Jugendfußball Die Dorfjugend in Schwierigkeiten

Kreis Kleve · Es wird immer schwerer, für gute Jugendarbeit zu sorgen. Daher arbeiten immer mehr kleinere Vereine zusammen.

 Die Jugend des Uedemer SV wird in den kommenden Jahren im engen Austausch mit den Nachbarvereinen stehen.

Die Jugend des Uedemer SV wird in den kommenden Jahren im engen Austausch mit den Nachbarvereinen stehen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Sie sind Lokalrivalen. Hitzige Derbys prägen die Vergangenheit der Spiele dieser Teams. Es geht um die Beziehung von Vereinen wie Uedem und Keppeln, Wissel und Appeldorn oder Donsbrüggen und Rindern. Eine Zusammenarbeit dieser Clubs? Unvorstellbar. Zumindest bis vor einigen Jahren.

Ein Rückblick auf die Spielzeit 2016/17 beim Uedemer SV: Die A-Jugend muss mangels Spielern vom Spielbetrieb zurückgezogen werden, B- und C-Junioren befinden sich irgendwo im Mittelfeld der Kreisklasse. Ähnlich sieht es auch in der Folgesaison aus, sodass sich die Frage stellt, wie die Situation der Jugendmannschaften verbessert werden kann. Bei Phänomenen wie Kinder- und Betreuermangel liegt eine Lösungsmöglichkeit nahezu auf der Hand – die Zusammenarbeit mit einer anderen Jugendabteilung aus der näheren Umgebung, in diesem Fall gleichbedeutend mit Fortuna Keppeln.

So startet das Experiment im letzten Sommer in Form einer Jugendspielgemeinschaft, kurz JSG, zwischen Uedem und Keppeln (in der A-Jugend noch mit Louisendorf) von A- bis F-Junioren. Zumindest sportlich hat dies für eine deutliche kurzfristige Verbesserung der Lage gesorgt. Doch wie kann dieses Projekt nachhaltig funktionieren?

Christoph Hinckers, Jugendobmann beim USV, und seine Mitstreiter aus den beiden Dörfern haben hierzu den Entwurf für ein gemeinsames Konzept erarbeitet. „Wichtig ist uns, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen“, sagt Hinckers: „Es ging zunächst darum, eine klare Struktur zu entwickeln.“ So soll eine Aufteilung verschiedener Bereiche erfolgen. Diese sind beispielsweise das Passwesen oder die Trainerausbildung. Hiermit soll auch einem weiteren Problem entgegengewirkt werden, dem Mangel an Übungsleitern. „Wir wollen in Zukunft auch Trainer mit Unterstützung bei Lizenz-Lehrgängen und Fortbildungen motivieren“, sagt Hinckers. Bei einem Blick auf die Zahlen lässt sich feststellen, dass die JSG mit insgesamt 31 Trainern und Betreuern für elf Mannschaften vergleichsweise schon gut aufgestellt ist. Zudem befinden sich unter ihnen auch sieben Jugendliche, die beim Training unterstützen, eine durchaus beachtliche Anzahl.

Ein weiterer Bestandteil des Konzepts soll „eine Art Wertekodex“ werden, wie der Jugendleiter sagt: „Wir erarbeiten diesen gerade. Dieser Leitfaden soll den Spielern eine Orientierungsmöglichkeit für ihr Verhalten bieten, da wir als Verein auch einen sozialen Auftrag haben, beispielsweise im Bereich Integration. Darüber hinaus wollen wir damit das Gemeinschaftsgefühl stärken, was insbesondere für uns auf dem Dorf wichtig ist.“

Mit diesen Hauptbestandteilen soll die JSG langfristig eine Perspektive haben.

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