Großer Andrang So war die Jobbörse in der Klever Stadthalle
Kleve · In der Stadthalle in Kleve stellten sich am Mittwoch über 75 Unternehmen und Institutionen möglichen Bewerbern vor. Spielerische Elemente machten den Gesprächseinstieg oft einfacher. Auch sportlich konnte man sich betätigen.
Der Stuhl hilft dabei, etwas lockerer zu bleiben. „Jetzt noch ein wenig zu mir drehen und schön freundlich lächeln“. Marjolein Julien Francien van der Mey von Maro-Fotografie in Kleve schafft es, die Menschen entspannt vor ihre Kamera bekommen. Ihr Angebot, kostenlose Fotos für die Bewerbung, gehörte zu den Besonderheiten der Jobbörse am Mittwoch in der Klever Stadthalle. Und geduldig warteten die überwiegend jungen Besucher der Veranstaltung, um ihre Fotos zu bekommen. Doch was macht ein gutes Bewerbungsfoto aus? „Freundlichkeit und Lockerheit sind wichtig. Das Bild sollte die Persönlichkeit widerspiegeln“, so die selbstständige Fotografin.
Von Beginn an war es schon richtig voll in der Stadthalle, zur Freude der Veranstalter WfG Kleve, Arbeitsagentur Wesel, Jobcenter und Euregio Rhein-Waal. Vor allem im großen Saal warben die Firmen um die Bewerber. Und das Angebot war groß. Über 75 Austeller waren dabei, einigen musste im Vorfeld sogar aus Platzgründen abgesagt werden. Darf es eine Stelle im öffentlichen Dienst sein? Neben der Stadt Kleve und der Kreisverwaltung stellten sich auch die Bundeswehr, die Bundespolizei, der Justizvollzugsdienst und das „Team 110“, die Polizei, möglichen neuen Kollegen vor. Ob Hotel, Gastronomie, Versicherung, Pflegedienst oder Chemielabor – die unterschiedlichsten Berufsrichtungen waren mit dabei. Natürlich auch das Handwerk. „Kehrprofi“, sprich Schornsteinfeger könnte man zum Beispiel werden. Den wohl größten Stand hatte die Gebrüder Siebers Tiefbau GmbH aus Goch aufgebaut. Draußen, an der frischen Luft, denn dort wäre auch der Arbeitsplatz, entscheidet man sich dafür, Straßen- und Kanalbauer, Baugeräteführer oder Vermessungstechniker zu werden. „Abwechslungsreiche Arbeit, starker Zusammenhalt und immer einen Schritt voraus“, so warb Siebers um die Kandidaten.
Geballte Infos gab es in den Vorträgen, etwa bei „Bewerbung aus Sicht des Arbeitgebers“ von Holger Kohn, Spectro Analytical Instruments GmbH), oder bei „Arbeiten in den Niederlanden“ mit Carola Schroer vom Grenzinfopunkt.
An vielen Ständen gab es neben kleinen Geschenken auch einen spielerischen Einstieg ins Gespräch. Darauf setzt auch die Agentur für Arbeit an ihrem großen Stand im Foyer. „So kann man vielen die Scheu nehmen. Steht man erst einmal am Kicker, kommt man leichter ins Gespräch“, weiß Denise Int-Veen, Teamleitern für Kleve und Emmerich bei der Agentur für Arbeit. Mit dem Angebot und der Resonanz war sie sehr zufrieden. „Es ist gut, dass wir mit der Klever Jobbörse wieder zu alter Größe zurückkehren können“, sagt sei. Angesicht des großen Andrangs schon zum Start war sie zuversichtlich, die Zahl von 2000 Besuchern erreichen zu können.
Im Foyer war auch Niederländisch zu hören, denn einige Anbieter aus dem Nachbarland hatten auch den Weg in die Stadthalle gefunden. Grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung ist ein großes Thema im Kreis. „Warum soll man denn von Kleve bis Duisburg fahren, wenn man ganz in der Nähe in Nimwegen einen tolle Arbeitsstelle findet?“, so Denise Int-Veen, die als „EURES Line Managerin“ bei der Agentur für Arbeit Wesel in Kleve tätig ist und genau erklären kann, wie die grenzüberschreitende Arbeitsvermittlung in beide Richtungen funktioniert.
Erstmals setzt die Jobbörse auch auf Digitalisierung. Die WfG führt eine Social-Media-Kampagne durch: 51 Aussteller präsentieren sich dabei auf diversen Online-Kanälen mit Fotos und kurzen Aussagen. Außerdem sind auf der WfG-Internetseite die von den teilnehmenden Firmen ausgeschriebenen Stellen verlinkt. Diese Links bleiben auch das ganze Jahr hindurch abrufbar.
Wem das alles zu viel Gespräch und Information war, der konnte im Untergeschoss der Stadthalle beim Bewerbungs-Gym sportlich aktiv werden. Sebastian Kaul von der Firma Allround Sports brachte die Besucher mit kleinen Fitness-Übungen „in Bewegung“. Ein wenig Strecken und Dehnen lockere auch den Büroalltag auf, ohne dass man gleich ins Schwitzen kommt.
Wer aufmerksam von Stand zu Stand ging, konnte nicht nur viele Informationen und konkrete Stellenangebote mitnehmen, sondern auch eine Menge kleiner Geschenke. Gummibärchen, andere Süßigkeiten und Kugelschreiber waren eher der Standard, man konnte sich aber auch mit der Sonnenbrille von Elten, der Baseball-Cap von Siebers und den Socken von der IKK classic fast schon neu einkleiden