Fußball Aufstieg - ganz Hö.-Nie. im Meisterrausch

Kleve · Fußball-Oberliga: Die Mannschaft von Georg Mewes bezwingt die U23 des SC Rot-Weiß Oberhausen 3:1 und hat durch diesen Erfolg den Gang in die Regionalliga unter Dach und Fach. Daniel Boldt (2) und Christian Mikolajczak treffen.

 Die Freude kannte nach dem Schlusspfiff keine Grenzen. Von rechts: Kapitän Christian Mikolajczak, Marc Beckert, Nedzad Dragovic, Marcel Seyfried und Dennis Terwiel.

Die Freude kannte nach dem Schlusspfiff keine Grenzen. Von rechts: Kapitän Christian Mikolajczak, Marc Beckert, Nedzad Dragovic, Marcel Seyfried und Dennis Terwiel.

Foto: Klaus-Dieter Stade

"Nie mehr Oberliga, Humba, humba, tätärä" und nicht mehr endende Bier- und Sektduschen. Der SV Hönnepel-Niedermörmter hat das Wunder vollbracht, ist mit einem 3:1-Erfolg über die U23 des SC Rot-Weiß Oberhausen Meister der Fußball-Oberliga geworden. Der Jubel von Spielern, Betreuern und Fans kannte am gestrigen Nachmittag gegen 16.50 Uhr keine Grenzen mehr, ausgelassen wurde an der Düffelsmühle bis in den späten Abend gefeiert. In der kommenden Spielzeit ist die Mannschaft von Georg Mewes in der Oberliga am Ball. Der SV Hö.-Nie. in der vierthöchsten deutschen Spielklasse. Wer das vor einigen Jahren vorausgesagt hätte, wäre für verrückt erklärt worden.

Das letzte Oberliga-Heimspiel - endlich hatten einmal rund 600 Zuschauer den Weg zum "bebenden Acker" gefunden - sollte das berühmte Tüpfelchen auf das I bringen. Die Gäste aus dem Ruhrpott waren nicht gewillt, dem Aufstiegsaspiranten das Siegen leicht zu machen. Die Mewes-Mannschaft ergriff zwar sofort die Initiative, vor dem RWO-Tor wurde es aber zunächst nicht gefährlich. Eine erste Torannäherung gab es nach acht Minuten. Nach einem weiten Einwurf von Marcel Seyfried köpfte Daniel Boldt genau in die Arme von Keeper Lars Müting. Und auch ein Kopfball des "Langen" nach 29 Minuten fand sein Ziel nicht. Zuvor hatte Philipp Goris mit einem abgefälschten Schuss das Tor nur knapp verfehlt, Jan Terhorst wäre vermutlich geschlagen gewesen (22.).

 Hö/Nie-Erfolgstrainer Georg Mewes wird von seinen Spielern reichlich mit Bier übergossen.

Hö/Nie-Erfolgstrainer Georg Mewes wird von seinen Spielern reichlich mit Bier übergossen.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Als kaum einer damit rechnete, fiel der Führungstreffer (32.). Nach einem gut getimten Freistoß von Christian Mikolajczak schraubte sich Boldt hoch und wuchtete die Kugel unhaltbar per Kopf in die Maschen. Drei Minuten später startete Andre Trienenjost einen tollen Sprint, der erst durch ein Foul von Alexander Scheelen im Strafraum gestoppt werden konnte. Schiri Benjamin Keck zeigte auf den ominösen Punkt und schickte den Sünder mit der roten Karte unter die Dusche. Mikolajczak behielt die Nerven und verwandelte flach zum 2:0. Drei Minuten vor der Pause profitierte Boldt von einem Missverständnis zwischen Müting und Islam Kücükyagci und bedankte sich mit einem weiteren Kopfball, der zum 3:0 einschlug. Damit war die Partie frühzeitig in die von Hö.-Nie. erhoffte Bahn geraten. Schon zur Halbzeit herrschte im Vereinsheim beste Feierstimmung.

Der zweite Spielabschnitt verlief, nicht ganz unerwartet, ziemlich langweilig. Die Heimelf hatte wenig Mühe, den sicheren Vorsprung zu verwalten. Oberhausen bemühte sich um eine Resultatsverbesserung, zielte bei Weitschüssen aber so schlecht, dass Jan Terhorst einen geruhsamen Nachmittag verleben durfte. Dann musste er aber doch noch hinter sich greifen. In Minute 77 konnte ihn Dennis Wichert mit einem Schuss aus wenigen Metern überwinden. Die Schwarz-Gelben verfielen aber nicht in Panik und ließen keine weitere Chance der Rot-Weißen zu. Eine gute Kopfballchance hatte noch Trienenjost, aber der Ball flog über den Querbalken (86.). Harun Can hatte die Flanke geschlagen. Kurz danach kaum Rafael Haddad noch zu einem Kurzeinsatz, dann pfiff der Unparteiische die entschiedene Partie pünktlich ab. Die überglücklichen Hö.-Nie.-Akteure bildeten eine Traube und stimmten die üblichen Siegesgesänge an. "Schorsch" Mewes erhielt ordentliche Bierduschen, seine gute Laune wurde dadurch aber nicht getrübt. "Die Jungs haben eine tolle Saison gespielt und sind für ihre harte Arbeit belohnt worden", fand er viel Lob für sein Team.

(RP)
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