Fußball 1. FC Kleve lässt Kreativität vermissen

Kleve · Fußball-Landesliga: FSV Duisburg - 1. FC Kleve 2:0 (1:0). Nur wenige echte Torchancen konnten sich die Rot-Blauen in Duisburg erspielen. Trainer von Kuczkowski sieht keinen echten Stürmer in den eigenen Reihen.

 Kleves Tim Haal (links) konnte gestern beim FSV Duisburg keine notwendigen offensiven Akzente setzen.

Kleves Tim Haal (links) konnte gestern beim FSV Duisburg keine notwendigen offensiven Akzente setzen.

Foto: G. Evers

Unruhig verfolgte Thomas von Kuczkowski, Trainer des Fußball-Landesligisten 1. FC Kleve, gestern das Duell seiner Mannschaft beim FSV Duisburg. Wie gewohnt versuchte "Kucze" mit vielen Ansagen von außen das Geschehen auf dem Platz zu dirigieren, doch das, was sein Team bei der 0:2 (0:1)-Niederlage zeigte, gefiel ihm nicht wirklich. Nach der Partie nannte er eine angespannte personelle Situation als möglichen Grund dafür. Schließlich mussten die Rot-Blauen kurzfristig Stürmer Robin Deckers zur eigenen Reserve-Mannschaft abgeben. Kapitän Mike Terfloth hatte zudem bereits beim Abschlusstraining am Freitag einen Schlag auf den Fuß bekommen. Er versuchte in Duisburg zwar noch aufzulaufen, musste dann jedoch absagen. Dem Klever Trainer fehlten damit zumindest zwei Alternativen auf der Bank.

Dies bemängelte von Kuczkowski auch nach dem Schlusspfiff. "Mir stand ja nur noch Jan-Luca Geurtz als Option für die Offensive zur Verfügung, um von außen reagieren zu können", ärgerte sich "Kucze". Dies sei zu wenig gewesen. "Ich habe natürlich versucht, indem ich die Spieler ihre Positionen habe tauschen lassen, von innen heraus nochmal was zu verändern", erklärte von Kuczkowski und musste zugegeben, dass das nicht vollends funktioniert habe. Denn außer ein paar fußballerischen guten Ansätzen, bei denen es aber am Abschluss haperte, sowie jeweils einer Schusschance von Tim Janz nach schöner Vorarbeit des Ex-FSV-Kickers Tanju Acikgöz (51.) und Tim Haal (90.) sprangen keine nennenswerten Gelegenheiten dabei heraus. Die läuferisch starke und einzige Sturmspitze Otman Maechouat war zwar bemüht, konnte sich gegen eine ordentliche Duisburger Defensive aber kaum bewähren. Die Erkenntnis, dass den Klevern ein klassischer Stürmer fehlt, gewann gestern letztendlich auch Thomas von Kuczkowski. "Wir bräuchten jemanden, der das Ding einfach mal draufhaut und Tore schießt", brachte es der Schwanenstädter Coach auf den Punkt.

Überzeugen konnte ihn dagegen Bastian Grütter, der als "Sechser" im defensiven Mittelfeld eine insgesamt gute Figur machte. "Das war wieder der alte Grütter, so wie ich ihn kenne", lobte von Kuczkowski. Außer dass Grütter damit immerhin einen kleinen Lichtblick darstellte, hat das dem rot-blauen Team gestern allerdings nichts gebracht. Beim FSV Duisburg lief zwar auch nicht alles rund, doch sie zeigten sich wesentlich effizienter. Nachdem ihnen in der fünften Minute bereits ein berechtigter Elfmeter verwehrt blieb und Horsmann einen Schuss von Ibrahim Bayraktar bravourös parierte (21.), nutzte Michael Siminenko die zweite Chance der Partie zur Führung für die Gastgeber (35.). Diese war angesichts dessen, dass der FSV in Hälfte eins die agilere Mannschaft war, auch verdient.

Die zweite Halbzeit ging dann jedoch an die Gäste aus Kleve, die alles daran setzten, den Schalter nochmal umzulegen. Dabei waren sie gegen eine abwartende Duisburger Mannschaft allerdings zu ideenlos, so dass das 0:2 aus Schwanenstädter Sicht erzielt durch Duisburgs Mevlüt Celik fast schon folgerichtig war (88.). Nun hat der 1. FC Kleve bedingt durch den Feiertag am kommenden Sonntag vor der nächsten Partie zwei Wochen lang Zeit, um an seinem Spiel zu arbeiten. Coach von Kuczkowski sagte gestern allerdings nachdenklich: "Was uns fehlt, ist einfach Kreativität. Und die kann man nicht üben."

(RP)
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