Fußball-Oberliga 3:3 – Stürmer Danny Rankl sichert dem 1. FC Kleve Remis

Kleve · Der Oberligist liegt gegen den SV Sonsbeck mit 1:3 zurück, neun Spieler sorgen in der Schlussphase aber noch mit großer Leidenschaft für ein 3:3. Im Mittelpunkt steht der Schiedsrichter, der für mächtig Ärger im Klever Lager sorgte.

 Kleves Niklas Klein-Wiele (auf dem Boden) traf zunächst ins eigene Tor, in der Schlussphase flog er dann mit Gelb-Rot vom Platz.

Kleves Niklas Klein-Wiele (auf dem Boden) traf zunächst ins eigene Tor, in der Schlussphase flog er dann mit Gelb-Rot vom Platz.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der Fußball-Oberligist 1. FC Kleve hat am Mittwochabend Moral bewiesen und auswärts beim SV Sonsbeck immerhin einen Zähler geholt. Und das, obwohl das Team von Trainer Umut Akpinar wenige Minuten vor Schluss noch mit 1:3 zurücklag und mit Nathnael Scheffler und Niklas Klein-Wiele gleich zwei Spieler vom Platz gestellt worden waren. Schlussendlich trennten sich die Mannschaften nach einer höchst unterhaltsamen Partie 3:3 (2:1).

„Wir haben das Spiel gedreht, weil wir mental und physisch in einer richtig starken Phase sind“, sagte Akpinar, der nicht nur auf Offensivakteur Luca Thuyl, sondern auch auf Kapitän Fabio Forster verzichten musste. Doch die Partie gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt begann denkbar schlecht für den 1. FC Kleve. Schon nach zwei Minuten köpfte Sonsbecks Angreifer Maximilian Fuchs unhaltbar zum 1:0 ein. „Da standen wir überhaupt nicht gut. Aber wir haben das Gegentor schnell abgehakt“, so Akpinar. Und tatsächlich: Winter-Neuzugang Hasan Akcakaya traf in der zwölften Minute aus zentraler Position zum Ausgleich. Die Klever jubelten, doch sie hatten die Rechnung ohne den Schiedsrichter gemacht, der auf Abseits entschied — höchst fragwürdig.

Und auch auf der anderen Seite hatten die Gastgeber Glück. Niklas Klein-Wiele (25.) traf bei einer missglückten Rettungsaktion ins eigene Tor. So führte der SV Sonsbeck mit 2:0, wenngleich die knapp 450 Zuschauer im Willy-Lemkens-Sportpark ein Duell auf Augenhöhe sahen. So war der Anschlusstreffer auch hochverdient: Nach einer feinen Kombination über Pascal Hühner und Kai Robin Schneider landete der Ball bei Akcakaya (42.), der aus kurzer Distanz einschob. „Da waren wir richtig gut im Spiel, die Pause hätte aus unserer Sicht durchaus noch eine Weile auf sich warten lassen können“, sagte Akpinar.

Nach dem Seitenwechsel avancierte aber erneut Schiedsrichter Cedric Gottschalk zum Protagonisten. Wegen eines wiederholten Foulspiels wurde Nathnael Scheffler, der im Sommer vom SV Sonsbeck an den Bresserberg gewechselt war, mit Gelb-Rot vom Platz gestellt. Das Geschehen auf und abseits des Rasens wurde zunehmend hektisch. Danny Rankl (59.) war nahe dran am Ausgleich, sein Schuss verfehlte das Tor nur um wenige Zentimeter. Nach 78 Minuten schien der 1. FC Kleve dann aber doch geschlagen zu sein. SVS-Akteur Jannis Pütz hatte im Mittelfeld den Ball erobert und Fuchs steilgeschickt, der wiederum für Stürmer Denis Massold querlegte. Der 21-Jährige schloss eiskalt ab.

„Nach dem 1:3 haben wir dennoch voll daran geglaubt, dass wir hier noch etwas holen können. Schließlich waren wir für Punkte gekommen“, sagte Kleves Trainer. Und Pascal Hühner (85.) machte es mit einem direkt verwandelten Freistoß tatsächlich nochmal spannend. Wenige Augenblicke später aber wurde dann auch Niklas Klein-Wiele mit der zweiten gelben Karte vom Platz gestellt. Doch die Entscheidung sorgte nicht nur im Lager der Gäste für Kopfschütteln. Die Aufregung war groß, der Unmut über den Unparteiischen ebenfalls. Akpinar sagte: „Ich konnte den Ärger meiner Spieler gut verstehen.“

Doch die Kicker bewiesen in doppelter Unterzahl Moral: In der dritten Minute der Nachspielzeit legte Hühner mit der letzten Aktion für Top-Stürmer Rankl vor, der freistehend für das 3:3 sorgte. „Danach war es natürlich Ekstase pur. Es war das erwartet intensive Spiel, aber wir haben uns nie hängen lassen“, sagte Trainer Umut Akpinar, dessen Team mit acht Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone auf Tabellenplatz zehn steht. Am Sonntag, 15 Uhr, geht es in der Klever Eroglu-Arena gegen die Spielvereinigung Schonnebeck.

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