Fußball Auf dem Weg ins Niemandsland

Das Bedürfnis von Viktoria Goch II nach Kampf um den Klassenverbleib, wurde in der vergangenen Saison gestillt. Das Trainer-Duo Guido Sonntag/Torsten Vöckel geht ohne konkrete Ziele in die Spielzeit. Nur der Abstiegskampf soll vermieden werden.

Der SV Viktoria Goch II hat in der vergangenen Spielzeit eine Negativserie hingelegt, bei der selbst Bundesligist Hertha BSC blass vor Neid geworden wäre. Der Hinweis "Wir sind nicht gut in die Saison gekommen", wäre für die Viktoria eine leichte Untertreibung. Sieben Pleiten in Serie zum Auftakt sorgten dafür, dass die Viktoria-Reserve sich ernsthaft Gedanken um den Verbleib in der A-Liga machen musste. Man bewahrte Ruhe und die Klasse. In dieser Spielzeit hat sich bei Viktoria II nicht enorm viel verändert. Mit denselben Stützen geht man in die neuen Runde.

Die Trainer

Guido Sonntag (41) ist Stabsfeldwebel in Kalkar bei der NATO. Die Saison 2010/11 wird seine dritte als Trainer der Viktoria-Reserve sein. Zusammen mit Angreifer Torsten Vöckel (37) hat er das sportliche Sagen. Zuvor hat er sich zwei Jahre um die A-Jugend der Gocher gekümmert und war ebenso lange bei Rheinwacht Erfgen als Trainer aktiv.

Das Personal

Eng dürfte es in den Kabinen, in denen die Viktoria-Reserve auftaucht, kaum werden. Bereits in den Vorbereitungsspielen um den Voba-Super-Cup wurde alles zusammengekratzt, was einen Spielerpass hat und laufen kann. Bandscheiben- und Meniskusschäden, Mittelhandknochen lädiert, Sonntag fehlen derzeit fünf gestandene Akteure. Aus der 1. Mannschaft wird kaum etwas kommen. Also: alles schön übersichtlich.

Die Stärken und Schwächen

Man muss kein großer Kenner der Szene sein, um zu merken, wo die Vorzüge der Gocher liegen. Ganz weit vorne. Spielertrainer Torsten Vöckel sollte man auch in der A-Liga nicht lange unbeaufsichtigt herumlaufen lassen. Der macht auch mit einem Hüftschaden noch 20 Tore in der Klasse. Zudem kam mit Kai Esser noch einer dazu, der nicht nur vorne steht und winkend auf Bälle wartet. Esser ist ein spielender Stürmer, der jedoch berufsbedingt nicht an allen Wochenenden dabei sein wird.

Wo viel Licht ist, da ist der Schatten nicht weit. Beim Spiel nach vorne sind die Gocher stark. Wird der Ball in der Vorwärtsbewegung verloren, stehen die Chancen für die Gegner auf Zählbares nicht schlecht.

Positiv wertet Sonntag die Stimmung innerhalb der Mannschaft. Die muss gut sein, wenn man nach sieben Pleiten in Serie wie in der vergangenen Saison zusammenhält und die Klasse noch sichert.

Das Ziel

Die Devise, die Sonntag ausgibt, lautet: alles außer Abstiegskampf. Der Coach ist weit davon entfernt, konkrete Platzierung vorherzusagen. "Wir nehmen so viel wie möglich mit und werden uns dann Ende März anschauen, was noch drin ist", erklärt Sonntag die Strategie.

Die Favoriten

Die Anzahl potenzieller Meisterschaftskandidaten zeugt davon, dass auch Sonntag die Liga als eine bewertet, in der es keinen Favoriten gibt. Hoch gehandelt wird bei ihm Aufsteiger SV Nütterden: "Denen traue ich etwas zu." Ebenso Aufsteiger Labbeck/Uedemerbruch und die von oben kommenden Pfälzer. Zu den bereits gehandelten Anwärtern zählt er auch noch die SGE Bedburg-Hau und den SV Donsbrüggen dazu. GW Vernum, die sich seit Jahren einen Namen aufgrund der guten Jugendarbeit gemacht haben, fehlt beim Viktoria-Trainer in der Aufzählung potenzieller Kandidaten nicht.

Die RP-Prognose

Die Viktoria wird sich, was Ab- und Aufstieg betrifft, aus allem schön raushalten. Es wird eine gemütliche Saison, irgendwo im Niemandsland der Tabelle. Sollte es personell eng werden, wird die Viktoria auf die stillen Reservisten bauen können, die sich derzeit noch berufsbedingt abgemeldet haben. Das Sturmduo Vöckel/Esser ist eine Art Lebensversicherung für die Viktoria.

(RP)
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