Szenische Lesung geplant So war das Krisenjahr 1923 in Kleve

Kleve · Die Vergangenheit ist wieder aktuell: Schon vor 100 Jahren befand sich Deutschland in verschiedenen Krisen, die erstaunliche Parallelen zur heutigen Zeit aufweisen. Das will auch das Stadtarchiv in Kleve zeigen.

Graubrot für 2200 Mark: Der Clevische Volksfreund von 1923.

Graubrot für 2200 Mark: Der Clevische Volksfreund von 1923.

Foto: Stadtarchiv Kleve

Daher wagt das Stadtarchiv in zwei unterschiedlichen Formaten einen Blick zurück. Zum einen präsentiert es einige seiner Quellen aus dem Jahr 1923 auf dem rheinischen Archivblog unter https://1923krise.hypotheses.org/. Hier stellen die beteiligten Archive allen Interessierten Dokumente vor, die tagesgenau vor 100 Jahren erschienen oder entstanden sind. Das Stadtarchiv beteiligt sich unter anderem mit Zeitungsartikeln und Sitzungsprotokollen.

Darüber hinaus bietet das Archiv eine szenische Lesung in Kooperation mit der Volkshochschule und dem Klevischen Verein an. Die Veranstaltung ist kostenlos und findet statt am Donnerstag, 30. März, um 18.30 Uhr im Vortragssaal der VHS. Schauspieler Marco Spohr liest aus historischen Quellen, Archivleiterin Katrin Bürgel informiert über Hintergründe.

Die belgische Besatzungszeit nach dem Ersten Weltkrieg, die im Versailler Vertrag verankerten Reparationsleistungen, die Inflation, die sich zur Hyperinflation entwickelte, prägten diese Zeit. In Kleve wurden der Bürgermeister und seine Stellvertreter sowie Zollbeamte wegen Befehlsverweigerung verhaftet. Der wirtschaftlich desolate Zustand führte zu Protesten und Plünderungen. Wie gingen die Klever mit dieser Situation um? Dem gehen die Veranstalter nach und lassen unter anderem den ehemaligen Bürgermeister Heinrich Wulff zu Wort kommen.

Eine Anmeldung wird erbeten bei der VHS: persönlich, schriftlich oder per Mail unter vhs@kleve.de.

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