Lokalsport Arno Tromp: "Wollen attraktiv bleiben"

Kleve · BV DJK Kellen feierte mit einem gelungenen Festkommers den 100. Geburtstag. Kleves Bürgermeister Theo Brauer gratulierte. Laudatio von Jürgen Bleisteiner ließ in Erinnerungen schwelgen.

 Bürgermeister Theo Brauer gratuliert dem BV DJK-Vorsitzenden Arno Tromp.

Bürgermeister Theo Brauer gratuliert dem BV DJK-Vorsitzenden Arno Tromp.

Foto: G. Evers

Sie gingen zunächst getrennte Wege, die Sportler des Ballspielvereins Kellen und die der DJK Hermannia Kellen. Im Jahre 1929 wurden dann die Fußballabteilungen beider Vereine zusammengelegt, die Fusion erfolgte erst vor zwölf Jahren. Als Geburtsstunde gilt das Jahr 1913. Damals folgten mehr als 30 Kellener einem Aufruf im "Clevischen Volksfreund" und gründeten unter dem Vorsitz von Theodor Beysiegel den Ballspielverein.

Mit einem ökumenischem Gottesdienst und anschließendem Festkommers, den RP-Redakteur Helmut Vehreschild moderierte, eröffneten die Verantwortlichen des BV DJK Kellen am Samstag die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen.

Festreden, Schulterklopfen, Musik und gute Laune: Beim BV DJK Kellen herrscht Feierlaune – obwohl das Kapitel Fußball-Bezirksliga für die Erstvertretung des Fusionsclubs nach fünf Spielzeiten vorerst wieder geschlossen ist. "Dass wir ausgerechnet im Jubiläumsjahr abgestiegen sind, ist natürlich sehr schade, aber das tut der Stimmung keinen Abbruch. Es gibt genügend andere Gründe zum Feiern", so der Vorsitzende des Vereins, Arno Tromp, der von Bürgermeister Theo Brauer für sein langjähriges Engagement mit der Ehrengabe der Stadt ausgezeichnet wurde.

"100 Jahre sind eine beachtliche Zeitspanne. Die Verantwortlichen haben in dieser Zeit viel Mut, Durchhaltevermögen, Elan und Innovation bewiesen", so Brauer, der einst selbst die Schuhe für Kellen schnürte. Auch der Vorsitzende des Fußballkreises, Heinz Geurts, betonte in seiner Rede die wichtige Rolle, die die Ehrenamtlichen im heutigen Vereinswesen spielen: "Nur dank dem Engagement dieser Leute können Vereine überleben. Sie schaffen so ein Stück Lebensqualität – auch hier in Kellen."

Für wehmütige Blicke im Publikum sorgte die Laudatio von Jürgen Bleisteiner vom Kellener Heimat- und Kulturvereines Cellina. Die Anekdoten, die er im Gespräch mit Kellener Urgesteinen zusammengetragen hatte, erinnerten an Zeiten, in denen es zwar keine Torwarttrikots gab, dafür aber Schelte von der Mutter, wenn man sich im Spiel mal wieder den eigenen Pullover versaut hatte. Zum Auswärtsspiel fuhren die Kicker damals in einem Lkw samt Anhänger und anstelle von Duschen gab es nur eine große Betonwanne, in der sich jeweils sechs Spieler gleichzeitig waschen konnten. Wolfgang Hanenkamp und Alfred Scholten von den Brejpott-Quakern strapazierten mit ihrem gelungenen Zwiegespräch das Zwerchfell.

Heute zählt der Fusionsclub rund 700 Mitglieder, doch Tromp ist sich sicher, dass in Zukunft schwere Zeiten auf den BV DJK und andere Vereine zukommen. Nicht zuletzt wegen Fitnessstudios, die schon lange im Konkurrenzkampf mit Turn- und Sportvereinen stehen. Das Erfolgsrezept heiße stetige Anpassung: In Kellen werden neben Fußball, Tischtennis und Volleyball auch Karate, Bodywork und Pilates für Kinder angeboten. "Weiterhin für neue Mitglieder attraktiv zu bleiben ist unser Ziel für die Zukunft", so Tromp. Außerdem wolle man endlich dem großen Ziel, "eine Sportanlage des 21. Jahrhunderts zu bekommen", näher kommen, so der 1. Vorsitzende.

(miv)
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