Sport und Fitness Die Sportstunde im Internet

Kreis Kleve · Das Sportbildungswerk Kleve bietet während der Corona-Krise kostenlose Online-Sportkurse an – ein Pilotprojekt. Wenn es sich bewährt, könnten andere Außenstellen des Sportbildungswerks NRW bald nachziehen.

 Das Sportbildungswerk Kleve will auch Fitness-Kurse online anbieten.

Das Sportbildungswerk Kleve will auch Fitness-Kurse online anbieten.

Foto: KSB Kleve

Das Sportbildungswerk Kleve hat aus der Not eine Tugend gemacht. Es musste wie alle anderen 34 Außenstellen des Sportbildungswerks Nordrhein-Westfalen wegen der Corona-Krise sein komplettes Angebot, das aus Kursen, Weiterbildungen und Sportreisen besteht, ab Montag bis einschließlich 1. Mai absagen. „Doch wir wollen unseren Kurs-Teilnehmern und anderen Interessierten auch in der schwierigen Situation die Möglichkeit geben, zu Hause Sport unter Anleitung treiben zu können“, sagt Marcel Kempkes, Pädagogischer Leiter des Sportbildungswerkes Kleve. Am Montagabend startete im Sporthaus des Kreissportbundes Kleve in Geldern deshalb ein Pilotprojekt.

Das Sportbildungswerk bot zum ersten Mal einen Online-Sportkursus an – ein Yoga-Training mit Trainerin Elke Cürvers aus Keve­laer. 40 Teilnehmer machten von zu Hause aus mit. Sie konnten sich an mobilen Endgeräten über die App „ZOOM Cloud Meetings“ oder am PC über die Website ­https://www.zoom.us an der virtuellen Kursstunde beteiligen. Der Anfang macht Mut. „Wir müssen zwar noch an dem einen oder anderen Detail, zum Beispiel bei der Kameraführung, arbeiten. Doch die Premiere war ein Erfolg. Denn das Feedback war sehr, sehr gut“, sagt Marcel Kempkes.

Das Sportbildungswerk Kleve will deshalb versuchen, das Angebot so schnell wie möglich zu erweitern. „Wir möchten es erst einmal schaffen, an jedem Wochentag abends einen Online-Sportkursus anzubieten. Und vielleicht kommen irgendwann in der Mittagspause weitere Angebote für diejenigen, die im Home Office sind, dazu“, so Kempkes. Er geht davon aus, dass andere Außenstellen des Sportbildungswerks NRW dem Beispiel folgen werden, wenn das Klever Projekt sich bewähren sollte und die Nachfrage entsprechend groß ist. 100 mobile Endgeräte oder Computer können je Kursus zugeschaltet werden – mehr lässt die Technik nicht zu. Informationen über die jeweiligen Angebote gibt das Sportbildungswerk Kleve auf seiner Facebook-Seite.

Marcel Kempkes sowie die Übungsleiterinnen Elke Cürvers und Verena Görtz hatten die Idee zu Sportkursen im weltweiten Netz, die dann schnell umgesetzt wurde. Yoga wurde bewusst für den ersten virtuellen Trainingsabend ausgewählt. „Denn wir wollten den Teilnehmern in aufregenden Zeiten etwas anbieten, das ein wenig entschleunigt“, sagt Kempkes. Line Dance, ein Tanz zu Countrymusik, der koordinativ sehr anspruchsvoll ist, sowie Fitness-Training sollen folgen. Wobei es gewisse Grenzen für die Sportstunde im Internet gibt. „Denn alles muss zu Hause ja auch nur auf zwei oder drei Quadratmetern für die Teilnehmer umsetzbar sein, ohne besondere Sportgeräte dafür zu benötigen“, sagt Kempkes.

Das Angebot wird erst einmal kostenlos sein, bis das Sportbildungswerk seine normale Arbeit wieder aufnehmen kann. Marcel Kempkes schließt nicht aus, dass sich daraus ein weiterer Geschäftszweig für das Sportbildungswerk entwickeln könnte, das sich vor allem über die Einnahmen aus seinen Angeboten wirtschaftlich trägt. „Wenn die Sache gut läuft, kann ich mir durchaus vorstellen, dass wir auch nach dem Ende der Corona-Krise Online-Sportkurse anbieten werden, dann aber kostenpflichtig“, sagt er.

Rund 250 Kurse bietet das Sportbildungswerk Kleve an. Etwa 1200 Teilnehmer sind dabei. Marcel Kempkes hofft, dass es ab dem 2. Mai wieder wie gewohnt weitergehen kann. „Alles andere wäre finanziell ein Fiasko für uns.“ Für die jetzt ausgefallenen Kurse erhalten die Teilnehmer eine Gutschrift für andere Angebote. „Und wer das nicht möchte, bekommt anteilmäßig sein Geld zurück“, so Marcel Kempkes.

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