Das große Läuferfest in Pfalzdorf Theo Aymanns ist ein Dauerrenner beim Sylvesterlauf

Goch · Der 56-Jährige ist bei allen Sylvesterläufen der Alemannia gestartet. Zwei Mal siegte er über 5000-Meter. Warum für ihn heute nur noch die Devise gilt: Dabei sein ist alles.

Ein Bild mit Seltenheitswert: Theo Aymanns ist nach einem Bandscheibenvorfall heute nur noch selten als Läufer unterwegs.

Ein Bild mit Seltenheitswert: Theo Aymanns ist nach einem Bandscheibenvorfall heute nur noch selten als Läufer unterwegs.

Foto: Klaus-Dieter Stade (kds)/Klaus-DieterStade

Theo Aymanns hat sich den Namen, unter dem er in der Szene bekannt wie ein bunter Hund ist, über Tausende von Kilometern verdient. Der Langstreckler von Alemannia Pfalzdorf wurde wegen der vielen Erfolge, die er bei den Volksläufen in der Region gefeiert hat, stets als „schnellster Landwirt vom Niederrhein“ bezeichnet. Sein besonderes Markenzeichen war dabei, dass er bei den Wettbewerben, bei denen das möglich war, in der Regel einen Doppelstart über die 5000 und 10.000 Meter wagte – mit beachtlichem Erfolg. Alleine beim Drevenacker Abendlauf schaffte Theo Aymanns fünf Mal einen Doppelsieg.

Nur beim großen Rennen seines Vereins ist dem heute 56-Jährigen dieses Kunststück nie gelungen. Beim Sylvesterlauf von Alemannia Pfalzdorf, der am morgigen Samstag zum 33. Mal steigt, hat Theo Aymanns zwar zweimal den 5000-Meter-Lauf gewonnen, das Hauptrennen über 10.000 Meter aber nie. „Ich war einige Male ganz vorne dabei und auch auf dem Treppchen. Zum Sieg hat es aber leider nie gereicht“, sagt er.

Um Erfolge oder gute Ergebnisse geht es für den „Sportler aus Leidenschaft“, wie Aymanns sich bezeichnet, mittlerweile aber nicht mehr. Ein vor einiger Zeit erlittener Bandscheibenvorfall hat ihn als Langstreckler in den vergangenen Jahren mehr und mehr ausgebremst. „Ich mache noch jeden Tag Sport. Ich schwimme, bin mit dem Mountainbike unterwegs oder halte mich bei schlechtem Wetter auf dem Ruder-Ergometer fit. Nur den Sport, den ich so liebe, kann ich nicht mehr richtig ausüben – das Laufen“, sagt Aymanns.

Trotzdem wird er am Samstag in Pfalzdorf an der Startlinie stehen, wenn um 13.15 Uhr die Läufer und Läuferinnen beim Rennen über 5000 Meter am Schulzentrum in Pfalzdorf auf die Strecke geschickt werden. „Doch es ist nicht mehr mein Ansporn, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Heute ist für mich das Dabeisein alles“, sagt der Sportler der Alemannia.

Und geht es für ihn selbstverständlich auch darum, weiter einem kleinen illustren Kreis anzugehören. Drei Sportler waren bis jetzt bei jedem Sylvesterlauf in Pfalzdorf dabei: Klaus Knieriem von der SV Bedburg-Hau, Helmut Schoemakers aus Nütterden und eben Theo Aymanns. Er will auch in den kommenden Jahren zur Laufkundschaft beim großen Event seines Vereins gehören. „Solange ich das Ziel irgendwie erreiche, will ich hier mitmachen“, sagt Aymanns.

 Ein riesiges Läuferfeld wird über 5000 Meter mit Theo Aymanns auf die Strecke gehen. 1291 Meldungen liegen für das Rennen vor.

Ein riesiges Läuferfeld wird über 5000 Meter mit Theo Aymanns auf die Strecke gehen. 1291 Meldungen liegen für das Rennen vor.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Zu seinen besten Zeiten ist er fast an jedem Wochenende bei mindestens einem Volkslauf gestartet, ab und an waren es sogar zwei. „Früher bin ich zu Veranstaltungen gekommen, um zu gewinnen, heute bin ich dabei, um Spaß zu haben und alte Bekannte zu treffen“, sagt er. Und deshalb freut er sich auf den Samstag, selbst wenn ein wenig Wehmut dabei sein wird, weil Theo Aymanns nicht mehr so laufen kann, wie er das eigentlich gerne hätte. „Mir war natürlich klar, dass ich mit zunehmenden Alter nicht mehr so schnell unterwegs sein würde. Aber dass ich wegen meines Bandscheibenvorfalls nur noch selten laufen kann, das ist schwer zu verkraften. Doch da muss ich meinem Beruf als Landwirt Tribut zollen. Ich habe wahrscheinlich in all den Jahren zu viel falsch gehoben“, sagt der 56-Jährige.

Er kann deshalb seine sportliche Erfolgsgeschichte nicht fortschreiben. Doch Theo Aymanns freut sich darüber, dass sein Verein dies mit seiner großen Veranstaltung kann. „Es ist schön, dass der Sylvesterlauf nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfindet und diese Erfolgsstory damit fortgesetzt wird. Das hat diese Veranstaltung auch verdient, hinter der das ganze Dorf steht. Pfalzdorf kann stolz darauf sein, dass so viele Leute zu unseren Rennen kommen“, sagt Theo Aymanns.

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