Tischtennis Damen von WRW Kleve fahren mit Sorgen zum Auswärtsspiel

Kleve · An diesem Sonntag trifft der Drittligist auf den TTK Großburgwedel. WRW-Teammanager Klaus Seipold ist verärgert und kritisiert den Verband.

 Pia Dorißen wird nicht mit nach Niedersachsen fahren.

Pia Dorißen wird nicht mit nach Niedersachsen fahren.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)

Klaus Seipold kommt aus dem Kopfschütteln kaum mehr heraus. Der Teammanager des Tischtennis-Drittligisten Weiß-Rot-Weiß Kleve kann nicht nachvollziehen, warum die laufende Saison nicht unterbrochen wird. Dabei sind die Corona-Zahlen alarmierend. „Wenn ich mir die Inzidenzen so ansehe, schlage ich die Hände über dem Kopf zusammen. Immer mehr Landesverbände entscheiden sich dafür, nur die Hinrunde zu werten. Das ist richtig so. Ich bin entsetzt darüber, welche Entscheidungen der DTTB trifft“, so Seipold.

Für den Deutschen Tischtennis-Bund scheint ein Saisonabbruch bislang nicht denkbar zu sein. In den höchsten Ligen der Herren und Damen wird unverändert weiter um Punkte gespielt. „Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass der Profisport weitergehen muss. Da müssen Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen, das ist Arbeit wie jede andere auch. Mit 2G oder 3G kann man eine Menge machen. Aber im Hobbysportbereich ist das eine andere Sache. Hier sind Spielerinnen unterwegs, die arbeiten müssen, sich für wichtige Prüfungen vorbereiten oder Kinder haben. Ich bin fassungslos, dass der Verband kein Einsehen zeigt“, so der Teammanager. Bei der Dritten Bundesliga der Damen würde es sich um hochklassigen Amateursport, nicht aber um Leistungssport handeln, so Klaus Seipold.

Um sich nicht eines zu großen Risikos auszusetzen, werden die Klever Damen am Samstag auch nicht zur angesetzten Drittliga-Partie bei Hannover 96 fahren. Weiß-Rot-Weiß nimmt eine 0:6-Niederlage in Kauf. Dafür aber reisen sie am Sonntag, 14 Uhr, zum TTK Großburgwedel. Bei der Begegnung handelt es sich um ein Nachholspiel aus der Hinrunde. „Auch dort fahren wir nur mit großen Bauchschmerzen hin“, sagt Klaus Seipold. Da der Klever selbst zur Risikogruppe gehört, wird er sich die dreieinhalbstündige Fahrt nach Niedersachsen nicht antun.

Gleiches gilt für die Tischtennisspielerin Pia Dorißen. „Pia hat am 8. Februar eine wichtige Prüfung. Daher halten wir sie vorerst vom Spielbetrieb fern. Wir wollen nicht, dass sie sich etwas einfängt und dann am Prüfungstermin in Quarantäne muss“, sagt Seipold. So werden Aya Umemura, Carla Nouwen, Mara Lamhardt und Lea Vehreschild mit von der Partie sein.

Sportlich ist die Partie insbesondere für den TTK Großburgwedel von Relevanz. Die Frauen hatten zuletzt mit 0:6 gegen die Füchse Berlin verloren. „Für den Gastgeber ist das Spiel sehr wichtig. Wenn sie gegen uns hoch verlieren, rutschen sie auf den Abstiegsplatz. Holen sie mindestens vier Punkte, stehen sie auch bei einem Saisonabbruch auf dem drittletzten Platz. Verlieren wir deutlich, könnten wir auf den drittletzten Platz rutschen“, so Klaus Seipold.

Für Weiß-Rot-Weiß Kleve ist die Begegnung also nur dann von Belang, wenn es tatsächlich noch zu einer Wertung der Rückrunde kommt. Sollte nur die Hinrunde zählen, wäre der Klassenverbleib wohl auch bei einer Niederlage beim Tabellennachbarn sicher.

„Wir wollen aber auf keinen Fall eine Trümmertruppe aufbieten, damit wir nicht für Wettbewerbsverzerrung sorgen“, sagt der WRW-Teammanager.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort