Kleve Sontowski hat immer noch keine Absage von der Stadt Kleve

Kleve · Das Thema Sontowski ist seit Wochen keines mehr in Kleve. Nachdem der Rat der Stadt im Dezember den Erlangener Projektentwickler als Investor für die Minoritenplatzbebauung abgelehnt hatte, war die Geschichte eigentlich erledigt. Aber eben nur eigentlich.

Denn das erste Schreiben, das aus dem Rathaus an die Sontowski & Partner Group geschickt wurde, hatte bei dem Unternehmen für Irritationen gesorgt. Anlass war damals, dass diese Absage einen Interpretationsspielraum zuließ. Hieß es doch in dem Schriftstück der Stadt, "dass das Angebot nicht positiv beschieden werden soll". Die Reaktion bei Sontowski war eindeutig. Der Brief wurde von den Juristen des Hauses gewürdigt, mit dem Ergebnis, dass man weiterhin den Zuschlag erwarte, da das Schreiben der Stadt keine klare Aussage habe, so die Einschätzung aus Erlangen.

Zuletzt wurde das Thema "Absage an den Projektentwickler" auf der Ratssitzung im April behandelt. Dort wurde die Verwaltung gefragt, wann denn nun endlich Sontowski das endgültige Aus mitgeteilt werde. Daraufhin hatte Kleves Kämmerer Willibrord Haas gegenüber dem Rat eindeutig erklärt, dem gescheiterten Investor bis zum 15. April "endgültig zu antworten". Entweder hat man den Brief falsch adressiert oder sich mit dem Versenden noch ein bisschen Zeit gelassen, denn zumindest bis gestern, 5. Mai, 17 Uhr, war immer noch kein Schriftstück in Erlangen eingetroffen.

Nach Informationen der Rheinischen Post sollen Schwierigkeiten bei der Abstimmung mit dem Düsseldorfer Anwalt Peter Kamphausen, der die Stadt in dem Verfahren rechtlich berät, für die erneute Verzögerung verantwortlich sein. Doch dürfte eine Verzögerung von drei Wochen bei der ansonsten so korrekt arbeitenden Klever Verwaltung eine nur schwer zu erklärende Zeitspanne sein.

Warum der Stadt Kleve eventuell daran gelegen sein könnte, möglichst keine weitere Antwort von Sontowski auf die Absage zu erhalten, darüber kann auch in der Politik nur spekuliert werden. Im Raum stehen immer noch mögliche Regressforderungen des Investors. Würden diese Forderungen vor der Kommunalwahl in Kleve eintreffen, würden sich sicherlich nicht alle Politiker darüber freuen. Die Frage bleibt also: Warum hat die Verwaltung bislang den schon vor Wochen angekündigten Bescheid immer noch nicht verschickt?

(RP)
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