Tischtennis in Corona-Zeiten Tischtennis-Verband zieht den Schlussstrich

Kreis Kleve · Am Mittwochmittag hat der Deutsche Tischtennis-Bund die Saison für beendet erklärt. Es gilt die Abschlusstabelle von Mitte März. So steigen die erste und zweite Damenmannschaft von WRW Kleve auf – sofern sie wollen.

 Pia Dorißen wird mit dem Damen-Team von WRW Kleve zukünftig in der Dritten Liga aufschlagen.

Pia Dorißen wird mit dem Damen-Team von WRW Kleve zukünftig in der Dritten Liga aufschlagen.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Nun ist es ganz offiziell, was viele schon erwartet oder befürchtet haben. Der Deutsche Tischtennis-Bund sorgt für Planungssicherheit in seinen Vereinen. Am Mittwochmittag erklärte der DTTB im Konsens mit den Landesverbänden die Saison 2019/20 für abgebrochen. So wird die Tabelle zum Zeitpunkt der Aussetzung der Spielzeit als Abschlusstabelle gewertet. Am 13. März war die Saison unterbrochen worden.

Die Folge: Die in diesen Abschlusstabellen auf den Auf- und Abstiegsplätze befindlichen Teams steigen auch tatsächlich auf beziehungsweise ab. „Es hätte wohl niemand verstanden, wenn wir eine Aussetzung immer weiter verlängert hätten, insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Wiederaufnahme zu extremen Terminproblemen geführt hätte“, sagt Heike Ahlert, Vizepräsidentin Leistungssport des DTTB, auf der Internetpräsenz des Verbandes. Schließlich sollen Vereine und Spieler frühestmöglich Planungssicherheit bekommen. Außer Frage stünde, dass der Tischtennis-Spielbetrieb in absehbarer Zeit nicht möglich sein werde. „Für diese Krisensituation konnte es keine einfache Lösung geben, die allen gerecht wird“, so Ahlert.

Im Kreis Kleve wird die Entscheidung mit Verständnis aufgenommen. „Es gab eigentlich nicht viele andere Möglichkeiten. Das ist wohl der richtige Schritt“, sagt Klaus Verburg, Vorsitzender des Kreisverbands Niederrhein. Die Gesundheit der Spieler müsse unbedingt gewährleistet sein, das sei ob des grassierenden Coronavirus zeitnah nicht möglich. „Natürlich wird das einige Vereine hart treffen, die mit Blick auf den Spielplan durchaus noch den Klassenerhalt oder den Aufstieg hätten schaffen können“, sagt der Klever weiter.

Von dem Schlussstrich profitieren dürfte Weiß-Rot-Weiß Kleve. Sowohl die erste, wie auch die zweite Damen-Mannschaft stehen an der Tabellenspitze. So steigt das Regionalliga-Team in die Dritte Bundesliga, das Oberliga-Aufgebot in die Regionalliga auf. Die dritte Mannschaft hält in der NRW-Liga die Klasse.

„Ich wollte nicht in der Haut der Entscheider stecken. Das ist eine schwierige Situation. Viele werden damit einverstanden sein, doch es wird auch Leidtragende geben“, sagt Klaus Seipold, Betreuer der ersten WRW-Mannschaft. Nun müsse der Vereinsvorstand allerdings noch darüber beraten, ob die Aufstiege auch angenommen werden.

Grundsätzlich sei das Votum für einen Drittliga-Aufstieg bereits vor einigen Wochen positiv ausgefallen. Das Team um Spitzenspielerin Aya Umemura marschierte durch die Regionalliga und machte Anfang März mit einem 8:2-Erfolg gegen die DJK Holzbüttgen die Meisterschaft perfekt. Die Aufstiegsfeier hätte am vergangenen Wochenende stattfinden sollen, fiel jedoch aus.

Doch das Coronavirus wirbelt die Sportwelt derart durcheinander, dass Seipold sagt: „Der Aufstieg in die Dritte Liga ist natürlich nur möglich, wenn die Sponsoren bei der Stange gehalten werden können. Darauf sind wir angewiesen.“ Darüber, ob die zweite Mannschaft den Gang in die Regionalliga antritt, habe man im Verein nicht abschließend beraten.

Noch offen scheint, wie es für die Herren von WRW weitergeht. Sie stehen in der Landesliga auf dem zweiten Platz, der für die Relegation qualifiziert. Dazu erklärt der Verband: „Der DTTB und die Landesverbände entscheiden individuell, wie Mannschaften berücksichtigt werden, die sich zum Zeitpunkt des Aussetzens Mitte März auf den Relegationsplätzen befinden.“

Empfindlich von dem Beschluss getroffen werden könnte die DJK Rhenania Kleve. Das Damen-Team befindet sich in der Verbandsliga auf einem direkten Abstiegsplatz. „Wir warten nun aber erst einmal ab, was noch kommt und wie die Kreise und Verbände auf diese Entscheidung reagieren“, sagt Vorsitzender Marc Dorißen.

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