Kreis Kleve Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt setzt ein

Kreis Kleve · Wenn fast alle im Urlaub sind, geht auch die Auftragslage der Firmen zurück. Dann haben es die Jobvermittler noch schwerer, ihren Kunden eine Stelle zu verschaffen. Das schlägt sich auch in der aktuellen Arbeitsmarktstatistik nieder, die gestern Günter Franik, Leiter des Fachbereichs Jugend, Arbeit und Soziales beim Kreis Kleve, präsentierte.

So ist die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, also der langzeitarbeitslosen Menschen mit ihren Familien, die auf die Unterstützung durch Hartz-IV angewiesen sind, im Juli mit 8570 nahezu unverändert geblieben. "Aufgrund der einsetzenden Sommerflaute konnten wir jedoch nicht an die hohen Vermittlungserfolge der vergangenen Monate anknüpfen", sagt Franik. Im Juni wurden 344 Menschen in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Dies bedeutet einen Rückgang um 52 Vermittlungen gegenüber dem Vormonat. Von den 344 Vermittlungen erfolgten allerdings nur 117 in Vollzeitstellen. 65 Menschen erhielten eine Teilzeitstelle, und 146 (Franik: "Das ist eine relativ hohe Zahl") wurden in ein geringfügiges Beschäftigungs- und zehn in ein Ausbildungsverhältnis vermittelt.

Erstmals werden in der Juli-Statistik bei den Einwohner-Kennzahlen die neuen Zensus-Ergebnisse berücksichtigt: 6,1 Prozent beträgt der Anteil der Einwohner, die im Kreis Kleve Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II beziehen. Dieser Anteil liegt im Bund bei 7,7 Prozent, im Land bei 9,2 Prozent, im Kreis Wesel bei 7,6 Prozent und im Kreis Viersen bei 6,8 Prozent.

Seit Jahresbeginn 2012 steigt die Langzeitarbeitslosigkeit im Kreis Kleve wieder stark an. Franik führt dies vor allem auf die Konjunkturschwäche und den wegbrechenden Arbeitsmarkt in den Niederlanden zurück.

(RP)
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