Nach zwei Jahren Zwangspause Der Sylvesterlauf in Pfalzdorf lebt

Goch · Die Sorgen, dass nichts mehr so sein würde wie vor der Corona-Pandemie, waren grundlos. Die Resonanz stimmt. Und es gibt im Dorf große Unterstützung für das Läuferfest der Alemannia.

Start über 5000 Meter beim Sylvesterlauf 2019: Knapp 1100 Meldungen lagen bis gestern schon für das diesjährige Rennen über diese Distanz vor.

Start über 5000 Meter beim Sylvesterlauf 2019: Knapp 1100 Meldungen lagen bis gestern schon für das diesjährige Rennen über diese Distanz vor.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Sylvesterlauf in Pfalzdorf lebt. Und wie. Wenn es überhaupt irgendeines Beweises bedurft hatte, wie viel Leben in der Veranstaltung von Alemannia Pfalzdorf steckt, dann wurde er in den vergangenen Tagen und Wochen eindrucksvoll erbracht. Nach zwei Absagen wegen der Corona-Pandemie, wobei 2020 wenigstens eine virtuelle Auflage angeboten worden war, gibt es aktuell nicht den geringsten Zweifel mehr daran, dass die 33. Auflage der Veranstaltung am letzten Tag dieses Jahres über die Bühne gehen kann. Und all die Sorgen, dass vielleicht nichts mehr so sein würde wie vor der Pandemie, erwiesen sich als grundlos.

Denn die Meldezahlen stimmen, auch wenn sie nicht ganz an die Marke heranreichen, die vor Corona die Regel war. 1792 Sportler und Sportlerinnen hatten bis Mittwochmittag für die Veranstaltung gemeldet, bei der die Läuferszene am Niederrhein ihren großen Jahresabschluss feiert. Die ersten 1200 Startnummer mit dem Vornamen des Teilnehmers oder der Teilnehmerin wurden mittlerweile in Druck gegeben.

An Helfern mangelt es nicht, obwohl der eine oder andere Pfalzdorfer, der vor der Pandemie fest zum großen Organisationsteam gehört hatte, sich zurückgezogen hat. Es wird zudem wieder genügend der sogenannten Motivationsstände geben, an denen sich die Zuschauer in der Regel knubbeln, um die Läufer und Läuferinnen auf der Strecke anzufeuern und Getränke zu reichen. Und die Sponsoren AOK Rheinland, Volksbank an der Niers, Stadtwerke Goch und macle GmbH haben dem Verein ebenfalls die Treue gehalten.

Tim Verhoeven vom Organisationsteam freut es, dass der Sylvesterlauf an alte Zeiten anzuknüpfen scheint und die Alemannia auch dem Trend bei vielen Laufveranstaltungen am Niederrhein trotzt, bei denen die Teilnehmerzahlen rapide zurückgegangen sind. Doch vor allem ist er glücklich darüber, wie die Pfalzdorfer mit großem Engagement dabei sind, weiter an der Erfolgsgeschichte des Sylvesterlaufs zu schreiben. Deshalb stellt Verhoeven mit Stolz in der Stimme fest. „Das Dorf hält zusammen – und der Verein auch.“ Es ist also alles bestens bereitet für ein großes Läuferfest zum Jahresausklang.

Organisatoren und Sponsoren mit dem Funktions-Shirt, dass es für die ersten 2000 Läufer und Läuferinnen gibt, die melden.

Organisatoren und Sponsoren mit dem Funktions-Shirt, dass es für die ersten 2000 Läufer und Läuferinnen gibt, die melden.

Foto: Alemannia

Und längst ist der Frust beim Organisationsteam gewichen, der sich fast auf den Tag genau vor einem Jahr breitgemacht hatte. Da hatte die Alemannia knapp drei Wochen vor der Veranstaltung die Reißleine ziehen und den Sylvesterlauf wegen der Corona-Pandemie absagen müssen. „Damals sind wir schon in ein kleines Loch gefallen“, sagt Verhoeven. Doch den Mut, es in diesem Jahr erneut zu versuchen, hat sich die Alemannia nicht nehmen lassen. Und wurde dafür belohnt, auch weil zu keinem Zeitpunkt die Sorge bestand, dass Corona alle Bemühungen erneut zunichtemachen könnte. „Es gab nicht einen Moment, an dem wir gedacht haben, dass wird wieder nichts“, sagt Verhoeven.

Die Organisatoren sind mittlerweile auch zuversichtlich, dass die Marke von 2000 Teilnehmern in den nächsten Tagen schon geknackt wird. „Wir rechnen noch mit einigen Meldungen und gehen davon aus, dass wir bei 2000 bis 2200 Teilnehmern landen werden“, so Verhoeven. Wer sicher sein will, dass er eines der Funktions-Shirt erhält, der sollte sich also sputen. Die gibt es nur für die ersten 2000 Läufer und Läuferinnen, die für die Rennen im Dorf melden. Nachmeldungen sind übrigens am Veranstaltungstag nicht möglich.

Zwei kleine Veränderungen wird es am 31. Dezember geben. Nummer eins: Die Schüler und Schülerinnen gehen nicht mehr auf eine 3000 Meter lange Strecke. Die Distanz wurde halbiert. Das war der Wunsch einiger Trainer. Die Alemannia hat ihn erfüllt. Nummer zwei: Die Cafeteria wird in einem Zelt aufgebaut, weil die Organisatoren verhindern wollten, dass es sich alles drinnen in Räumen knubbelt.

Gut 150 Helfer werden dafür sorgen, dass alles bestens klappt bei der Veranstaltung. Als das Organisationsteam zwischenzeitlich Bedenken hatte, dass man vielleicht doch nicht genug Helfer finden würde, sorgte ein kurzer Anruf beim Alemannia-Vorsitzenden Jürgen Kamps dafür, dass sich auch diese Sorge als grundlos erwies. Keine 30 Stunden später stand die Mannschaft für das Läuferfest. Das Dorf und der Verein – sie halten halt zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort