Lokalsport Deibler geizt nicht mit Trainingstipps
Kleve · Fast 60 Sportler nahmen an einem Triathlon-Seminar teil. Dabei absolvierten sie auch ein Schwimmtraining mit Markus Deibler. Der 25-jährige Weltmeister zeigte Schwimmgrundlagen und arbeitete mit den Teilnehmern auch an Feinheiten.
Sechs Stunden intensives Training hatte eine der drei Gruppen des Triathlon-Seminars bereits hinter sich, ehe sie im Bedburger Nass ins Wasser ankam. Nach zwei Stunden Schwimmtraining mit dem aktuellen Lagen-Weltmeister Markus Deibler waren auch ihre letzten Kraftreserven verbraucht. "Der Tag war schon hart, aber auch sehr erfahrungsreich", sagte Klaus Heimanns aus Emmerich. Er war einer von fast 60 Teilnehmern, die als Vorbereitung auf den 5. Klever Sparkassen-Triathlon am Sonntag, 17. Mai, an einem Trainings-Tagesseminar teilnahmen.
Um allen möglichst gerecht zu werden, teilte Detlev Ingenwerth vom Veranstalter "Tryathlon", der das Seminar zusammen mit "Allround Sports" organisierte, die fast 60 Teilnehmer in drei Gruppen ein. Eine starke, deren Aktive schon über reichlich Triathlon-Erfahrung verfügte, eine mittelstarke sowie eine Anfängergruppe. Die drei Stationen, Athletiktraining, Koppeltraining aus Radfahren und Laufen sowie Schwimmen, absolvierten die drei Gruppen dann jeweils zwei Stunden nacheinander.
Viel Anklang fand besonders das Athletiktraining, in dem Diplom-Sportlehrer Patrick Prehn Übungen zur Stärkung des Gesäßes, Oberkörpers und der Beinmuskulatur zeigte. "Bisher habe ich kaum Athletiktraining gemacht, weil mir bisher solche Übungen gar nicht bekannt waren", erklärte Teilnehmer Heimanns. Da er sich aus beruflichen Gründen keinem Verein anschließen könne, trainiere er ausschließlich alleine und freue sich über ein solch konzentriertes Trainingslager, aus dem er neue Trainingsansätze mitnahm. "Ich werde auf jeden Fall versuchen, die erlernten Übungen in meinen Trainingsplan mit einzubinden", sagte Heimanns, der das Seminar gerne wiederholen würde.
Ähnlich erging es auch Daniel Kiehl, der extra 160 Kilometer aus Kerpen anreiste, um den Lehrgang in Kleve zu besuchen. "Bei mir in der Nähe habe ich so etwas noch nie gesehen", erklärte Kiehl, der als erfahrener Triathlet ebenfalls besonders einen Aspekt sehr gut fand: das Athletiktraining. "Ein Koppeltraining aus Radfahren und Laufen erwartet man ja. Fitness und Athletiktraining ist aber was Neues. Da habe ich neue Ideen gesammelt, auch wenn das Training teilweise schmerzhaft war", sagte der Sportler.
Das Highlight des Tages war gerade für die beiden passionierten Schwimmer und Geschwister Julia und Tim Spaan das Schwimmtraining mit Weltmeister Markus Deibler. "Es war sehr interessant, auch mal andere Übungen gezeigt zu bekommen", sagte Julia Spaan. Im Training erklärte der mehrfache Europameister vor allem die Grundlagen des Schwimmens, etwa den richtigen Beinschlag, die richtige Armhaltung sowie die richtige Rollwende. Dabei orientierte er sich ganz genau an dem Können der Athleten und sprang sogar selbst ins kühle Nass. "Bei den Anfängern hab ich wirklich nur die Basics gemacht. Das war ganz schön, weil man da sofort einen Fortschritt sah", erklärte Deibler. Bei den Fortgeschrittenen feilte der Weltmeister bereits an Feinheiten. "Die müssen sie jetzt in ihrem Training umsetzen, wie alle anderen aber auch. In zwei Stunden kann man nur Anstöße liefern, an ihrer Technik und Ausdauer müssen sie im Training dann selber weiterarbeiten", erläuterte Deibler, der selbst aber noch nie an einem Triathlon teilgenommen hat. "Als Zuschauer habe ich aber schon öfter den Hamburg-Triathlon besucht", sagte Deibler.
Der 25-jährige Weltrekordler beendete bereits im Dezember des vergangenen Jahres nach seinem Weltmeistertitel auf der Kurzbahn in Doha seine aktive Schwimmkarriere. "Ich hatte einfach das Gefühl, dass es nach so langer Zeit reicht", erklärte Deibler. Seither widmet er sich seiner eigenen Eisdiele im Hamburger Stadtteil St. Pauli und gibt, wenn er gefragt wird, noch vereinzelt Trainingsstunden wie im Rahmen des Triathlon-Tagesseminars in Kleve, das, wie Detlev Ingenwerth ankündigte, wohl wiederholt werden wird.
