Fußball 1. FC Kleve setzt weiter auf den Nachwuchs

Kleve · Vor knapp zwei Jahren strukturierte der 1. FC Kleve seine Jugendarbeit um. Das Ziel: engere Zusammenarbeit und bessere Ausbildung.

 Die C-Junioren des 1. FC Kleve spielen in der Fußball-Niederrheinliga eine gute Rolle.

Die C-Junioren des 1. FC Kleve spielen in der Fußball-Niederrheinliga eine gute Rolle.

Foto: Gottfried Evers

"Die Jugend ist der Grundstein", sagt Werner Buttgereit, ehemaliger Bundesliga-Profi und Pokalsieger. Wenn der Abwehrspieler, in seiner aktiven Zeit beim MSV Duisburg, Rot-Weiß Oberhausen und vor allem bei Bayer 05 Uerdingen erfolgreich, diesen Satz sagt, dann ist das keine bedeutungslose Floskel. Buttgereit trainiert zusammen mit Stefan Bongers und Frank Olschewski die U15 des 1. FC Kleve, die derzeit erfolgreich in der Niederrheinliga spielt, außerdem koordiniert er die Jugendarbeit bei den Rot-Blauen.

Vor knapp zwei Jahren hat der Verein begonnen, die Jugendarbeit des Vereins umzustrukturieren. Das Ziel: Die Nachwuchskicker sollen gezielter auf den Seniorenbetrieb vorbereitet werden und Stück für Stück an die erste und zweite Mannschaft des Vereins herangeführt werden. Um das zu erreichen, wurde vor allem das Trainingskonzept umstrukturiert. Statt zwei bis dreimal Training pro Woche wie vorher trainieren die U14 bis U19 – also die D- bis A-Jugendlichen – jetzt viermal pro Woche.

Neben dem klassischen Mannschaftstraining haben Buttgereit & Co. verschiedene Spezial-Trainingseinheiten etabliert, die die Sportler jeweils einmal pro Monat durchlaufen. Ein Element: Fitnesstraining, das die Mannschaften im "Allround Sports" in Kleve absolvieren. Von einem Fitnesscoach angeleitet, trainieren die Fußballer unter anderem an einem speziellen Fitness-Turm, steigern die Muskelkraft für die Zweikämpfe. "Das Fitnesstraining hat sich bewährt", sagt der Jugendkoordinator. Im Fitnesstraining wie auch bei den anderen beiden Spezialeinheiten werden die Dinge trainiert, "zu denen man im normalen Mannschaftstraining meistens gar keine Zeit hat", merkt Buttgereit an.

Ein weiterer Baustein neben dem Fitnesskurs ist ein spezielles Lauftraining. Kein Lauftraining im Sinne von Waldlauf, nein, die Trainer feilen gezielt an der Lauftechnik ihrer Nachwuchsathleten. Den dritten Baustein schließlich stellt die Technikschule am Ball dar, die Detlev Remmers und Umut Akpinar leiten. Das macht insgesamt drei Spezialeinheiten pro Monat für die Nachwuchsfußballer der Rot-Blauen.

Als die Jugendabteilung um Buttgereit vor Beginn der vergangenen Saison die Eltern der Jugendlichen über die Pläne zur Umstrukturierung der Jugendarbeit informierte, gab es Bedenken, erinnert sich der Koordinator. "Die Schule steht natürlich im Vordergrund. Wir wollen niemandem im Wege stehen, sondern wir wollen mit den Jugendlichen und Eltern zusammenarbeiten. Wenn beispielsweise eine Klassenarbeit ansteht, dann können die Spieler jederzeit das Spezialtraining absagen", sagt Buttgereit. Nicht nur deswegen sind die Bedenken der meisten Eltern aber längst verflogen: "Wenn ich heute mit den Eltern spreche, dann sind alle begeistert. Die Jugendlichen haben gelernt, sich ihre Zeit besser einzuteilen, sie organisieren ihren Tagesablauf selbständiger", so der U15-Coach.

Dass das Konzept Früchte trägt, zeigt sich auch im sportlichen Bereich: Die ersten Mannschaften der A-, B- und D-Junioren führen jeweils die Leistungsklasse an, die C-Junioren rangieren gar auf Rang fünf der Niederrheinliga. "Wir wollen erreichen, dass ein Gros der Spieler die gesamte Jugend des Vereins durchläuft und zusammenbleibt", sagt Buttgereit.

Drei Trainer sind in jedem der vier Jugendteams engagiert, macht zwölf qualifizierte Trainer, die mittlerweile ein toll zusammenarbeitendes Team bilden und den Nachwuchs Stück für Stück an den Seniorenbetrieb heranführen sollen. "So wollen wir auf Dauer ohne viel Geld den Seniorenbereich versorgen. Ich glaube, dass wir es so in wenigen Jahren in die Regionalliga schaffen können", sagt Buttgereit. Nächster Schritt dazu ab der neuen Saison: Eine eigene U16.

(RP)
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