Kreis Kleve SPD: Gefahr für hausärztliche Versorgung

Kreis Kleve · "Von insgesamt 107 Gemeinden in NRW sind sieben der 16 Städte und Gemeinden des Kreises Kleve in ihrer hausärztlichen Versorgung als gefährdet klassifiziert worden. Das ist alarmierend und ein negativer Rekord. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", erklärte gestern die Kreis Klever SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Barbara Hendricks.

Nach der Statistik des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW droht die Gefährdung der hausärztlichen Versorgung in Uedem (Platz 42) und Issum (Platz 52), auf mittlere Sicht ist die hausärztliche Versorgung in Kranenburg (Platz 65), Bedburg-Hau (Platz 75), Straelen (Platz 76), Rees (Platz 82) sowie Weeze (Platz 93) gefährdet.

Überalterung

"Auch wenn eine klassische ärztliche Unterversorgung in einigen Teilen im Kreis Kleve im Sinne der Bedarfsplanung nicht vorliegt, lässt sich die rechnerische Grundversorgung oftmals faktisch bereits jetzt als Unterversorgung beschreiben. So habe ich mich zuletzt um eine Verbesserung der ärztlichen Grundversorgung in Kranenburg bemüht und werde mich auch weiterhin für eine bestmögliche ärztliche Versorgung im Kreis Kleve einsetzen. Es muss sichergestellt sein, dass alle Patienten unabhängig von ihrem Wohnort einen gleich guten Zugang zu medizinischer Versorgung haben", betonte Barbara Hendricks.

Die hausärztliche Versorgung in Deutschland sei durch Überalterung und Nachwuchsmangel gekennzeichnet. Gerade in der ländlichen Region bestehe kurz- oder mittelfristig an einigen Orten die Gefahr von Versorgungsengpässen. Um die Zahl der Hausarzt-Praxen konstant zu halten, müssten sich pro Jahr rund 375 Mediziner neu als Hausarzt niederlassen, erklärte die SPD-Politikerin.

Die NRW-Ärztekammern haben aber beispielsweise 2007 nur 232 neue Gebietsanerkennungen für Hausärzte erteilt. Jetzt hat Gesundheitsminister Laumann bekannt gegeben, dass das Land NRW Prämien für neue Landärzte bei Gründung oder Übernahme einer Praxis zahlt.

Anträge ab sofort

Anträge können ab sofort gestellt werden, für das Programm stellt das Land in diesem und im kommenden Jahr jeweils 1,5 Millionen Euro bereit. Grundsätzlich werde nur in Kommunen gefördert, in denen maximal 25 000 Einwohner leben und der Versorgungsgrad mit Ärzten unter 60 Jahren weniger als 75 Prozent beträgt, so Hendricks.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort