Kreis Kleve So viele Langzeitarbeitslose im Kreis Kleve wie nie zuvor

Kreis Kleve · Die Zahl der Hartz-IV-Empfänger ist auf den Rekordwert von 8749 gestiegen. Jährliche Kosten von 111 Mio. Euro.

Ein milder Winter wie dieser bietet eigentlich gute Voraussetzungen für vergleichsweise gute Arbeitsmarktzahlen. Und doch ist im Januar im Kreis Kleve die Zahl der Langzeitarbeitslosen, wie schon in den Monaten zuvor, erneut gestiegen. 8749 Menschen mit ihren Familien, insgesamt 15 700 Personen, empfingen im vergangenen Monat Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II. Das ist Rekord.

Von 100 Einwohnern im Kreis Kleve befinden sich 6,1 im SGB-II-Leistungsbezug. Im Bund (7,5) und im Land NRW (9,1), aber auch in den Nachbarkreisen Wesel (7,5) und Viersen (6,6) liegt dieser Anteil teilweise erheblich höher.

Landrat Wolfgang Spreen, der gestern die aktuelle Arbeitsmarkt-Statistik präsentierte, hatte eine Erklärung für die hohe Zahl an Bedarfsgemeinschaften: "Die Arbeitsmarktsituation in den Niederlanden führt sowohl zu einem geringeren Angebot an freien Arbeitsplätzen im Nachbarland als auch zu einer höheren Zahl von niederländischen Arbeitssuchenden in Deutschland. Dies stellt für die Vermittlungstätigkeit der Jobcenter im Kreis Kleve eine große Herausforderung dar", sagte Spreen.

Dennoch hätten die Vermittler beachtliche Erfolge erzielen können. So sei es im Dezember gelungen, 219 Menschen in Arbeit zu vermitteln. Bedauerlich findet Spreen, dass nur rund ein Drittel dieser Stellen Vollzeitstellen sind. "Früher waren dies mal zwei Drittel", betonte Spreen. Mit insgesamt 3768 Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt im Jahr 2013 konnte, so der Landrat, ein gutes Ergebnis erzielt werden, das jedoch nicht das Vorjahresniveau erreichte.

Viele Arbeitslose bedeuten hohe Kosten. Die lagen im Dezember um 1,3 Prozent höher als im Vormonat. Im Jahr 2013 wurden insgesamt rund 111 Millionen Euro aufgewendet – so viel wie noch nie. Der Kreis und die Kommunen sind hieran mit etwa 22 Millionen Euro beteiligt.

(RP)
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