Interview mit Umut Akpinar „Die Liga wird deutlich ausgeglichener sein“

Interview | Kleve · Der Trainer des Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve spricht über den Saisonstart und die Suche nach Neuzugängen. Außerdem erklärt er, wie seine Mannschaft an diesem Sonntag gegen ETB Schwarz-Weiß Essen bestehen kann.

 Umut Akpinar ist die Identifikationsfigur schlechthin des 1. FC Kleve. Als Spieler führte er den Verein in die Regionalliga, als Trainer zurück in die Oberliga. Dort geht es nun um den Klassenerhalt.

Umut Akpinar ist die Identifikationsfigur schlechthin des 1. FC Kleve. Als Spieler führte er den Verein in die Regionalliga, als Trainer zurück in die Oberliga. Dort geht es nun um den Klassenerhalt.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Der Fußball-Oberligist 1. FC Kleve ist mit sieben Punkten aus fünf Spielen in die Saison gestartet. Nach Erfolgen gegen TuRU Düsseldorf und den FC Kray setzte es zuletzt eine 1:5-Niederlage gegen den 1. FC Bocholt. Am Sonntag, 15 Uhr, geht es in der heimischen Getec-Arena gegen den punktgleichen ETB Schwarz-Weiß Essen. Umut Akpinar steht vor seiner 161. Begegnung als Trainer und erklärt im Interview, dass er gerne noch einen Stürmer verpflichten möchte.

Herr Akpinar, wie blicken Sie auf den Saisonstart zurück?

Umut Akpinar In der Summe bin ich zufrieden – mit der Ausnahme des letzten Spiels gegen Bocholt. Ansonsten sind sieben Punkte aus fünf Spielen respektabel. Das ist der beste Saisonstart, seitdem wir wieder in der Oberliga spielen. Auch im Vergleich zur vergangenen Spielzeit ist das eine klare Steigerung. Damals haben wir mit sechs sieglosen Spielen katastrophal angefangen. Dennoch hätten wir jetzt den einen oder anderen Punkt mehr verdient gehabt. Die Situation zum Auftakt war aber nicht einfach.

Inwiefern?

Akpinar Wir haben in der gesamten Vorbereitung den Fokus auf das Pokal-Halbfinale gegen Bocholt und das Finale gegen Rot-Weiss Essen gelegt. Danach hatten wir zwei Wochen Pause. Dann ist es sehr schwer, am ersten Spieltag vom Kopf her voll da zu sein. Meiner Meinung nach haben wir es aber auch zum Auftakt gegen Germania Ratingen, als wir 0:4 verloren haben, gut gemacht. Mit dem Elfmeterpfiff gegen uns, kippte das Spiel dann. Außerdem haben wir jetzt schon wieder mit großem Verletzungspech zu kämpfen.

Die Oberliga macht in dieser Saison bisher einen ausgeglicheneren Eindruck. Wie ist das sportliche Niveau?

Akpinar Ich bin auch davon überzeugt, dass die Liga noch deutlich ausgeglichener sein wird als im vergangenen Jahr. Damals ist Straelen vorneweg marschiert. Auch jetzt wird es zumindest vier oder fünf Teams geben, die um die vordersten Plätze kämpfen. Dahinter wird es sehr spannend. In der Oberliga kann jeder jeden schlagen.

Wie lautet das Saisonziel?

Akpinar Unser Ziel ist es, dass wir uns von unten abzusetzen und den Klassenerhalt so früh wie möglich perfekt machen. Sollten wir das schaffen, werden wir uns neue Ziele setzen was einen Tabellenplatz angeht. Bis dahin müssen wir von Spiel zu Spiel gucken.

Es wartet in dieser Saison ein XXL-Spielplan mit 44 Begegnungen in der Liga. Ist der Kader des 1. FC Kleve überhaupt breit genug für dieses Programm?

Akpinar Ich bin davon überzeugt, dass der Kader gut zusammengestellt ist. Dennoch haben wir nie ein Geheimnis daraus gemacht, noch ein oder zwei Spieler verpflichten zu wollen. Auch für die Belastungssteuerung ist es wichtig, einen breiten Kader zu haben. Gerade bei so vielen Englischen Wochen wird es darauf ankommen, eine gute Balance zwischen Belastung und Erholung zu gewährleisten.

Stürmer werden gesucht. Immerhin fällt Andre Trienenjost noch einige Monate aus.

Akpinar Das ist richtig. Aber wir halten auch für andere Positionen Ausschau. Doch es ist sehr schwierig, Personal zu finden, das sportlich und menschlich zu uns passt. Wir müssen weiter Geduld haben. Vielleicht passiert noch etwas. Gleichzeitig wollen wir auch weiter junge Spieler ans Team heranführen und ihnen Einsatzperspektiven bieten.

Welchen Eindruck haben Sie vom Nachwuchs des 1. FC Kleve?

Akpinar Leander Derksen, Marten Albrecht und Christian Emmers sind schon seit Ende des vergangenen Jahres bei uns. Daher ist bei ihnen schon eine klare Entwicklung zu erkennen. Sie machen immer weiter Fortschritte. Leider ist es noch nicht dazu gekommen, dass wir ihnen Einsatzminuten geben konnten. Zuletzt haben sie aber Praxis in der zweiten Mannschaft gesammelt. Von da haben wir eine tolle Rückmeldung bekommen. Es macht Spaß, den Jungs bei der Entwicklung zuzusehen.

Im Sommer stießen auch Calvin Top und Pierre Heyer zum Team.

Akpinar Sie haben Zeit benötigt, sich an unser Tempo und unsere Intensität zu gewöhnen. Diese Zeit wollen wir ihnen aber unbedingt geben. Die Richtung stimmt.

Am Sonntag wartet ETB Schwarz-Weiß Essen im Heimspiel.

Akpinar ETB Essen ist seit Jahren ein starkes Team. Sie haben im Sommer gute Spieler verloren, dafür aber junge Talente geholt. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass sich das Team schnell gefunden hat. Da kommt also mächtig etwas auf uns zu. Aber wir fühlen uns gut vorbereitet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort