Aymanns blutet das Herz

Sie gestatten, Miss Sylvesterlauf. Eine Krone auf dem Kopf, eine glänzende Schärpe um den Oberkörper gelegt und ein Laufstil, der grazil und elegant wirkt. Wenige Meter weiter tierisch gut gelaunte Läufer mit Kopfschmuck im Zebra-Design. Bunt, skurril, einfach einzigartig – das ist der Pfalzdorfer Sylvesterlauf auch bei der 23. Ausgabe gewesen.

Das Rezept der Organisatoren mit einer Mischung aus sportlichem Ehrgeiz und karnevalistisch angehauchter Leichtigkeit geht weiterhin auf. Renate Verwayen vom Organisationsteam zog eine positive Bilanz: "Das Wetter ist stabil geblieben, die Wettkämpfe waren spannend – was will man mehr. Mein Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern." Rund 150 Menschen engagierten sich rund um den Lauf, der in diesem Jahr leicht rückläufige Zuschauerzahlen vorwies. Schließlich herrschten an der Strecke Temperaturen wie im Gefrierschrank. Gabi Theissen, stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Goch, würdigte fleißig die Sieger der einzelnen Läufe und meinte im Anschluss: "Die Teilnehmerzahl spricht für sich. Eine hervorragende Veranstaltung, die nicht mehr aus dem Kalender wegzudenken ist."

Nicht ehren konnte Gabi Theissen Theo Aymanns, der erstmals seit zwölf Jahren nicht auf dem Siegertreppchen stand. Ihm blutete das Herz: "Das Gefühl, da oben zu stehen, ist einfach genial. Leider hat es nicht gereicht", meinte Aymanns nach dem fünften Platz im Fünf-Kilometer-Lauf und dem siebten Rang im Zehner. Auch nicht zufrieden war Titelverteidiger Roman Heynen vom LV Marathon Kleve mit seinem dritten Platz. Seine Erklärung hat physische Gründe: "Ich habe in den letzten Tagen hart trainiert. Da waren meine Muskeln übersäuert", so Heynen und schritt zur Siegerehrung, wo sich Andreas Gerrits den Applaus für seinen Lauf der Extraklasse abholte. Stark fand der schnellste Mann im Feld wieder einmal die Stimmung in Pfalzdorf: "Mein Team startet eigentlich beim Aachener Silvesterlauf. Da die Atmosphäre hier so klasse ist, war die Wahl für mich klar."

Wo sonst werden so viele Glühweinbecher durch die Vorgärten gereicht, wo sonst finden sich so viele Freunde und Bekannte zum Jahreswechsel ein – eben nur in Pfalzdorf. Untermalt wird das ganze von der "Stimme des Langlaufs", Laurenz Thissen, der aufs Silberjubiläum in drei Jahren zusteuert.

(RP)
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