Mit Thomas Müller Und Stefan Eich Sparkassen-Vorstand zieht positive Bilanz

Kleve · Seit fünf Jahren leiten Stefan Eich und Vorsitzender Thomas Müller die Geschicke der Sparkasse Goch-Kevelaer-Weeze. Ergebnis: Einlagen und Kredite gesteigert. Kundenbefragung mit Top-Ergebnissen. Mitarbeiter und Kunden im Mittelpunkt.

goch/kevelaer/weeze Bei solchen Ergebnissen lädt man doch gerne mal zum Pressegespräch ein: Nach fünf Jahren Vorstandsarbeit ziehen Stefan Eich und Vorsitzender Thomas Müller in der Rheinischen Post Bilanz. Und die fällt ausgesprochen positiv aus. Was Müller und Eich im Gespräch dann auch durchaus anzumerken ist.

Fünf Jahre Vorstandsarbeit: Was ist in dieser Zeit erreicht worden?

Thomas Müller Wir haben den Kurs in diesem Zeitraum deutlich verändert. Der Kunde steht mittlerweile deutlicher im Fokus als vorher. Das gilt auch für unsere 112 Mitarbeiter. Wir haben mit ihnen gemeinsam unsere Ziele formuliert, sie also an der Entwicklung teilhaben lassen beziehungsweise eingebunden. Man könnte auch sagen, dass wir viel in Menschen sowie deren Aus- und Weiterbildung investiert haben.

Wie sieht das konkret aus?

STEFAN EICH Wir schenken unseren Mitarbeitern mehr Vertrauen. Wir haben zu lange und zu oft Kräfte von außen geholt. Doch mittlerweile geben wir unseren eigenen Kollegen die Chance, im eigenen Haus voranzukommen. Was sich schon jetzt auszahlt.

Wie hat sich dadurch die Arbeit der Mitarbeiter verändert?

Eich Es geht um mehr Verantwortung im Umgang mit dem Kunden. Es geht nicht mehr darum, einfach nur irgendeine Immobilie oder Altersvorsorge zu verkaufen.

Und das bemerkt der Kunde?

Müller In einer aktuellen Umfrage zur Zufriedenheit von Sparkassen-Kunden haben wir zum dritten Mal in Folge zugelegt. Die Entwicklung zeigt klar nach oben. EICH Beratung, Service und Online-Banking beurteilen 94 bis 95 Prozent unserer Kunden mit ausgezeichnet, sehr gut oder gut. Unsere Sparkasse insgesamt kommt sogar auf einen Wert von 97 Prozent Zustimmung. MÜLLER Diese Umfrage ist die Bestätigung des von uns eingeschlagenen Weges. Den werden wir konsequent weiter gehen, ohne allerdings in Selbstzufriedenheit zu verfallen.

Wie ist diese Umfrage im Bundesvergleich zu sehen?

Eich Aus der Region Rheinland haben 34 Sparkassen teilgenommen. In diesem Jahr sind wir dort auf dem ersten Platz gelandet.

Wie sehen die nächsten Schritte in Ihrem Konzept aus? Wie geht es weiter?

Müller Mitte oder Ende nächsten Jahres wird sich unsere Homepage aufgeräumter als jetzt präsentieren. Der Kunde muss viel leichter als bisher an seine Informationen kommen. Da sind wir derzeit nicht mehr zeitgemäß unterwegs. Trotzdem werden wir uns nicht aus der Fläche zurückziehen oder Geschäftsstellen schließen.

Wie geht es denn dann zeitgemäßer?

EIch Dass unsere Kunden nicht mehr für jeden Vorgang in die Geschäftsstellen müssen. Mit einem elektronischen Postfach, das via E-Mail beispielsweise an Fälligkeiten erinnert, werden wir uns weiterentwickeln, ohne zu kompliziert zu werden. Das darf nämlich nicht passieren. Wir müssen einfach erreichbar sein. MÜLLER Bei allem Fortschritt ist uns aber nach wie vor wichtig, dass unsere Berater nach wie vor so oft wie gewünscht für die Kunden da sind. Beratungsgespräche von Angesicht zu Angesicht sind genauso wichtig wie bisher. Daran ändert sich auch nichts.

Können Sie mal ein Beispiel nennen, wie der Zahlungsverkehr in Zukunft aussehen könnte?

Müller Dort könnte der I-Ban seinen Schrecken verlieren, wenn er gar nicht mehr eingegeben werden muss. Bei einer Rechnung könnten Kunden einfach den aufgedruckten QR-Code mit dem Handy abscannen, so dass alle Daten automatisch einfließen.

Eingans haben Sie nicht nur einmal von Veränderungen gesprochen. Man könnte nun bei einiger Bösartigkeit zu der Frage kommen, dass Ihre Vorgänger schlecht gearbeitet haben . . .

Eich Schlecht ist falsch gefragt. Das Fundament war gut, uns ist eine gesunde Sparkasse übergeben worden. MÜLLER Unsere Vorgänger haben sehr in die Kosten- und Risikoseite investiert. So ist das Geschäftsstellennetz schon vor unserem Amtsantritt ausgedünnt worden. Dabei wird es auch bleiben. Bei uns ist jetzt eben der Kunde das wesentliche Element. Neben dem Mitarbeiter.

Trägt dieses Konzept Früchte?

Müller Die Entwicklung der Kundeneinlagen ist seit Anfang 2010 um 13 Prozent gestiegen. EICH Das Volumen der Kundenkredite ist in diesem Zeitraum sogar um 29 Prozent gestiegen.

(RP)
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