Fußball Außer Spesen doch was gewesen

C-Junioren vor dem Aufstieg

Benedikt Koep rutschte auf Knien einem Jubel entgegen, der Erleichterung signalisierte. Er ballte die Fäuste, brüllte lautstark. "Im Moment läuft es gut für mich", signalisierte der junge Koep, der soeben sein Konto auf fünf Treffer erhöht hatte. Der Stürmer stand in dieser Saison lange im Schatten von Partner Marcel Podszus, einem Vollblutprofi, der bereits in Leverkusen, Mönchengladbach und Düsseldorf spielte und dem Trainer Kreß trotz seines Alters eine "überragende Fitness" attestiert.

"Meine Heimat"

Koep selbst hat eine Vermutung, warum er erst in den letzten beiden Spielen so richtig aufblüht: "Der Druck ist jetzt nicht mehr vorhanden. Das könnte eine Erklärung sein", meinte der Blondschopf, der weiterhin am Bresserberg kicken wird. "Kleve ist mein Heimatverein, in Kleve mache ich meine Ausbildung. Deswegen werde ich bleiben." Und dann trat er zu den mitgereisten Zuschauern, mit denen er später noch mehr Kontakt haben sollte.

Indes analysierten die Trainer Djuradj Vasic und Georg Kreß im Presseraum, einem Glashaus, in dem auch Günter Netzer und Gerhard Delling moderieren könnten, die neunzig Minuten. Kleves Trainer war nicht unzufrieden: "Das war für uns ein netter Abschied aus der Regionalliga. Wie so oft in dieser Saison haben wir es nicht verstanden, eine Führung zu halten. Deutlich wurde einmal mehr, dass wir Probleme im oberen Bereich haben. Dennoch haben wir uns ordentlich verabschiedet", so Kreß, wenngleich er anmerkte: "Ich hätte mir gewünscht, noch einen Platz in der Tabelle zu steigen, um für alle Eventualitäten zwecks Zwangsabstieg gerüstet zu sein." Diese Hoffnung erfüllte sich bekanntlich nicht, der 1. FC verabschiedet sich mit der roten Laterne in die Sommerpause. Elversbergs Trainer Djuradj Vasic meinte hingegen: "Das war ein typisches letztes Spiel. Endlich haben wir mal gegen einen Tabellenletzten gewonnen. Zwar haben wir unser Ziel – fünfzig Punkte – nicht erreicht, doch waren wir auch zu keinem Zeitpunkt in dieser Saison unter Abstiegsdruck. Wir werden unsere Lehren ziehen." Elversberg beendet die Saison als Elfter, obwohl man mit deutlich höheren Ambitionen in die Saison startete. Orhan Özkaya, Kleves fleißige Biene im defensiven Mittelfeld, erklärte: "Wenn man absteigt, kann man natürlich nicht zufrieden sein. Für mich persönlich lief es nach meiner Verletzung aber ganz gut." Sein neuer Verein steht nach eigenen Angaben noch in den Sternen. Kapitän Umut Akpinar resümierte nach dem letzten Auftritt: "Diese Niederlage war wie so oft vermeidbar, doch sie passt ins Bild. Schlecht war, dass wir nach jedem Tor direkt ein Gegentor bekommen haben", so der 32-jährige Abwehrspieler. Er drehte sich um, stieg in den Mannschaftsbus.

Heimfahrt mit "Podschi" und Co.

Dort waren vier Plätze belegt, die auf der Hinfahrt noch unbesetzt waren. Stefan, Sven, Pascal und Jens – vier von fünf Klever Anhängern, die ins Saarland reisten – durften auf dem Rückweg mit den Spielern fahren, nachdem sie den strapaziösen Hinweg per Bahn meisterten. Bahn hieß jedoch für das Quartett: 5.20 Uhr in der früh Abfahrt, sechsmal umsteigen, sieben Stunden rollen, Kleve unterstützen, 2:3 verlieren, Tabellenschlusslicht sein. Ein Trost, mit bitterem Beigeschmack: Nächstes Jahr warten nicht mehr ganz so weite Fahrten wie in diesem Jahr.

Die C-Junioren des 1. FC Kleve stehen mit einem Bein in der Tür zur Niederrheinliga. Im ersten von insgesamt zwei Gruppenspielen fegte die Elf von Markus van Baal BW Mintard mit 11:0 vom Platz. "Es war ein verdienter Sieg. Gerade am Anfang haben wir mächtig Druck gemacht", war van Baal stolz. Bereits nach einer Viertelstunde führte der 1. FC mit 4:0, schaltete dann aber drei Gänge zurück. Doch Mintard war zu keiner Zeit Herr der Lage. Nach dem Seitenwechsel nahm Kleve dann wieder Fahrt auf und schraubte das Ergebnis auf 11:0 in die Höhe. Viermal traf Nicola Mölders, dreimal netzte Christian Brückers bei seinem Abschiedsspiel ein, drei Tore schoss Raven Vöckel und einen Treffer markierte Fabian Free. Die endgültige Entscheidung fällt im abschließenden Spiel zwischen Kleve und Dinslaken.

1. FC Kleve: Ferdenhert, Free, Piffko, Berressen (40. Eroglu), Böhmer, Lange (46. Klösters), Reintjes, Brückers (59. van Teeffelen), Deckers, Mölders, Vöckel (56. Hüskes)

Henning Kuypers

(RP)
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