Baustelle in Kalkar B 57: Umleitung bereitet Ärger

Kalkar · Die Fahrbahn und der Radweg der B 57 in Kalkar werden saniert. Straßensperrung macht Umleitung nötig, Bürger beklagen Rücksichtslosigkeit; Lkw missachteten Durchfahrtverbot.

 In Höhe Neubaugebiet Altkalkar ist die B 57 komplett gesperrt. Die Umleitung bereitet Ärger, denn viele Fahrer suchen sich einen eigenen Weg.

In Höhe Neubaugebiet Altkalkar ist die B 57 komplett gesperrt. Die Umleitung bereitet Ärger, denn viele Fahrer suchen sich einen eigenen Weg.

Foto: Anja Settnik

Schon ohne die derzeitige Situation regt sich Ferdinande Jacobs schon lange über das „Tempo 30“-Schild an ihrer Wohnstraße auf. Weil es einfach nicht zu sehen sei. „Es steht viel zu nah an der Einmündung.“ Die Bewohnerin von Altkalkar hat, als sie ins Neubaugebiet mit seinem verkehrsberuhigten Bereich zog, gedacht, ein entspanntes Wohnen sei garantiert. „Aber am Behrnenweg wird regelrecht gerast. Zurzeit ist es besonders schlimm, weil viele Auto- und sogar Lastwagenfahrer unsere Siedlung als Abkürzung missbrauchen.“

Bekanntlich wird die Fahrbahn samt Radweg an der Bundesstraße 57 saniert. Von Kleve aus gesehen stehen die ersten Schilder, die auf die Sperrung der B57 aufmerksam machen, in Höhe Schloss Moyland. Bis dort wird in Abschnitten auch gebaut. Derzeit ist der Bereich Tankstelle bis Kreisverkehr betroffen. Und weil Verkehrsteilnehmer, die von Kleve Richtung Xanten unterwegs sind, so lange auf der Bundesstraße fahren, wie das möglich ist, weichen sie schließlich ins Wohngebiet aus. Zum Beispiel, indem sie am Haus Horst abbiegen und weiter über eine Nebenstraße nach Altkalkar fahren.

Bärbel Berendonk wohnt an der Stefan-Paeßens-Straße. Sie sorgt sich besonders wegen der kleinen und älteren Fußgänger, „denn manche Autofahrer fahren sogar über den Gehweg, wenn sie nicht genügend Platz haben, weil zum Beispiel Autos am Straßenstand stehen.“ Sie habe schon Fahrzeuge gesehen, die mit 70 „Sachen“ durch ihre Straße rauschen. Ganz schlimm: Immer wieder halten sich Lkw-Fahrer nicht an das Durchfahrtverbot.

Die Stadt Kalkar hat schon einige Beschwerden entgegennehmen müssen und gibt dann, wie Sprecher Harald Münzer erklärt, die Telefonnummer von Straßen NRW an. Denn das Amt ist Baulastträger. Projektleiter Dietmar Giesen findet die Klagen (die ihn noch nicht erreicht hätten) allerdings nicht fair: „Wir planen ja nicht alleine, Polizei, Kommunen, Kreis, öffentlicher Nahverkehr und einige andere sind beteiligt, und gemeinsam haben wir auch das Umleitungskonzept erstellt. Im Fall B57 ist klar geregelt, dass die Leute vor Kalkar auf die B67 abbiegen, weiter über die Römerstraße/Alte Bahn fahren und dann auf den Johann-van Aken-Ring. Für Lkw ist am Kreisverkehr Tillerfeld/Sommerlandstraße zudem die Ausfahrt Richtung Kalkar gesperrt. So ist es ausgewiesen, und wenn sich daran jemand nicht hält, ist es Sache der Polizei, das zu ahnden.“

Ferdinande Jacobs erwartet sich dennoch mehr Unterstützung von der Stadt. „Der Bauhof könnte zusätzlich mobile Schilder aufstellen, die auf Tempo 30 hinweisen und darauf, dass Lkw hier nichts verloren haben.“ Sie möchte sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn mal kleine Kinder, die in den angrenzenden Spielstraßen unterwegs sind, sich zum Behrnenweg wagen.

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