburtstags der DJK einladen will.

Bis zum Herbst sollen die Arbeiten fertiggestellt sein. Der Sportplatz ist noch bis zum Ende der Sommerferien gesperrt, damit der Bau ungestört vorangetrieben werden kann. Begleitet werden die ehrenamtlichen Kräfte von einem im Dorf ansässigen Garten- und Landschaftsbauer, der nicht nur für die Pflaster-Arbeiten, sondern auch für eine neue Beleuchtung, Umzäunung und Begrünung des Sporthaus-Umfeldes verantwortlich zeichnet.

Auch die Corona-Krise habe der Verein genutzt, um sich bestmöglich auf das Vorhaben vorzubereiten, so Andre Giesen. Austritte von Mitgliedern habe der Klub während der Phase des Lockdowns nicht erlebt. Vor einigen Wochen ist das Training wieder angelaufen. Nur die Breitensport-Gruppen haben ihren Übungsbetrieb noch nicht wieder aufgenommen. Denn die Sporthallen in Hommersum und Hassum sind nach wie vor geschlossen. „Die Hallen sind zu klein, als dass man dort die Abstandsregelungen einhalten könnte. Also müssen wir uns da noch gedulden“, sagt Giesen.

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