Lokalsport Allianz für die Meisterinnen von morgen

Kleve · Die Vereine 1. FC Kleve, VfR Warbeyen und SV Bedburg-Hau gehen gemeinsam einen neuen Weg im Mädchen- und Frauenfußball.

 Für sie wurde das neue Konzept entworfen: Die Landesliga-Spielerinnen des VfR Warbeyen und das Nachwuchsteam der SV Bedburg-Hau vereint mit Trainern und Initiatoren.

Für sie wurde das neue Konzept entworfen: Die Landesliga-Spielerinnen des VfR Warbeyen und das Nachwuchsteam der SV Bedburg-Hau vereint mit Trainern und Initiatoren.

Foto: Markus van Offern

Sie wollen ihre Nachwuchs-Arbeit und Talentförderung im Frauen- und Mädchenfußball auf eine neue Stufe heben. Gesucht: die Meisterinnen von morgen. Der 1. FC Kleve, der VfR Warbeyen und der SV Bedburg-Hau beschreiten mit ihrer Kooperation unter dem Dach des Talentförderzentrum Kämpferherzen Kleve Neuland im Fußballverband Niederrhein. "Der Frauen- und Mädchenfußball braucht gute Rahmenbedingungen und muss in die breite Öffentlichkeit gerückt werden", so Kleves Bürgermeisterin Sonja Northing, neben Peter Driessen von der Gemeinde Bedburg-Hau Schirmherrin der Kooperation. Das gemeinsame Ziel der drei Vereine aus dem Nordkreis: die Integration eines gemeinsamen Wertesystems und die Schaffung von einheitlichen Standards für den Trainings- und Spielbetrieb.

Klaus Bartsch, Manager des Talentförderzentrums, beschreibt, warum die Zeit für Veränderungen reif ist: "Die Mädchenabteilung in Bedburg-Hau ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Wir sind an unsere Grenzen gestoßen." In der Nachwuchsarbeit des SV Bedburg-Hau liegt der Ursprung der Kämpferherzen. Das Konzept und die Jugendabteilung im Leistungsbereich - die U15 aus der Kreisleistungsklasse und die U17 aus der Niederrheinliga sowie ab der kommenden Spielzeit eine U21 - werden somit von der Sportvereinigung eingebracht.

Dass Talentförderung keine leere Worthülse ist, beweist auch der VfR Warbeyen, dessen erste Senioren-Mannschaft die Landesliga-Spielzeit als Dritter abschlossen hat, bereits seit Jahren. "Warbeyen hatte immer eine funktionierende Frauen- und Mädchenmannschaft. Leider hat der Nachzug von spielfreudigen Mädchen nachgelassen. Wir haben nun die Chance, unsere Daseinsberechtigung zu vitalisieren", glaubt Christian Nitsch, erster Vorsitzender des VfR Warbeyen, einen "vielversprechenden Weg" eingeschlagen zu haben. Christoph Thyssen, erster Vorsitzender des 1. FC Kleve, sieht auch für seinen Verein Schnittstellen zu den Kämpferherzen: "Auch wir können aufgrund des Zweitspielrechts einen Beitrag dazu leisten, dass Mädchen leistungsorientiert ausgebildet werden." Mit dem Zweitspielrecht obliegt es Mädchen, neben dem Spielen in ihrem Stammverein noch eine zusätzliche Spielberechtigung für einen anderen Verein zu erhalten. Darüber hinaus stellt der 1. FC Kleve seine Platzkapazitäten zur Verfügung.

Wie eine Karriere mit entsprechender Förderung aussehen kann, hat Luisa Wensing, Patin der Kooperation und Nationalspielerin vom VfL Wolfsburg, gezeigt. "Angesprochen sind mit unserem Trainingsleistungszentrum alle, die leistungsorientiert trainieren möchten", so Klaus Bartsch. "Die Spielerinnen müssen ihren Heimatverein hierzu nicht verlassen, der Betrieb findet parallel zum Stammverein statt." Verpflichtet wurde mit Frank Peters ein Trainer mit der DFB-Elite-Lizenz, der für mindestens zehn Einheiten zur Verfügung steht.

(RP)
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