Fußball 3:2 - 1. FC Kleve ringt RWO U23 nieder
Kleve · Fußball-Landesliga, Gruppe 2: Die Schützlinge von Thomas von Kuczkowski überraschten in Oberhausen. Die Klever Treffer schossen Tim Janz, Jan-Lucca Geurtz und Sebastian van Brakel.
Überraschung in der Fußball-Landesliga: Nach 90 kämpferischen Minuten besiegte der 1. FC Kleve, der als Außenseiter in die Partie ging, die U23 von Rot-Weiß Oberhausen mit 3:2 (2:1). Dabei schlüpften die Rot-Blauen in eine für sie eher unvertraute Rolle. In den vergangenen drei Jahren waren die Schwanenstädter stets das gejagte Team, das mehr Ballbesitz und Spielanteile als ihre Gegner hatte und sich gegen tiefstehende Abwehren behaupten musste. Gestern in Oberhausen übernahmen diese Rolle die Rot-Weißen und machten den 1. FC Kleve damit zu einem Jäger. Dieser Umstand schien der Elf vom heimischen Bresserberg gestern aber sehr gelegen zu kommen.
Glück gehörte allerdings auch dazu. Bereits nach sieben Minuten erzielten die Gäste dank eines Sonntagsschusses von Tim Janz die Klever Führung. "Das gehört aber auch mal dazu. In den vergangenen Spielen hatten wir dieses Glück oftmals nicht, obwohl wir meistens die agilere Mannschaft waren", resümierte FCK-Coach Thomas von Kuczkowski. Doch gestern war irgendwie alles anders. Daran war allerdings ein Stück weit auch der Trainer selbst verantwortlich, der mit seinen Entscheidungen ebenfalls für Überraschungen sorgte. So ließ der Schwanenstädter Trainer ein 4-1-4-1-System spielen, in dem Jan-Luca Geurtz die einzige Sturmspitze stellte. Eine richtige Entscheidung, wie sich später herausstellte. "Jan-Luca war davon aber vor Anpfiff glaube ich selbst überrascht", meinte "Kucze". Der Entscheidung des Coaches war aber scheinbar einer reiflichen Überlegung vorausgegangen. "Gegen eine Mannschaft, die ein 4-1-4-1-System spielt, ist schwer zu agieren. Das mag ich als Trainer auch nicht, wenn ein Team gegen uns so spielt", verriet von Kuczkowski. Auch die Oberhausener, die in der gesamten Partie kaum ein Mittel gegen diese Taktik fanden, schien das zumindest zu irritieren. Folglich erhöhte Jan-Luca Geurtz in der 33. Minute den Spielstand aus rot-blauer Sicht auf 2:0. "Für ihn hat es mich richtig gefreut. Er hat ja in den vergangenen Wochen nur wenige Chancen bekommen, aber sich nie darüber beschwert, sondern weitergearbeitet. Heute hatte ich das Gefühl, dass ich ihn spielen lassen muss und das war richtig. Da kann man mal sehen, wie schnell jemand wieder da sein kann", so "Kucze".
Durch einen eigenen Fehler brachten die Schwanenstädter die Kleeblätter, die ab der 42. Minute nur noch mit zehn Mann auf Grund einer Roten Karte wegen einer Tätlichkeit auf dem Platz standen, allerdings wieder ins Spiel. Raphael Steinmetz konnte noch vor dem Halbzeitpfiff den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielen. Doch obwohl die Oberhausener anschließend bis zur 90. Minute noch alles dafür taten, die Partie doch noch drehen zu können, blieben die Schwanenstädter dank eines zweikampfstarken Mittelfelds bestehend aus Bastian Grütter, Tim Haal, Mike Terfloth, Tim Janz und Pascal Hühner auf der Siegerstraße. So erhöhte Sebastian van Brakel mit einem weiteren glücklichen Schuss auf 3:1 (54.). Pech hatten die Rot-Blauen jedoch acht Minuten später, als Geurtz im eigenen Strafraum der Ball gegen die Hand bekam und Schiedsrichter Laurin Titze auf den Elfmeterpunkt zeigte. Den Strafstoß, den die Klever nicht nachvollziehen konnten, schoss Boran Sezen ins Gäste-Tor.