Hallenstadtmeisterschaft Goch Daniel Beine mit Rückenwind in der Halle

Goch · Der neue Spielertrainer der Gocher Viktoria gewinnt mit seinen Kickern die 32. Hallenstadtmeisterschaft und wird Torschützenkönig. Im Finale setzen sich die Schwarz-Roten nach Neunmeterschießen gegen Alemannia Pfalzdorf durch. Bester Feldspieler war Jordi Barbara.

 Die Bezirksliga-Kicker der Gocher Viktoria knüpften dort an, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört hatten: Auch 2020 dürfen sie sich die beste Hallenmannschaft der Stadt nennen.

Die Bezirksliga-Kicker der Gocher Viktoria knüpften dort an, wo sie im vergangenen Jahr aufgehört hatten: Auch 2020 dürfen sie sich die beste Hallenmannschaft der Stadt nennen.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Dem Favoriten gelingt vor 300 Zuschauern die Mission Titelverteidigung: In der Gocher Gesamtschule feiert Bezirksligist und Ausrichter Viktoria Goch auch in diesem Jahr den Sieg bei der Hallenstadtmeisterschaft. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Turnier.

Welche Mannschaften waren dabei? Beim Teilnehmerfeld blieb alles beim Alten: Viktoria Goch, Alemannia Pfalzdorf und Concordia Goch schickten zwei Mannschaften ins Rennen, der SV Asperden und die SG Kessel/Ho.-Ha. komplettieren die Gruppen mit jeweils einem Aufgebot.

 Die Halle platzte zum Endspiel aus allen Nähten: Die Anhänger von Alemannia Pfalzdorf bescherten ihren Spielern Heimspiel-Atmosphäre.

Die Halle platzte zum Endspiel aus allen Nähten: Die Anhänger von Alemannia Pfalzdorf bescherten ihren Spielern Heimspiel-Atmosphäre.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wie hoch war das spielerische Niveau? Sehr überschaubar. Einigen Kickern war anzumerken, dass sie die Kulisse und den technisch versierten Umgang mit dem Spielgerät nicht gewohnt sind. Für Besserung sorgte allerdings der Futsalball, der erstmals bei der Stadtmeisterschaft zum Einsatz kam. Dieser ist nicht nur kleiner, sondern springt auch weniger hoch – optimal für Budenzauber. Bürgermeister Ulrich Knickrehm sagte im Zuge der Siegerehrung: „Wir haben tollen Sport mit einem verdienten Sieger gesehen.“

 Er feierte in der Halle sein Debüt als Viktoria-Trainer: Daniel Beine. Der 32-Jährige wurde gleich auch Torschützenkönig.

Er feierte in der Halle sein Debüt als Viktoria-Trainer: Daniel Beine. Der 32-Jährige wurde gleich auch Torschützenkönig.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Wie gut war die Stimmung in der Halle der Gesamtschule? Ausgezeichnet. Die Stadt Goch lebt Lokalpatriotismus. Und das mit frenetischen Anfeuerungen und drönender Musik der Preisklasse „Ententanz“. Die größte Anhängerschar hatte Alemannia Pfalzdorf im Schlepptau: Ihr Vereins-Blau dominierte die Halle.

Wie verlief die Gruppenphase? Ohne große Überraschungen. Die Erstvertretung von Viktoria Goch marschierte durch die Gruppe A. Mit drei Siegen, 17 Toren und nur einem Gegentor gegen die Concordia zogen die Kicker von Spielertrainer Daniel Beine ins Halbfinale ein. Auf die Schwarz-Roten folgte die Reserve von Alemannia Pfalzdorf. Umgekehrt das Bild in Gruppe B: Dort behielt A-Ligist Pfalzdorf die Oberhand, Viktoria Gochs Reserveaufgebot qualifizierte sich als zweiter Gruppensieger für die Runde der besten vier Mannschaften.

Wer überzeugte im Halbfinale? Erneut die Bezirksliga-Mannschaft von Viktoria Goch. Sie setzte sich mit 7:0 gegen ihre eigene Reserve durch. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Viktorias Zweite präsentierte sich über die gesamte Viertelstunde hinweg erbärmlich schwach. Nachdem Malik Bongers für den Auftakttreffer gesorgt hatte, fiel die Reserve auseinander. Nils Willi Konstanczak, Marvin Gisberts, Besar Amzai und drei Mal Daniel Beine sorgten für die übrigen Treffer. Deutlicher schwerer tat sich die erste Mannschaft Alemannia Pfalzdorf gegen die Vereinskollegen. Früh war der Favorit durch Henning Hans und Dominic van Baal in Führung gegangen, die Reserve kämpfte sich jedoch durch Treffer von Yannik Elbers und Jonathan Helm zurück in die Begegnung. Erst nach dem Seitenwechsel drehten die Kreisliga-A-Kicker auf und sorgten für den 6:2-Erfolg.

Wie emotional war das Endspiel? Es war mitreißend. Die Stimmung kochte zwanzig Minuten lang regelrecht über. Viktoria Goch und Alemannia Pfalzdorf wussten beide lautstarken Anhang auf ihrer Seite. Dazu kommt: Die Fans bekamen für den drei Euro teuren Eintritt eine Menge geboten, die Mannschaften agierten auf Augenhöhe. Der Bezirksligist ging nach vier Minuten durch Besar Amzai in Führung, wenig später glich Dominic van Baal aus. Nick Helmus schob zum 2:1 für Pfalzdorf ein, Amzai traf zum Ausgleich. Nach dem Seitenwechsel drehte die Viktoria dann für einige Zeigerumdrehungen auf: Robert Nafin und ein Eigentor des Alemannen-Schlussmanns  Sebastian Düvert bescherten eine 4:2-Führung. In einem bemerkenswerten Schlussspurt egalisierten Christian Ploenes und Timo Auschner diese jedoch wieder. So musste das Neunmeterschießen die Entscheidung herbeiführen. Dort behielt die Viktora die Nerven, sie gewann mit 7:5.

Wie zufrieden war der Erfolgstrainer? Daniel Beine strahlte nach dem Turniersieg über beide Ohren. Er unterschrieb erst in der vergangenen Woche seinen Vertrag als Spielertrainer bei Viktoria Goch. Der Angreifer erklärte: „Wir hätten schon in der regulären Zeit gewinnen müssen. So wird es nochmal richtig spannend. Als Spielertrainer mit den Jungs gleich Stadtmeister zu werden, fühlt sich großartig an.“ Und nicht nur das: Beine durfte ob seiner zehn Treffer gleich auch die Auszeichnung als Torschützenkönig entgegennehmen. „Es hat sich keiner verletzt, daher kann ich mich jetzt voll darauf fokussieren, mit dieser Mannschaft Landesliga-Fußball zu entwickeln“, sagte Beine.

Wer war der sicherste Schlussmann der Stadtmeisterschaft? Niklas Weeren von der Pfalzdorfer Zweitvertretung. Er hatte eine Menge zu halten, zeichnete sich jedoch immer wieder mit sehenswerten Paraden aus und initiierte das Spiel nach vorne. Ohne Weeren wäre Pfalzdorfs Reserve wohl kaum ins Halbfinale eingezogen.

Wer war der beste Feldspieler? Ohne jede Zweifel Gochs Jordi Barbara. Der Verteidiger strahlt am Ball eine bemerkenswerte Ruhe aus, ordnet das Spiel und, noch wichtiger, scheint sicher in der Kombination mit dem neuen starken Mann der Viktoria: Daniel Beine.

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