Fußball-Oberliga „Für uns zählt nur der Klassenerhalt“

Interview | Kleve · Der Trainer des Fußball-Oberligisten 1. FC Kleve fordert von seiner Mannschaft wesentlich mehr Gier. In der Partie bei der Spielvereinigung Schonnebeck erwartet er eine deutliche Steigerung.

Umut Akpinar geht mit gutem Beispiel voran: Der Trainer des 1. FC Kleve erwartet von seiner Mannschaft am Sonntag in Essen einen leidenschaftlichen Auftritt.

Umut Akpinar geht mit gutem Beispiel voran: Der Trainer des 1. FC Kleve erwartet von seiner Mannschaft am Sonntag in Essen einen leidenschaftlichen Auftritt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Der Fußball-Oberligist 1. FC Kleve gab am Mittwochabend gegen den SV Sonsbeck ein desolates Bild ab. Zur Pause lag das Team von Trainer Umut Akpinar mit 0:3 zurück, erst in der Schlussviertelstunde wachte man auf – und verkürzte noch auf 3:4. Doch die Leistung gab bisweilen Rätsel auf. Wenig verwunderlich also, dass der Coach im Interview an die Grundtugenden erinnert und auf den Abstiegskampf einschwört. Am Sonntag, 15 Uhr, wartet nämlich eine wichtige Partie auswärts gegen die Spielvereinigung Schonnebeck.

 

Herr Akpinar, ist der 1. FC Kleve im Abstiegskampf angekommen?

Umut Akpinar Wir sind uns der Lage bewusst, für uns zählt nur der Klassenerhalt. Wir sind nicht gut gestartet. Zwar hatten wir bislang zwei, drei gute Spiele dabei. Aber das ist für unsere eigenen Ansprüche zu wenig und reicht nicht aus. Die Partie gegen den SV Sonsbeck war überhaupt nicht gut. Das Spiel werden wir als Mannschaft intensiv aufarbeiten, das ist dringend.


Wie haben Sie auf die Leistung gegen den SV Sonsbeck geblickt?

Akpinar Die Vorstellung war sehr enttäuschend. Die ganze Woche über haben wir als Trainerteam darauf hingewiesen, worauf es gegen den SV Sonsbeck ankommen wird. Es gibt in der Oberliga keinen einfachen Gegner, den man unterschätzen kann. Doch wir waren an dem Abend keine Einheit auf dem Platz. Wir haben die Partie nicht angenommen, keine Zweikämpfe gesucht und geführt. Dabei ist es genau das, was uns immer stark gemacht hat. An dem Abend waren wir ein angenehmer Gegner und nicht der unangenehme Gegner, der wir sein wollen. Das reicht so nicht. Diese Niederlage haben wir uns vor allem selbst zuzuschreiben, sie geht voll auf unser Konto. Wir müssen mehr Gier und Willen an den Tag legen. Zeigen, dass wir unbedingt siegen wollen. Das ist es, was uns in der Vergangenheit häufig genug gelungen ist und was uns stark gemacht hat.

 

Wie steht es um den Charakter der Mannschaft?

Akpinar Meine Mannschaft hat einen sauberen Charakter und einen tollen Teamspirit, da lasse ich überhaupt nichts draufkommen. Solche Phasen gibt es nun einmal in einer Spielzeit. Wir werden jetzt zusammen einige Punkte wieder in Erinnerung rufen, einiges nachjustieren und den Fokus wieder voll auf uns richten.

 

Ist der Kader denn breit genug, um in der Oberliga zu bestehen?

Akpinar Ja. Mit dem Kader hat die aktuelle Situation nichts zu tun. Wenn du mit so einer Einstellung in das Spiel gehst und so eine Leistung wie gegen den SV Sonsbeck abrufst, hast du in keinem Spiel eine Chance. Wir müssen nicht übers Personal sprechen, sondern über die Einstellung. Und die hat zuletzt absolut nicht gestimmt.

 

Am Sonntag geht es auswärts gegen den Tabellennachbarn Spielvereinigung Schonnebeck. Wie stark ist die Mannschaft?

Akpinar Die Spielvereinigung Schonnebeck ist ein gestandener Oberligist, der richtig viel Qualität auf den Platz bringt. Unsere Gegner bewerten wir nicht nach der Tabellen-Platzierung. Aber wir richten den Fokus nun auf uns selbst. Wir müssen selber das Spiel beeinflussen, indem wir unseren Plan durchziehen. Zudem müssen wir Gier und Willen auf den Platz bringen. Dann werden wir auch wieder Punkte verdient haben.

 

Wie schaut es personell fürs Wochenende aus?

Akpinar Fabio Forster fällt aus, weil er im Spiel am Mittwochabend mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden ist. Außerdem müssen wir bei Mike Terfloth noch abwarten, ob es für einen Einsatz reicht. Er hat sich an der Hüfte und am Rücken verletzt. Ansonsten sind aber alle Spieler an Bord.

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