Kleve Sophie und Alexander am beliebtesten

Kleve · Insgesamt 914 Kinder sind im Jahr 2013 in Kleve zur Welt gekommen. Dabei sind andere Vornamen auf dem Spitzenplatz gelandet als noch im Jahr zuvor. Der Trend ist deutlich: Nur zwei Kinder in Kleve haben mehr als drei Vornamen.

Kleve: Sophie und Alexander am beliebtesten
Foto: Ludwig Krause

Noch im September konnte das Klever Krankenhaus einen Rekord vermelden: 91 Geburten in den Kreissälen des St.-Antonius-Hospitals, bis zu zehn an einem Tag — das hatte es so vorher noch nicht gegeben. Über das ganze Jahr verteilt, haben sich die Zahlen aber normalisiert. So sind die Geburtsstatistiken in Kleve im Vergleich zum Vorjahr etwa konstant geblieben. Insgesamt 914 Kinder sind dort 2013 zur Welt gekommen, das sind drei mehr als noch im Jahr 2012. Auf die Einwohnerzahl in Kleve hat das so oder so nur bedingt Einfluss, wie Daniela Rennecke von der Verwaltung erklärt. "In der Zahl enthalten sind natürlich auch die Kinder, deren Eltern aus Emmerich oder Goch kommen", sagt sie.

Kleve: Sophie und Alexander am beliebtesten
Foto: NN

Dabei sind in Kleve mehr Jungen (462) als Mädchen (452) zur Welt gekommen. Bei deren Vornamen haben sich auch in diesem Jahr wieder einige Favoriten herauskristallisiert. So nannten Eltern ihre Töchter am häufigsten Sophie (24), gefolgt von Marie (20) und Maria (16). Spitzenreiter Sophie lag im vergangenen Jahr noch hinter Marie auf Platz Zwei, die ehemals Drittplatzierte Mia ist gar nicht mehr unter den Top-Plätzen der beliebtesten Vornamen zu finden.

Söhne heißen in Kleve am häufigsten Alexander (12) gefolgt von Elias (11) und Luca (10). Alexander ist ein regelrechter Neueinsteiger bei beliebten Vornamen und verdrängt den Vorjahressieger Paul, der es dieses Mal nur auf Platz Fünf geschafft hat.

Der Geschmack der Klever Eltern scheint sich dabei leicht vom Bundestrend abzuheben: Deutschlandweit führen Ben und Mia bereits seit Jahren unangefochten die Hitlisten an. Dass es regionale Abweichungen gibt, ist aber nichts ungewöhnliches. Laut Sprachforschern ist etwa in Bayern der Name Maximilian für Jungen, in Hamburg Emma für Mädchen am beliebtesten.

In einem waren sich die Eltern in Kleve aber überwältigend einig: Der Trend geht zu einem einzigen Vornamen. 582 in der Schwanenstadt geborenen Kinder — also mehr als 63 Prozent — tragen nur einen Vornamen. Zwei Vornamen wurden immerhin noch in 299 Fällen angegeben, danach nehmen die Zahlen dramatisch ab. 40 Kinder haben noch drei Vornamen, lediglich zwei Neugeborene wurden mit mehr als drei Vornamen versehen. Welchen Namen man seinem Kind gibt, könnte sogar Einfluss auf dessen Bildungschancen haben. Das zumindest behauptete die Universität Oldenburg nach einer Studie im Jahr 2009. Dafür sind 500 Lehrer befragt und deren Antworten detailliert ausgewertet worden.

Demnach hätten im Bewusstsein der Pädagogen die Namen Charlotte, Sophie, Marie und Hannah für Mädchen sowie Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob für Jungen als eher freundlich und leistungsstark geklungen. Negativ assoziierten sie die Namen Chantal, Mandy und Angelina sowie Kevin, Justin und Maurice. Besonders Kevin werde als "verhaltensauffällig" wahrgenommen.

Möchte man der Oldenburger Studie tatsächlich glauben, haben sich die Eltern der Neugeborenen im Klever Krankenhaus also durchaus für die Namen entschieden, denen die Universität verhältnismäßig bessere Chancen einräumt.

(lukra)
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