Betriebe stellten sich vor So lief „Meet Work Match!“ am Berufskolleg Kleve
Kleve · Koch, Zahntechniker, Maurer, Justizfachangestellter, Fachinformatiker für Systemintegration – 800 Schüler trafen in praktischem Umfeld auf 115 Ausbildungsbetriebe.
Nur eine kleine Auswahl aus gut 50 Ausbildungsberufen, die am Mittwoch am Berufskolleg in Kleve vorgestellt wurden. Nicht bei einer klassischen Ausbildungsmesse, nicht allein theoretisch an Infoständen – nein, auch ganz praktisch. Das Berufskolleg in Kleve hat zum zweiten Mal den Aktionstag „Meet Work Match!“ durchgeführt, der Ausbildungsbetriebe und Schüler zusammenführt.
115 Betriebe nahmen teil, 820 Schülerinnen und Schüler meldeten sich für Workshops, Informationsvorträge und Coachings an. Das Besondere an „Meet Work Match!“: In den Workshops mit maximal acht Teilnehmern konnten die Schüler jeweils eine halbe Stunde lang in die praktische Arbeit der Betriebe hineinschnuppern. Begleitet durch Ausbilder und Auszubildende der Betriebe lernten sie zum Beispiel, wie man ein WLAN-Netzwerk konfiguriert und absichert, oder (anhand eines Modells) wie man Blut abnimmt. Nach der Praxis gab es jeweils Zeit für Einzelgespräche zwischen den Betrieben und den Interessenten.
„Der Aktionstag ist keine klassische Ausbildungsbörse. Er knüpft vielmehr an diese an. Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen ganz haptischen Eindruck davon, wie ihr späterer Ausbildungsberuf aussehen könnte“, sagte Annette Vogt, stellvertretende Schulleiterin des Berufskollegs. „Im Idealfall entsteht daraus ein Kontakt, der in Richtung Praktikum geht, vielleicht sogar in Richtung Ausbildung.“
Neben 700 Schülern des Berufskollegs nahmen auch 100 Schüler der Gesamtschule am Forstgarten am Aktionstag teil. Im Schnitt besuchten die Teilnehmer zwei Workshops und einen Vortrag. „Seit Januar konnten sich die Teilnehmer auf einem Internet-Portal über die dualen Ausbildungsberufe informieren, bevor das Anmeldeverfahren freigeschaltet wurde. Durch die Vorbereitungszeit ist die Erfolgschance, den richtigen Beruf zu finden, höher“, sagte Peter Wolters, Leiter des Berufskollegs. Das breite Angebot mit 115 Ausbildungsbetrieben ist den vielen Kontakten des Berufskollegs zu verdanken, die Umsetzung des Aktionstages auch Sponsoren wie der Arbeitsagentur und der Wirtschaftsförderung. „Der Aktionstag hat eine hohe Relevanz für den Kreis. Wir sind dem Berufskolleg sehr dankbar, und die Resonanz zeigt, dass das Interesse riesig ist“, sagte Landrat Christoph Gerwers, der sich vor Ort ein Bild machte.
Von dem Aktionstag profitierten freilich nicht nur die Schüler, die unkompliziert mit Ausbildern ins Gespräch kommen konnten und vielfach Lebensläufe mitbrachten – sondern auch die Ausbildungsbetriebe selbst. Lisa-Marie Lamers, Personalerin beim Autohaus Herbrand: „Es wird für uns Betriebe immer schwieriger, Auszubildende zu finden. Durch die geringe Hemmschwelle in den Workshops ist es für uns hier einfacher, Kontakte zu knüpfen als auf klassischen Messen.“ Herbrand war zum zweiten Mal dabei. Im letzten Jahr fand das Autohaus beim „Meet Work Match!“-Aktionstag am Berufskolleg bereits einen Fachabiturienten aus dem Bereich Wirtschaft und Verwaltung, der dann im August seine Ausbildung zum Automobilkaufmann bei Herbrand begonnen hat. Nicht die einzige Erfolgsgeschichte von „Meet Work Match!“.