SPD-Empfang im alten Hotel Cleve Sozialdemokraten sollen mutig und laut sein

Kreis Kleve · Staatsministerin Michelle Müntefering appellierte in ihrer Rede an den Veränderungswillen der Sozialdemokraten. Norbert Killewald und Jürgen Franken begrüßten rund 80 Gäste.

 Kleve SPD Neujahrsempfang im Clivia Gebaeude Tichelpark. Festrednerin Michelle Müntefering appelierte an die demokratne, laut und mutig zu sein.

Kleve SPD Neujahrsempfang im Clivia Gebaeude Tichelpark. Festrednerin Michelle Müntefering appelierte an die demokratne, laut und mutig zu sein.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Nichts gegen die Räumlichkeiten im früheren Hotel Cleve, das längst das „Augenblick Conference Center“ im Clivia Haus ist. Aber künftig wird die Kreis Klever SPD wieder im eigenen Haus feiern können, denn noch vor den Sommerferien, kündigte der Kreis-Parteivorsitzende Norbert Killewald an, soll der multifunktionale Gebäudekomplex an der Klever Wiesenstraße fertig sein. Und dann können die Sozialdemokraten in eigenen Räumen tagen und natürlich auch zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang einladen. Der fand diesmal noch im Clivia-Haus des Parteifreunds Christian Nitsch statt. Rund 80 Gäste waren der Einladung von Partei- und Fraktionsspitze gefolgt und hörten motivierende Reden und gefällige Musik. Anschließend schmeckte allen ein Fingerfood-Buffet, zu dem Sänger und Gitarrist Philip Lange Hintergrundklänge lieferte.

Wenn die SPD einlädt, kommen keinesfalls nur „Rote“. Die CDU war durch den stellvertretenden Vorsitzenden der Kreistagsfraktion, Andy Mulder, vertreten, die Grünen waren mit ihrem, Kreis-Sprecher Bruno Jöbkes und der Fraktionsvorsitzenden Birgitt Höhn dabei, die FDP bot den Chef der Kreistagsfraktion Ralf Klapdor und ihr Landtagsmitglied Stefan Haupt auf. Klar, dass Barbara Hendricks (die keinen Vortrag hielt, schließlich war sie auch nur Gast) als SPD-Bundestagsabgeordnete des Kreises am Ehrentisch saß, wo auch Manfred Dammeyer, ehemaliger Landesminister und eine Weile SPD-Landtagsabgeordneter im Kreis Kleve, Platz gefunden hatte. Die erwartete Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel erschien nicht, die Gastrednerin Michelle Müntefering hingegen war pünktlich und bewies einiges Redetalent. Ihr Ehemann Franz Müntefering war ebenfalls schon  mal Gastredner der Kreis-SPD – vor über 20 Jahren.

Norbert Killewald, in Kevelaer zuhause, begrüßte fast jeden Gast aus dem Norden und dem Süden des Kreises persönlich, vergaß dabei aber nicht ein paar Sätze zum langsam Fahrt aufnehmenden Wahlkampf. Einer, den man unbedingt als Ehrengast erwartet hätte, war nicht da: Peter Driessen, Landratskandidat von SPD, Grünen und FDP,  war nämlich zeitgleich in Berlin, wo die erfolgreiche Teilnehmer des Dorfwettbewerbs ausgezeichnet wurden – Schaephuysen mit Gold, Driessens Bedburg-Hauer Orsteil Louisendorf mit Bronze. Denn vorerst ist Peter Driessen ja Bürgermeister und nicht Landrat. Wenn es nach der CDU geht, wird er das auch nicht. Aber erstmal müssen in dieser Woche die Christdemokraten entscheiden, in wem sie den Nachfolger von Wolfgang Spreen sehen möchten: Wird Silke Gorissen die Kandidatin oder Spreens Favorit Dominik Feyen?

Killewald erzählte noch schnell von den 20 sozial geförderten Kleinwohnungen, die die SPD in ihrem Neubau anbietet, dann durfet Michelle Müntefering sprechen. Die 39-Jährige aus Herne forderte ihre Zuhörer auf, weiter für Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität einzutreten, in der Kommune ebenso wie in der weiten Welt.

Als Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik berichtete sie, wie wichtig internationale Partnerschaften, die Talentförderung und die Unterstützung der demokratischen Entwicklung in vielen Ländern seien. Vor allem aber widmete sie ihre Rede dem Thema Zivilgesellschaft; wo Kommunalpolitiker Morddrohungen erführen und Ehrenamtler bedroht und verächtlich gemacht würden, müssten Demokraten Mut zeigen und laut zu sein: „Wir sind nicht zu wenige, wir sind nur zu leise“, stellte sie fest.

Jürgen Franken als Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion sprach unter anderem über die Notwendigkeit, deutlich mehr für den Umweltschutz zu tun. Er äußerte sich jedoch skeptisch dazu, ob die aktuellen Mehrheiten im Kreistag (CDU und FDP) zu wesentlichen Schritten bereit seien. Er sehe da eher „ideenlose Stagnation“.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort