Kleve SPD: Gemeinschaftspraxen sollen die Versorgung sichern

Kleve · kreis kleve Donnerstag hat der Allgemeinmediziner Sprechstunde, am Freitag folgt der HNO-Arzt. So könnten die Behandlungstermine künftig in den kleineren Kommunen im Kreis aussehen, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung angesichts der demografischen Entwicklung zu gewährleisten. Es werde deshalb eine verstärkte Arbeit von Ärzten aus verschiedenen Fachbereichen in Gemeinschaftspraxen geben. Ein Bild dieser Medizin-Landschaft der Zukunft zeichnete Dr. Potthoff als Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, die für die Sicherstellung der medizinischen Behandlung bei niedergelassenen Ärzten zuständig ist, gestern in einem Gespräch mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Barbara Hendricks. Die Kreisvorsitzende diskutierte mit ihrem Kranenburger Parteifreund Jürgen Franken bei einem Besuch in Düsseldorf mit Potthoff über die Situation der Betreuung mit Hausärzten. In etlichen Gemeinden gebe es demnächst Engpässe, Kranenburg sei besonders betroffen. Hier machte die Kassenärztliche Vereinigung erneut eine ernüchternde Feststellung. Für die Gemeinde im Nordkreis sei immer noch kein Hausarzt in Sicht, berichtete Hendricks aus dem Gespräch. Da in anderen Kommunen ebenfalls ein schlechteres medizinisches Angebot drohe, seien Gemeinschaftspraxen sinnvoll.

Als Parteivorsitzende hat Hendricks hingegen gute Laune. Grund: die besseren Umfragewerte der SPD. "Sicherlich hat es Enttäuschungen und Fehlleistungen bei der so genannten bürgerlichen Koalition gegeben. Aber es gebe auch wegen der Entscheidungen und des Umgangs innerhalb der Regierung bei den Wählern einen grundsätzlichen Vertrauensverlust, der nicht mehr so leicht wettzumachen ist", sagte die SPD-Bundesschatzmeisterin beim Besuch der Klever RP-Redaktion.

SPD-Besuch bei der RP

Ihr Spielfeld ist in Berlin und im Kreis. Hier hat sich Hendricks nach der Landtagswahl erst einmal daran gewöhnen müssen, nicht mehr mit den beiden ehemaligen SPD-Landtagsabgeordneten Bodo Wißen und Norbert Killewald aufzutreten. "Das war schon gut, wenn die Bürger sahen, da können auch andere gute Arbeit machen", so die Kreisvorsitzende. Sie kündigte an, es werde sich für beide in den nächsten Monaten was "ergeben".

Die SPD ist nicht nur bei den Umfragen im Aufwind, sondern auch bei den Mitgliederzahlen. "Wir haben im vergangenen Jahr 36 zusätzliche Mitglieder bekommen und liegen jetzt bei 1550 Genossen", so SPD-Kreisgeschäftsführer Thorsten Rupp. Die Partei habe Arbeitskreise gebildet, um die "Neuen" einzubinden. Die SPD wird auch über ein neues Leitbild diskutierten, wenn eine Befragung über die Tätigkeit der Ortsvereine vorliegt.

(RP)
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