Fußball-Oberliga Das Zittern geht für den 1. FC Kleve weiter

Kleve · Die Mannschaft verpasst beim 0:4 beim VfB Homberg die Chance, den Klassenerhalt schon perfekt zu machen. Sie hat zwei Spieltage vor Schluss aber weiter fünf Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen.

 Der Klever Abwehrspieler Frederik Meurs (rechts) sah in der 67. Minute die Gelb-Rote Karte.

Der Klever Abwehrspieler Frederik Meurs (rechts) sah in der 67. Minute die Gelb-Rote Karte.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der 1. FC Kleve ist zwei Spieltage vor Saisonschluss immer noch nicht am Ziel. Das Zittern um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga geht weiter. Die Mannschaft hätte am Sonntag den Verbleib in der Liga perfekt machen können, wenn sie beim Regionalliga-Absteiger VfB Homberg wenigstens ein Unentschieden erreicht hätte. Doch es gab nach einem uninspirierten Auftritt eine deutliche 0:4 (0:2)-Niederlage für das Team von Trainer Umut Akpinar. Dabei hätte es für den 1. FC Kleve sogar noch schlimmer kommen können. Denn der Kontrahent vergab gerade in der Schlussphase noch einige gute Möglichkeiten. Der VfB hat nach dem Erfolg die Abstiegsplätze verlassen und damit weiter die Chance, den freien Fall von der Regional- in die Landesliga zu verhindern.

„Das war eine total enttäuschende Leistung meiner Mannschaft. Der Sieg des VfB Homberg ist allemal verdient“, sagte Umut Akpinar nach der hohen Niederlage. Sein Team hatte ab der 67. Minute in Unterzahl agieren müssen. Denn Linksverteidiger Frederik Meurs hatte wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte gesehen. Unzufrieden waren auch die mitgereisten Anhänger aus Kleve, die mit der schwachen Vorstellung alles andere als einverstanden waren. „Das ist wie Altherrenfussball. Kaum ein Spieler bewegt sich“, kritisierte einer der Fans.

Der 1. FC Kleve konnte die Begegnung in der Anfangsphase noch ausgeglichen gestalten. Beide Mannschaften neutralisierten sich, ein rechter Spielfluss kam nicht zustande. Denn viele Pässe landeten nicht beim Adressaten. Die Gäste hatten die erste Torchance, doch Luca Thuyl vertändelt den Ball in der 33. Minute. Der direkte Gegenangriff führte zum Führungstreffer des VfB Homberg. Die unsortiert wirkende Klever Deckung spielte auf Abseits, was nicht gelang. Der umtriebige Homberger Samuel Addai war gedankenschneller als seine behäbig agierenden Kontrahenten und beförderte den Ball zum 1:0 ins Tor (34.).

Nur wenige Sekunden später patzten Niklas Klein-Wiele und Fabio Forster im Mittelkreis – und wieder war der flinke Samuel Addai der Profiteur des Fehlers. Er nahm den Ball an, düpierte die Abwehr der Rot-Blauen und verwandelte stoisch sicher zum 2:0 (36.). „Das darf nicht passieren. Beide Gegentore dürfen nicht fallen. Wir haben sie durch katastrophale Fehler ermöglicht“, ärgerte sich Umut Akpinar.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte das Klever Team zunächst etwas Druck, der jedoch schnell wieder verpuffte. Als Samuel Addai, der nie zu bremsen war, frei vor Schlussmann Ahmet Taner auftauchte, hätte es 3:0 heißen müssen, aber der starke Keeper verhinderte mit einem tollen Reflex einen weiteren Gegentreffer (54.). Doch in der 67. Minute war auch Ahmet Taner chancenlos, der einen wuchtig getretenen Foulelfmeter von Georgios Touloupis passieren lassen musste. Zuvor hatte der junge Frederik Meurs mit einem recht plumpen Foul Sakaki Ota im Strafraum zu Fall gebracht und dafür die Gelb-Rote Karte gesehen. Gegen die nun in Unterzahl agierenden Gäste sorgte der VfB Homberg schließlich durch Noah Schulz, der in der 88. Minute traf, für den Endstand. Weitere gute Möglichkeiten ließ der Absteiger aus der Regionalliga noch aus.

Nun bieten sich dem 1. FC Kleve am Pfingstmontag ab 15 Uhr in der Eroglu-Arena die nächste Chance, den Klassenerhalt aus eigener Kraft perfekt zu machen. Die Mannschaft, die zwei Spieltage vor Schluss immer noch fünf Punkte Vorsprung vor den Abstiegsplätzen hat, müsste dafür gegen den Tabellensechsten ETB Schwarz-Weiß Essen wenigstens ein Unentschieden erreichen. Der Oberligist wäre aber auch bei einer Niederlage auf jeden Fall am Ziel, wenn der MSV Düsseldorf, der gestern auf den ersten der sechs Abstiegsplätze zurückgefallen ist, parallel keinen Erfolg in seinem Heimspiel gegen den SC St. Tönis schaffen würde.

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