Fußball Das Sport-Aus durch den Kreuzbandriss

Kleve · Auch der Klever Jungfußballer Vincent Hell muss wegen seiner Verletzung sechs bis neun Monate auf Sport verzichten.

Es ist mit das Schlimmste, was einem begabten und engagierten Sportler passieren kann: Ein Kreuzbandriss. Und genau das ist es, was dem 16 Jahre alten A-Jugend-Spieler des 1. FC Kleve Vincent Hell widerfahren ist.

Bei einem Fußballspiel im November gegen den KSV Kevelaer kam es zu dem Vorfall: Nachdem Hell seinem Gegenspieler den Ball im 16-Meter-Raum abgenommen hatte, prallten die Knie beider Spieler bei dem gegnerischen Versuch, den Ball wiederzuholen, gegeneinander, wobei das Bein des Klevers wegknickte. Nach diesem unglücklichen Foul bekamen die Klever einen Elfmeter zugesprochen, den Mitspieler Marco Hülkenberg in ein Tor verwandelte. Nur rund drei Minuten später konnte Vincent Hell aus dem Spiel heraus das dritte und entscheidende Tor für den FC schießen. Doch aufgrund starker Schmerzen im Bein musste er sich kurz darauf selber auswechseln. Der 1. FC konnte mit einem 3:2-Sieg das Spielfeld verlassen.

Trotz zweier Magnetresonanztomographien wurde der Kreuzband- sowie Innenmeniskusriss erst rund drei Wochen später bei einer Gelenkspiegelung entdeckt.

Einen Tag darauf wurde Hell in Herne operiert. Doch am Krankenbett die Überraschung: Der Schalker Fußballstar Dennis Aogo — der zu diesem Zeitpunkt ebenfalls einen Kreuzbandriss erlitten hatte — lag im selben Krankenhaus und nahm sich Zeit für ausgiebige Gespräche mit dem jungen Schalke-Fan.

Für den talentierten Jungsportler bedeutet diese Verletzung einen Ausfall von sechs bis neun Monaten. Trotz intensiver Betreuung durch den Klever Physiotherapeuten van Baal wird der Heilungsprozess andauern.

Durch Krafttraining will sich der Fußballer fit halten, aber das ist kein Ersatz für den Fußballsport : "Es tut weh, die eigene Mannschaft spielen zu sehen, wenn man selber nicht dabei sein kann". Seit seinem sechsten Lebensjahr brennt sein Herz für den Fußball.

Weiter betont der 16-jährige Stürmer: "Ich werde oft bei Spielen und beim Training zuschauen und die Mannschaft unterstützen". Obwohl er dem jüngeren Jahrgangs angehört, wurde der Klever bei vielen Spielen eingesetzt.

Zurzeit macht er sein Fachabitur am Berufskolleg Kleve in Richtung Gesundheit- und Sozialwesen und betreut den offenen Ganztag der St. Marien-Grundschule in Materborn. Doch später im Leben soll es zur Polizei oder Bundeswehr gehen. Sorgen macht sich der Klever Fußballspieler nun über die Einstellungstests im Bereich Sport, was vor dem Kreuzbandriss niemals ein Thema gewesen ist.

Jetzt keinen Sport zu machen kommt für den Stürmer nicht in Frage. Auch die Trainer Joachim Böhmer, Rolf Luib und Stephan Ruffen unterstützen ihn und bieten ihm Alternativen wie den schonenden Aqua-Sport an. "Vincent kann man schwer ersetzen. Die Mannschaft muss sich reinhängen, um den Verlust von so einem ehrgeizigen Spieler aufzufangen", betont Trainer Joachim Böhmer. Vincents Ziel für die nächste Zeit ist es, zusammen mit der Mannschaft den zweiten Platz in der Tabelle einzunehmen und nächstes Jahr den Aufstieg in die Niederrhein-Liga mitzuerleben. Die nächsten Vorbereitungsspiele der Klever A-Junioren finden übrigens am kommenden Sonntag, 2. Februar, um 11 Uhr daheim gegen den VfL Rhede und am Montag, 10. Februar um 18.30 Uhr gegen Arnheim statt.

(RP)
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